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Offenheit für Mystik - Partnerseminar und Tipps nach der Hochzeit
Wir kommen bei unserem Weg, die Kultur der Liebe zu lernen, zum letzten Schritt: Zur Mystik der Liebe. Mystik meinte ursprünglich „Augen und Ohren verschließen“. Wer immer nur auf äußere Reize und Erfahrungen aus ist, das ist z.B. der Sexualathlet, der wird nur im Außen bleiben. Außen gibt es aber weder Frieden noch Zufriedenheit. Der äußerliche Mensch kommt bestenfalls zur Lust. Ich will nur meine Lust, sagt der Sexualathlet, und wundert sich, dass er auch nichts anderes bekommt. Wir wissen, dass uns die Lust auf Dauer nicht zufrieden stellen kann. Wir wollen mehr, und wissen letztlich nicht wovon. Zufrieden wird der Mensch letztlich nie.
Wir brauchen die inneren Erfahrungen. Auch dafür gibt es ein Sinnesorgan. Aber viele von uns haben dieses Organ kaputtgemacht, wie die Jungen in den Discos ihre Ohren kaputtmachen. Wir haben zugelassen, dass es um uns zu laut, zu hart, zu „einseitig“ zugeht. Wir müssen das Organ für die Mystik wieder trainieren. Das Organ für die Mystik ist unsere Seele, die teilhat am ganzen Menschen, an allen seinen anderen Organen; deswegen ist unsere Sinnlichkeit die Basis für die Mystik.
Wer in der Kultur der Liebe und mit seiner Partnerschaft in diese höchste Form aufsteigen will, der muss die Stille und das Alleinsein lernen, der muss das Loslassen lernen, sogar das Loslassen des geliebten Menschen. Die höchste Form der Liebe ist Freiheit. In einem Trauversprechen, das ich mit jungen Paaren entwickelt habe, heißt es, „unsere Liebe sei das unsichtbare Band, das uns zusammenhält und loslässt, damit wir einander finden und tragen an allen Tagen unseres gemeinsamen Lebens.“
Die Mystik ist unsere Sinnlichkeit nach innen. Beides gehört zusammen. Wer seine Sinnlichkeit nach außen eingebüßt hat, hat auch die Fähigkeit verloren, innere Erfahrungen zu machen. Mystiker sind sinnliche Menschen. Wer genau hinsieht, stellt fest: „Der Verlust der Sinnlichkeit und das Verkommen der Mystik gehen Hand in Hand.“ Zur Kultur der Liebe gehört es, dass beide Seiten gepflegt werden. Der ganze Mensch, das war ja schon immer das Ideal des Christentums; der Mensch als Leib und Seele; sein Innen und sein Außen. Wir sollten also um unserer Liebe, aber auch um des Evangeliums Jesu willen festhalten: Lustvolle Sinnlichkeit, blut- und glutvolle Erotik, Lebensgenuß sind kein Gegensatz zu einer gepflegten Innerlichkeit, kein Hindernis für ein geistliches Leben, keine Einbahnstraße, die mystische Erfahrungen unmöglich macht. Sie sind Wegbereiter der mystischen Erfahrung, wenn wir sie das sein lassen, was sie sind: Hilfsmittel zur Vollendung.
Noch einmal: die mystische Vereinigung eines Menschen mit Gott, wird vom Betroffenen oft erotisch, ja sexuell erlebt. Mystiker hatten es deswegen sehr schwer, ihre tiefen Erlebnisse mit Gott, ihr Einssein mit ihm zu beschreiben, weil sie leicht hätten auf dem Scheiterhaufen enden können. Uns zeigt es aber, dass unsere sexuelle und erotische Kraft, von Gott gewollt, ein Zeichen ist für die kommende Lust und die kommende Herrlichkeit. Deswegen steht am Ende jeder großen und leidenschaftlichen Erfahrung und am Wege dorthin die Dankbarkeit.