Sex in der Ehe und die Liebe - heiraten oder nicht

Sex in der Ehe und die Liebe - heiraten oder nicht
Liebe hat mehrere Gesichter, und deshalb ist auch eine platonische Kameradschaftsehe zulässig. Sex ist keine Pflicht. Allerdings wird jeder Heiratende davon ausgehen können, dass sich der Partner dem Wunsch nach sexuellem Austausch nicht verschließen wird. Absonderlichkeiten müssen Sie sich jedoch nicht gefallen lassen, ohne Ihre Zustimmung geht es nicht. Wenn Sie keine Lust auf Sex haben, dann müssen Sie auch nicht. Das gilt für Männer ebenso wie für Frauen. Durch die Änderung im Strafgesetzbuch wird die gewaltsame Erzwingung des Beischlafs nunmehr unter Strafe gestellt.

Das Problem Aids wird bisher vor allem unter strafrechtlichen und arbeitsrechtlichen Aspekten diskutiert. Die Situation der Familie ist aber ebenfalls betroffen, wenn ein Ehepartner infiziert ist. Hier lautet die Frage: Wo beginnt und endet die eheliche Rücksichtnahmepflicht gegenüber dem Ehepartner? Ein Ehepartner, der sich ehegemäß verhält, kann von einer tödlichen Krankheit bedroht sein, wenn der Partner sich nicht ebenfalls an die ehelichen Prinzipien hält.

Die gleiche Gefahr besteht, wenn ein Ehepartner aufgrund seines Berufs einer erhöhten Infektionsgefahr ausgesetzt ist. Sein Gatte hat ein berechtigtes Schutzbedürfnis. Gesundheitliche Risiken beim ehelichen Verkehr sind nicht zumutbar. Bis zur Klärung, zum Beispiel durch eine ärztliche Untersuchung, kann der ungeschützte Geschlechtsverkehr verweigert werden. Das Verlangen eines Ehepartners nach Sex ohne vorbeugende Schutzmaßnahmen wäre in einem solchen Fall rechtsmissbräuchlich. Liegen begründete Anhaltspunkte für die Infektion eines Ehepartners vor, muss ein geschlechts-krank gewesener oder gewordener Ehegatte den behandelnden Arzt von seiner Schweigepflicht entbinden, damit der Partner sich über seinen Gesundheitszustand informieren kann.

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