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Wie halten wir eine Hochzeitsrede

06/05/2014
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Wie halten wir eine Hochzeitsrede

Was gehört zu einer gelungenen Rede?
Zu jeder Hochzeitsfeier gehört auch eine Rede. Mindestens eine. Eltern, Verwandte, Freunde und Kollegen des Brautpaars kommen zu Wort.

Eine gute Rede zeichnet sich nicht durch die Begabung des Red­ners, sondern durch die Übung aus, die bekanntlich den Meister macht. Die Kunst der Rede ist also zu erlernen. Und für so einen Anlass unterzieht man sich doch gern dieser Mühe.

Die Rede im Kreis der Familie oder der Freunde soll persönlich sein, sie kann eigene Empfindungen und Stimmungen übermitteln. In einer solchen Ansprache sollen Gefühle dominieren, nicht Argu­mente, persönliche Eindrücke vermögen hier weit mehr zu vermit­teln als sachliche Informationen.

Wenn Sie auf einer Hochzeitsfeier das Wort erheben, denken Sie daran, dass Sie mit Ihrer Rede die Feier für das Paar schöner gestal­ten wollen. Ihre Ansprache sollte immer auch zur Auflockerung der Stimmung beitragen, von daher ist eine förmliche Ansprache ganz und gar unangebracht. Selbstverständlich können Sie Ihrem Vortrag auch eine festliche Note verleihen.

Anekdoten und lustige Begebenheiten aus dem Singledasein der Brautleute eignen sich ebenso wie Zitate für eine Rede. Ganz wich­tig ist, dass Sie Worte finden, die zu Ihnen passen, versuchen Sie also nicht, besonders festlich zu sprechen, wenn Sie eher ein lusti­ger Typ sind, und umgekehrt. Um Ihre Zuhörer nicht zu strapazie­ren, sollten Sie darauf achten, dass Ihre Ansprache in keinem Fall zu lang gerät.

Das Material sammeln und ordnen
Eine Rede bedarf einer gründlichen Vorbereitung. Für Ihre Anspra­che benötigen Sie ein Thema, Sie müssen eine These formulieren und Sie müssen klären, wohin Sie bzw. worauf Sie hinaus wollen.

Bei einem Anlass wie einer Hochzeit haben Sie zahlreiche Mög­lichkeiten, eine Rede zu gestalten. So können Sie beispielsweise Ihre Ansprache um eine persönliche Erinnerung mit dem Brautpaar herum aufbauen, Sie können darüber sprechen, wie sich das Paar kennen gelernt hat, oder Sie können ein Zitat über die Liebe heran­ziehen. Selbstverständlich können Sie auch einen Ausblick auf die Ehe geben. Zunächst einmal ist es wichtig, dass Sie alle Gedanken, die Ihnen in den Sinn kommen, sammeln und notieren. Um genü­gend Material zur Verfügung zu haben, sollten Sie in Büchern, Zei­tungen und Zeitschriften zum Thema Ehe recherchieren. Ihre Recherche kann sich auch auf die nahen Verwandten und auf die Freunde der Brautleute ausdehnen. Überprüfen Sie, ob vielleicht am Tag, als sich das Paar zum ersten Mal begegnete, etwas Aufsehen­erregendes in der Welt passiert ist, denn dies könnte auch ein Auf­hänger für ein Redethema sein.

Die Gliederung der Rede
Als eine Art Gerüst oder Bauplan, anhand dessen Sie Ihren Rede­text unter Einbeziehung der Stichworte und Zitate formulieren können.

Das Wichtigste bei einer Rede ist der Einstieg. Achten Sie darauf, dass Sie sich bei der Begrüßung, bei der Anrede, kurz fassen. Begin­nen Sie beispielsweise gezielt mit der Anrede des Brautpaares und seiner Gäste, verzichten Sie aber auf eine umständliche Aufzählung aller Anwesenden. Eine andere Möglichkeit wäre, mit einem interes­santen oder sehr lustigen Zitat einzusteigen. Da der Anlass Ihrer Rede ein persönlicher ist, können Sie auch Ihre Gefühle formulieren; eine Anekdote aus dem Leben der Brautleute zu erzäh­len, ist ebenfalls ein schöner Auftakt.

