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Spannende Geschichte vor der Ehe Teil 4
Spannende Geschichte vor der Ehe Teil 4
Ich weiß, dass du mal verheiratet warst. Wann warst du verheiratet? Frage ich und lege mein Handy ab. Das Diktiergerät zeichnet unser Interview wie besprochen auf. Ich habe 2005 geheiratet, sagt sie und dreht ihre Augen dabei hoch zur Decke, als würde sie dort nach der richtigen Jahreszahl suchen. Sie stützt sich mit ihren zarten Ärmchen auf dem Bett auf, die langen, schlanken Beine übergeschlagen, das dunkle Haar hinter die Ohren gelegt.
Wen hast du geheiratet?
Meine damalige Partnerin M.
Wie war die Konstellation mit dir und M. damals, wie lange wart ihr zum Zeitpunkt der Heirat zusammen?
Wir waren damals seit vier Monaten ein Paar und haben auch schon zusammengewohnt. Im Februar 2005 haben wir dann geheiratet.
Warum? Frage ich ganz direkt, denn ich weiß, dass diese junge Ehe mehr als nur turbulent war, und das nicht etwa, weil es sich um eine lesbische Eheschließung handelte.
Ich weiß es nicht!, lacht sie und versucht zu erklären. Ich weiß nicht, warum es mich so hingerissen hat. Dazu muss man vielleicht sagen, ich war erst 20 und M. war meine erste Lebensgefährtin. Vielleicht war ich auch jung und naiv?
Oder jung und verliebt?, wende ich ein.
Auch das. Aber wenn ich das jetzt im Nachhinein betrachte, war ich einfach zu feige, um Nein zu sagen, gesteht sie.
Sie hat dich gefragt, ob du sie heiraten möchtest?
Ja, sie hat mich sogar zweimal gefragt. Und beim zweiten Mal bin ich ihr entgegengekommen. Ich glaube, um einen Streit zu schlichten.
Oder hattest du Angst, diese für dich neu entdeckte Liebe gleich wieder zu verlieren?, fasse ich nach. Ich frage vorsichtig genug, um meine Interviewpartnerin nicht zu kränken. Dennoch meine ich, direkt genug zu sein, um sie zum Nachdenken zu bewegen. Es gelingt mir ganz gut. Wieder dreht sie ihre großen, braunen Augen zur Decke, sie wippt mit dem linken Fuß, um dessen Knöchel sich ein Tattoo schlängelt. Sie schnalzt mit der Zunge und antwortet zaghaft:
Nein, daran lag es nicht. Ich meine, M. war schon immer sehr sensibel und auf ihre Art sehr anstrengend. Ich wollte sie einfach nicht vor den Kopf stoßen, erklärt sie.
War es ihr Herzenswunsch, dich zu heiraten?, versuche ich zu erfahren.
Ja. Wir waren vier Jahre verheiratet und haben zusammengelebt. Das Zusammenleben ist dann auseinandergegangen, aber es hat vier weitere Jahre gedauert, ehe wir uns haben scheiden lassen.
Wie habt ihr geheiratet?, möchte ich wissen.
Allein. Wir waren erst seit vier Monaten zusammen und wollten das Ding nur für uns durchziehen. Ich muss grinsen. Das kenne ich irgendwoher. Den Gedanken, diesen besonders intimen Moment, in dem man sich als Paar das Versprechen einer lebenslangen Bindung gibt, für sich allein behalten zu wollen. Ich kann mich gut in jedes Paar hineinversetzen, das hierbei ohne Publikum jenes gegenseitige Versprechen genießen möchte.
Wie war der Tag? Was hattest du an?
Ich trug einen Hosenanzug und ein gelbes, seidiges Top. Der Tag war richtungsweisend für den Rest der Ehe. Wir haben uns tatsächlich vor dem Standesbeamten um die Wahl des Ehenamens gestritten. Für mich war klar, dass ich meinen Nachnamen behalte. Meine Partnerin ging von ihrem Namen als Ehenamen für uns beide aus. Ich habe mir von dem Standesbeamten die Optionen erklären lassen. Letztlich habe ich meinen Namen behalten. Stolz schwingt in ihrer Stimme mit, als sie von ihrem Nachnamen erzählt, den sie trotz Eheschließung behalten hat.