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Bericht einer Hochzeitsnacht - alte Hochzeitsbräuche der Griechen und Hörner
Bericht einer Hochzeitsnacht - alte Hochzeitsbräuche der Griechen und Hörner
Dieser Bericht einer Hochzeitsnacht entstand vor über 5000 Jahren. Ein Mann verliert seine Unschuld, und seine Unsterblichkeit wird von einem erfahrenen babylonischen Mädchen in sterbliche Schwäche verwandelt. Es ist der sumerische Waldgott Enriku, ein Freund des Gilgamesch. Das war Enriku, mit Haaren bedeckt war sein ganzer Leib, sein langes Haupthaarsproß wie Weizen, Kraft hatte er wie ein Wildstier, aß Kräuter mit den Gazellen, trank mit dem Wild aus der gleichen Tränke. Auf den Rat eines Weisen brachte Gilgamesch eine kultische Tempeldienerin, eine Hierodule, zur Quelle des Waldmenschen. Enriku kam, da zog die Hierodule ihr Kleid aus, zeigte ihm ihre Brüste und ihre Fülle, sie öffnete ihren Schoß, reizte seinen Geruchssinn und erregte seine Lust nach Frauenart. Seine Kraft drang in sie ein; sechs Tage und sieben Nächte gingen dahin, bis Enriku sich gesättigt erhob und wieder zu seinen Tieren zurückging. Doch die Gazellen wichen vor ihm entsetzt zurück, das Wild der Steppe floh vor ihm. Enriku erschrak, seine Knie wankten, schwach war er geworden, er war nicht mehr wie zuvor, dafür hatte er jetzt Wissen! Er kehrte traurig zur Hierodule zurück. Sie nahm ihn an die Hand, so wie man ein Kind führt, und brachte ihn zu den sanften Hügeln der Hirten.
Hochzeitsbräuche der Griechen und Hörner
Sklaven und Frauen waren die beiden stark diskriminierten Gruppen der Antike. Man hielt es für eine Strafe, als Frau wiedergeboren zu werden. Im römischen Recht nahm die Ehefrau die Position einer Tochter ihres Gatten ein. Das Wahlrecht und der Zugang zu Ämtern blieben ihr ebenso versagt wie die Verfügung über ihren Besitz oder ihre Mitgift. Auch im Christentum galt die Frau als minderwertig und war gegenüber ihrem Gatten zum Gehorsam verpflichtet. Die Theologen argumentierten mit Evas Sündenfall.
Der römische Schriftsteller Seneca (55 v. Chr.-39 n. Chr.) war empört über das Verkuppeln von Menschen ohne ihr Einverständnis. Jedes Tier und jeden Sklaven, alle Kleider und Küchengeräte prüfen wir genau, bevor wir sie kaufen; nur eine Braut wird nicht vorher in Augenschein genommen, damit sie dem Bräutigam nicht mißfallen kann, bevor er sie heimgeführt hat. Ist sie böse, dumm oder mißgestaltet - oder riecht sie aus dem Mund -, welche Fehler sie auch immer hat, so lernen wir sie erst nach der Hochzeit kennen. Das galt natürlich ebenso für die Braut. In Rom war das gesetzliche Mindestalter für eine Heirat bei Mädchen zwölf, bei Knaben vierzehn Jahre.
Kaiser Augustus erließ ein Gesetz gegen Ehe- und Kinderlosigkeit: Wer bis zu seinem zwanzigsten Lebensjahr noch nicht verheiratet war, wurde bestraft oder sogar verbannt. Die erste Form der Ehe war die Raubehe. Die Götter machten es den Menschen vor. So wie Zeus Europa raubte, entführte Paris Helena. Agamemnon und Achilleus raubten Chryseis und Briseis. Mit dem Raub der Sabinerinnen wurde Rom begründet.
In Sparta erklärte man den Raub der Braut zur offiziellen Eheschließung. Der griechische Historiker Plutarch (46-120 n. Chr.) berichtet: Eine Verheiratung in Sparta geschah auf die Art, dass jeder Jüngling sich seine Braut rauben musste. Eine sogenannte Brautdienerin nahm sie in Empfang, schor ihr den Kopf kahl, nahm ihr die feinen Kleider ab, steckte sie in ein grobes Sackkleid, bettete sie auf einen Strohsack und ließ sie im Finstern allein zurück. Der Bräutigam schlich nachts heimlich zu ihr und löste gewaltsam ihren Gürtel. Und zwar nicht nur einmal, nicht nur in der ersten Zeit, sondern lange Zeit. Das förderte die Lust; mit stets verjüngter Liebe eroberte er sie immer von neuem, anstatt durch offiziellen gewohnheitsmäßigen Genuß gesättigt und entkräftigt zu werden.
Die Bibel beschreibt einen ähnlichen Brauch der Hebräer. Im 5. Buch Moses steht: Ein schönes Mädchen, im Krieg geraubt, das deine Lust erweckt, führe sie heim, schere ihr Haupt und ihre Nägel, lege ihr Sackkleider der Gefangenschaft an, lasse sie einen Monat lang ihre Eltern beweinen, danach magst du ihr beischlafen oder sie ehelichen. (Dtn. 21, 10-14)
Die bis heute in Europa gepflegten Bräuche - das Über-die-Schwelle-Tragen der Braut oder der Polterabend - können als Relikte der Raubehe gedeutet werden. Nach Aussage moderner Verhaltensforscher hat sich keine andere prähistorische Sitte so stark in unser Bewusstsein geprägt wie die Raubehe. Der moderne Mensch ist in seiner Sexualität und in seinem aggressiven Verhalten stark von seinen kriegerischen Vorfahren bestimmt.
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