Nach der Einleitung kommt das Herzstück Ihrer Rede, der Hauptteil. Er muss alles enthalten, was Sie zu dem von Ihnen gewählten Thema sagen wollen. Wenn Sie als Thema die Ehe im All­gemeinen ausgewählt haben, so sollten Sie immer wieder eine Beziehung zum Brautpaar herstellen. Denn eine Hochzeitsrede ist etwas sehr Persönliches. Spricht der Bräutigam oder die Braut, sollte im Hauptteil der Rede ebenfalls den Gefühlen Ausdruck verliehen werden. Selbstverständlich ist es auch möglich, die eigenen Gedanken zur Ehe darzustellen oder aber ein wenig aus dem Nähkästchen zu plaudern.

Der Schluss einer Rede kann einen kurzen Ausblick auf die Zukunft geben. In jedem Fall ist es wichtig, einen prägnanten Schlusspunkt für Ihre Zu­hörer zu setzen, damit keiner wartet oder zwei­felt, ob Sie noch weiter sprechen. Häufig schließt man Festreden mit einer Gratulation oder einem Toast ab, entscheiden Sie sich dafür, müssen Sie darauf achten, dass es Ihrem Redestil angemes­sen formuliert ist. Wer­den Sie nicht zu feierlich, wenn Sie eine heitere Ansprache gehalten ha­ben. Haben bereits ande­re Redner vor Ihnen mit einem Trinkspruch ge­schlossen, variieren Sie Ihren Abschluss.

Wie lange soll man reden?
Bevor Sie mit dem Formulieren beginnen, ist es wichtig zu ent­scheiden, wie lange Sie reden wollen. Falls es möglich ist und Sie Ihre Rede nicht als große Überraschung planen, sprechen Sie mit den Organisatoren der Hochzeitsfeier ab, für wann Ihre Rede geplant ist und wie viel Zeit Ihnen eingeräumt wird.

Ist eine Entscheidung über den Zeitrahmen nicht möglich, sollten Sie sich in jedem Fall auf eine kürzere Rede einstellen. Eine Fest­rede sollte maximal zehn Minuten lang sein. Stecken Sie sich aber lieber einen kurzen Rahmen von drei bis fünf Minuten. Merken Sie sich: Je kürzer eine Rede ist, desto aufmerksamer wird man Ihnen zuhören.

Frei oder vom Blatt Hochzeitsrede halten?
Sie werden einen wunderbaren Eindruck hinterlassen, wenn Sie Ihre Rede frei sprechen. Schon beim Formulieren sollten Sie nur aufschreiben, was Sie vorher laut gesprochen haben; Ihr Text könn­te sonst allzuleicht etwas papieren wirken. Nachdem Sie die Rede ausformuliert haben, sollten Sie sie einige Male vom Blatt lesen, laut sprechen. Wenn Sie frei sprechen, bekommen Sie von den Reaktionen des Publikums mehr mit und können eventuell sogar darauf eingehen. Aber es ist auch nicht schlimm, wenn Sie Ihre Rede mithilfe Ihres Manuskriptes vortragen.

Am besten lesbar ist ein maschinegeschriebener oder ausge­druckter Text mit doppeltem Zeilenabstand. Wichtige Textpassagen, Gedanken, die Sie hervorheben möchten, können Sie markieren, damit Sie beim Sprechen die richtige Betonung verwenden. Ein kleiner Tipp am Rande: Wenn Sie Ihren Text auf Din-A5-Papier ausdrucken, merkt man fast gar nicht, dass Sie ihn ablesen. Eine weitere Möglichkeit wäre ein Stichwortzettel, der beim freien Sprechen auf jeden Fall hilfreich ist.

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