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Spannende Geschichte vor der Ehe Teil 2

08/12/2019
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Spannende Geschichte vor der Ehe Teil 2

Spannende Geschichte vor der Ehe Teil 2
Barbara, 49, geschieden: Es wäre kein schöner Grund, um zu heiraten, das ist mir klar. Aber ich glaube, ich kann es mir einfach nicht aussuchen. Ich habe keine andere Möglichkeit. Ich bin jetzt 49 Jahre alt. Oder jung? Im Moment fühlt es sich eher wie alt an. Ich bin seit einem Jahr geschieden, meine Tochter wird in diesem Jahr 20 und ist schon vor zwei Jahren von zu Hause ausgezogen. Mein Mann und ich haben Gütertrennung vereinbart. Nach der Scheidung hat er mir nichts gelassen. Doch, unser Sofa und den Sekretär. Aber andererseits, ich habe ihm auch nichts gelassen. Zusammen haben wir immer gut gelebt. Ich habe als Bankangestellte immer gut verdient, dachte ich zumindest.

Mit dem Gehalt meines Exmannes als Lehrer konnten wir uns immer alles leisten. Zumindest die Dinge, die wir wollten. Patrizia konnte ihren Führerschein machen und wir haben ihr eine Wohnungseinrichtung spendiert. Jedes Jahr waren wir gemeinsam im Urlaub, mal auf Teneriffa, mal in der Schweiz, in Ungarn oder in Griechenland.

Jetzt verreise ich mit Ludwig. Er lädt mich hin und wieder zu kleinen Wochenendtrips ein. Ohne ihn könnte ich mir gar keinen Urlaub leisten. Seit der Scheidung kann ich mir sowieso nichts mehr leisten. Ich arbeite ja nur halbtags, das war mir noch gar nicht so bewusst, als Patrizia und mein Exmann noch zu Hause gewohnt haben. Da ging die Arbeit nach der Arbeit ja weiter. Kochen, Putzen, Einkauf, was man halt so macht. Aber es stimmt schon. Für das, was ich derzeit verdiene, habe ich zu viel Freizeit in der letzten Woche kam ein Schreiben von der Rentenversicherung. Meine Rente liegt momentan bei rund 600 Euro monatlich. Gut, ein paar Jahre habe ich noch, um einzuzahlen. Aber wesentlich mehr wird es wohl nicht werden. Als ich den Brief gelesen hab, traf es mich wie ein Schlag. Das ist Altersarmut, wurde mir klar. Und zwei Stunden später war ich mit Ludwig zum Abendessen verabredet.

Ludwig ist ein feiner Kerl, ich mag ihn sehr gerne. Ich kann nicht sagen, dass ich ihn lieben würde, das stimmt einfach nicht. Aber wir führen gute Gespräche und unternehmen schöne Dinge. Wir lachen auch wirklich viel. Das mag sich so pauschal anhören, wie auswendig gelernt, aber es stimmt. Wir machen miteinander viele Albereien. Ludwig geht in zwei Jahren in Rente. Dann ist er 60. Er hat sein Leben lang als Fachanwalt für Familienrecht gearbeitet, jetzt möchte er die Kanzlei an seinen jüngeren Partner verkaufen. Ludwig ist sehr bodenständig, manchmal etwas altertümlich in seinen Ansichten, aber das stört mich nicht. Was das mit uns auf Dauer werden soll, fragte mich Patrizia vor wenigen Wochen. In ihren Semesterferien kommt sie nach Hause und schläft bei mir in der Wohnung. Ich musste schlucken und konnte ihr auf die Frage zunächst gar keine Antwort geben. Ob ich mir vorstellen könnte, ihn zu heiraten, bohrte sie weiter. Ich schüttelte zunächst den Kopf. Dann fiel mir der Brief der Rentenversicherung wieder ein. Doch, ich könnte mir vorstellen, ihn zu heiraten, platzte es aus mir heraus.

Patrizia riss die Augen auf und fing an zu lachen. Ach Mutti, hat sie nur gesagt und in ihrem Salat gestochert.

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