Die schönsten Frühling Hochzeitsorte der Welt Frühlingshochzeiten bieten alles, was man sich wünschen kann: von gemäßigtem Wetter und herrlichem Sonnenschein […]
Traditionelle Hochzeitsbräuche aus Europa und Großbritannien
Traditionelle Hochzeitsbräuche aus Europa und Großbritannien
Skandinavien ist reich an Sagen, die auch die Hochzeitsbräuche beeinflußt haben. Die Furcht, die festlich geschmückte Braut könne eine Geisterbraut sein, war so groß, dass der beherzte Bräutigam seine Braut zu entzaubern suchte. Er schleuderte ein Messer über ihren Kopf, denn nur blanker Stahl bricht den Zauber. Berittene Bräutigamsführer begleiteten den Hochzeitszug und hieben mit dem Degen gegen böse Luftgeister. Gegen den Neid der Elfen trug man am besten Knoblauch und Valerina in den Taschen. Die Berge, die von Trollen bewohnt waren, wurden von dem Festzug vorsichtshalber weit umgangen, weil die Trolle alles versuchen, um die jungfräuliche Braut zu rauben.
Auf keinen Fall schenkt ein verliebter Isländer seiner Braut ein Messer, eine Schere oder Nadeln, weil das mit Sicherheit ihre Liebe zerschneidet. In Schweden ist es all-gemeines Recht der Öffentlichkeit und bringt auf jeden Fall Glück, eine Braut zu betrachten. Entweder direkt nach der Kirche oder auch bei ihr zu Hause. Dazu muss man nicht notwendigerweise mit ihr bekannt sein. In Stockholm kamen wildfremde Leute selbstverständlich ins Haus, um die Braut zu besehen.
Durch das Brautkronabtanzen werden unter den Mädchen die zukünftigen Bräute sogar in ihrer Reihenfolge prophetisch verkündet. Die Braut tanzt mit verbundenen Augen, löst ihre Brautkrone und setzt sie aufs Geratewohl einem der sie umtanzenden Mädchen auf den Kopf. Ebenfalls mit verbundenen Augen gibt diese die Krone weiter an die zweite und diese an die dritte.
Der Lappe hat kein Land und kein Haus, sagt ein Sprichwort des Volkes. War auch keine Kirche in der Nähe, pflegten die Eltern das Hochzeitspaar zu trauen. Mit einem Stück Eisen und einem Feuerstein schlugen sie Feuer als Symbol der Ehe und ihrer Mysterien.
In Estland, auf der anderen Seite des Finnischen Meer-busens, spielte die Feuer- und Wassergöttin eine wichtige Rolle. War die Braut in ihrem zukünftigen Heim angelangt, brachte sie den Göttinnen ein Opfer dar. Eine kupferne Münze für jede mussten sie haben. Die Braut brachte ihre Münzen an den Herd der tule - ema und an den Brunnen der wete - ema. Im Brunnen war die Gabe sicher. Das Opfer für die Feuermutter konnte jedoch in einen bösen Zauber verwandelt werden, deshalb schützte eine Feuerwache während des ganzen Festtages den Herd der Braut.
Großbritannien
Biest is the bride the sun shines on! Glücklich die Braut, auf welche die Sonne scheint! Aus den alten Bräuchen hat sich ein Katalog von Unglücks- und Glückszeichen für den Bestand der Ehe erhalten. So wird davon abgeraten, sich nach Sonnenuntergang trauen zu lassen, weil das eine freudlose Ehe verheißt. In Schottland dürfen bei der Hochzeit keine grünen Kleider getragen werden, weil Grün die Farbe der Fairies, der Elfenfeen, ist, und wer sich anmaßte, sie zu tragen, den traf das Verderben. Und aus dem gleichen Grund ist bis heute Kohl und anderes grünes Gemüse von der hochzeitlichen Festtafel verbannt. Eine ungleiche Anzahl von Hochzeitsgästen wird ebenfalls bis heute vermieden, weil es heißt, dass einer von ihnen im Laufe des kommenden Jahres sterben muss.
Verlässt die Braut das Elternhaus, wird ihr for luck der glücksbringende alte Schuh oder Pantoffel nachgeworfen. Ohne Hochzeitskuchen keine Hochzeit. Er ist dick, rund und besteht aus drei Lagen. Die erste aus weißem Zucker bedeutet Liebe, die zweite aus Marzipan Brautstand, die dritte aus alltäglichem plumcake (Rosinenkuchen) Ehestand. Liebe und Ewigkeit symbolisieren auch die Ringe
Auch wenn es um die zeremonielle Ausgestaltung der Feierlichkeiten geht, wird an den Traditionen festgehalten. Eine dieser Sitten ist zum Beispiel, dass die Braut an ihrem Hochzeitstag etwas Altes, etwas Neues, etwas Geliehenes und etwas Blaues trägt'( something old, something new, something borrowed, something blue). Das Alte steht für das vergangene Leben der Braut, das Neue für den Status als Ehefrau, das Geliehene für Freundschaft und das Blau für die Treue. Dem Bräutigam steht während der Hochzeitsfeierlichkeiten sein best man zur Seite. Dieser best man ist mit unseren Trauzeugen vergleichbar, denn er hat die Aufgabe, den Bräutigam zur Kirche zu fahren und ihn in allem zu unterstützen.
Nach vollzogener Trauung fand das beliebte Rennen nach something hot statt. Sobald die Braut nach dem Verlassen der Kirche vom Bräutigam geküßt wurde, versuchten die Gäste als erste am Ort der Hochzeitsfeier anzulangen. Der Sieger gewann den kail, eine gewürzte Brühe. In Schottland nannte man das Rennen the running for the brose. Dieses Reiten um die Brühe fand unter Flinten- und Pistolenschüssen statt, was nicht selten zu Stürzen führte. Der Jubel war besonders groß, wenn ein Mädchen die Brühe gewann. Eine regionale Variante war das Rennen um den Brautkuchen. Vor der neuen Wohnung des Paares war eine Stange aufgerichtet, auf deren Spitze der Kuchen steckte, den es zu gewinnen galt.
Estnisches Hochzeitslied
Schmück dich, Mädchen, eile Mädchen,
Schmücke dich mit jenem Schmucke,
Der einst deine Mutter schmückte.
Lege an dir jene Bänder,
Die die Mutter einst anlegte;
Auf den Kopf das Band des Kummers,
Vor die Stirn das Band der Sorge!
Sitze auf dem Sitz der Mutter;
Tritt auf deiner Mutter Fußtritt.
Weine, weine nicht, o Mädchen,
Wenn du bei dem Brautschmuck weinest,
Weinest du dein ganzes Leben.
Vor die Stirn das Band der Sorge!
Auf den Scheitel Tuch der Trauer!
Rüstig! es wird draußen helle!
Rüstig! draußen dämmert Morgen;
Schlitten fangen an zu fahren,
Kufen fangen an zu tanzen.
Nachdichtung von Johann Gottfried Herder