Die schönsten Frühling Hochzeitsorte der Welt Frühlingshochzeiten bieten alles, was man sich wünschen kann: von gemäßigtem Wetter und herrlichem Sonnenschein […]
Typische Anschaffungen in der Familie - Eheleben nach der Hochzeit
Typische Anschaffungen in der Familie
Weil wir ein Haus mit Garten möchten (alternativ die Eigentumswohnung mit Sonnenterrasse)
Ein klarer Herbstregen, wie wundervoll! Die Sonne blitzt hin und wieder durch das Wolkendach, das Laub tanzt sorglos im Wind, Zeit, endlich etwas Luft in die Wohnung zu bringen, beschließe ich und reiße die Balkontür auf. Im gleichen Moment saust unten eine Feuerwehrkolonne durch den Regen, Autos hupen ungeduldig, im dritten Stock bellt ein Hund auf dem Balkon kläglich nach seinen Besitzern. Angewidert rümpfe ich die Nase und schließe die Balkontür wieder. Ich bin verheiratet, so viel steht fest. Und derzeit gibt es für mich nichts Erstrebenswerteres als ein Haus mit Garten. Oder eine Wohnung mit Garten. Oder eine Wohnung mit Terrasse. Es ist mir egal, ob Haus oder Wohnung, nur eines ist klar: Zum Ende diesen Jahres werde ich umziehen. Mit meinem Mann. Wir teilen nun seit geraumer Zeit seine Wohnung und an der ist an sich auch nichts auszusetzen. Sie ist sehr hell, schön möbliert, toller Fußboden, EBK, Wannenbad, mit Keller und Balkon. Aber: Sie liegt in günstiger Verkehrslage. Zentral. Mitten in der Stadt. Anders ausgedrückt: Wir wohnen an einer sehr viel befahrenen Straße. Wenn ich auch nur ein Fenster öffne, dann fühle ich mich, als würde ich in der Mitte des Times Square stehen.
Der Lärmpegel ist so unfassbar hoch, dass wir nur bei geschlossenem Fenster Fernsehen schauen können. Ich bin so viel Lärm nicht gewohnt und ich möchte mich auch nicht daran gewöhnen. Ich bin es gewohnt, im Sommer bei geöffnetem Fenster zu schlafen und morgens von dem Kreischen der Vögel geweckt zu werden. Nicht von dem nächsten Ehestreit der Nachbarn. Ich bin es gewohnt, mit dem Fahrrad zur nächsten S-Bahn-Station fahren zu müssen und es dort ohne Gewissensbisse stehen lassen zu können. Jetzt erlebe ich ganze Sommermonate in Sorge um mein Fahrrad. Es wurde im letzten Sommer mehrmals beschädigt, mein Fahrradkorb wurde geklaut und meine Klingel zerstört. Und nein, wir wohnen nicht im Wedding oder am Kottbusser Tor. Das ist mir zu blöd. Ich bin es gewohnt, auch mal vor die Tür treten zu können.
Mal im Freien zu frühstücken. Muttern und Vätern beim Rasenmähen zu helfen. In der Erde zu wühlen und im Winter selber Schnee zu schippen. Derzeit überleben meine Balkonpflanzen keine zwei Wochen. Es liegt einfach zu viel Smog in der Luft. Ich bin im letzten Sommer schon auf Plastikpflanzen umgestiegen, was natürlich kein Zustand auf Dauer sein kann. Plastikpflanzen! Pft!
Ich möchte wieder nach Hause. Und zu Hause bedeutet für mich als verheiratete Frau: Wir suchen eine Bleibe für dich, mich und eventuell irgendwann anstehenden Nachwuchs im grünen Südwesten Berlins. Mein Mann ist ganz bei mir (er nimmt sich lediglich noch nicht die Zeit, selbst nach einer Wohnung Ausschau zu halten, das überlässt er bisher mir), und jetzt, da wir verheiratet sind, ist die Suche nach einer verbindlichen Bleibe doch naheliegend. Mit einem Freund an meiner Seite würde ich sicher nicht nach einem Eigenheim schauen. Aber mit meinem Mann? Natürlich! Mittler-weile hat mich der klassische Nestbautrieb erfasst. Auf Kinder kann ich gerne noch verzichten, aber nicht auf ein rundum perfektes Nest für mich und meinen Liebsten.
Aber wer den Berliner Immobilienmarkt kennt, der weiß, dass dieses Unterfangen viel Zeit und Nerven kostet. Ohne Vitamin B oder einen Tipp sind gute Immobilien kaum noch zu bekommen. Grüne Bezirke wie Kleinmachnow oder Frohnau, einst als Rentnerdörfer verspottet, gehören mittlerweile zu den Hotspots für Familien und Grünliebhaber. Aber haben wir eine andere Wahl, als uns in das Haifischbecken zu stürzen? Jetzt, da wir verheiratet sind? Wir können nicht auf ewig in der ehemaligen Singlewohnung meines Liebsten verweilen. Und die Lage auf dem Markt wird nicht besser. Wir werden sehen, wohin es uns treibt.
Es treibt uns an einem Sonntagnachmittag nach Schlachtensee zu unserer ersten Wohnungsbesichtigung. Schlachtensee ist eine feine Gegend, irgendwie zwischen Wannsee und Zehlendorf, schön grün, mittlerweile haben sich gute Einkaufsmöglichkeiten etabliert und mit der S-Bahn ist man in 15 Minuten mitten in der Stadt. Mein Liebster und ich joggen gerne um den Schlachtensee, im Sommer ist hier allerdings wegen der super Wasserqualität der Teufel los. Inseriert war eine 120 Quadratmeter große, loftartige Wohnung im Dachgeschoss eines Altbaus. Erstbezug nach Sanierung mit Marmorbad und Keller. Doch schon als wir das Treppenhaus emporschreiten, ist meine Entscheidung gefallen. Unter der angepriesenen Wohnung befinden sich eine Kinderarztpraxis sowie eine Psychotherapeutenpraxis. Meine Mutter meint am Abend, keine allzu schlechte Arztwahl an Arztpraxen direkt im Hause.
Ich habe meine Mutter daraufhin angestachelt, sich für uns in Sachen Wohnung umzuhören. Meine Mutter übernimmt diese Auf-gabe sehr gerne, denn für sie ist die Schlussfolgerung ganz klar: Erst kommt die neue Wohnung, dann das Baby. Oma in spe ist also mit der Immobiliensuche beschäftigt, und ich frage mich, ob ich den Balkon für diesen Herbst mit weiteren Plastikpflanzen ausstatten soll, bis es anfängt, zu schneien.