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Mythen und Erzählungen weltweit - alte und moderne Hochzeitsbräuche
Mythen und Erzählungen weltweit - alte und moderne Hochzeitsbräuche
Ehen werden im Himmel geschlossen, das ist der Inhalt vieler Mythen und Erzählungen weltweit.
Aus China kommt die Geschichte von Yueh Lao Yeh, dem alten Mann im Mond, der die Ehen der Menschen stiftet, indem er die Füße der Zueinandergehörenden in ihrer Kindheit mit unsichtbaren Fäden zusammenbindet.
Wei Ku, ein junger Mann, der auf einer Wanderung Yueh Lao Yeh begegnet, bittet diesen, ihm zu verraten, was für eine Frau er einmal heiraten wird. Eines Tages, sagte Yueh Lao Yeh, wird Wei Ku eine Frau heiraten, die gerade in eine arme Familie hineingeboren worden ist, und er erzählt ihm von seinem Schwiegervater, einem altersschwachen Gemüsehändler. Wei Ku, der sich gewünscht hatte, eine reiche Frau zu heiraten, gerät in Wut und beginnt zu überlegen, wie er diese ihm hinderlich scheinende Hochzeit mit der Tochter eines armen altersschwachen Gemüsehändlers verhindern kann. Nach einiger Überlegung beauftragt er einen Banditen, das kleine Mädchen ausfindig zu machen und es zu töten.
Zwanzig Jahre später ist Wei Ku ein angesehener Mann geworden, und er beschließt zu heiraten.
Gemäß der Tradition wird ein Heiratsvermittler beauftragt, alles Nötige in die Wege zu leiten.
Wei Ku heiratet eine reiche Frau.
Aber in dem Moment, als er, wie es die Sitte verlangt, zum erstenmal den Brautschleier entfernt, um das Gesicht seiner Frau anzuschauen, erschrickt er, denn seine junge Frau hat eine Narbe auf der Stirn, die ihr schönes Gesicht entstellt. Als Wei Ku sie nach dieser Narbe fragt, erzählt sie ihm ihre Geschichte.
Sie erzählt, dass sie in einem armen Elternhaus aufgewachsen ist und dass eines Tages ein Fremder kam, um sie zu ermorden. So erkannte Wei Ku, dass niemand die Gesetze von Yueh Lao Yeh durchbrechen kann.
Das Yin-und-Yang-Prinzip
Laotse schreibt: Aus der Einheit entstand die Zweiheit, aus dieser die Dreiheit. Die Grundidee jeder chinesischen Philosophie war das ewige Wechselspiel zwischen Yin und Yang. Yin steht für das Weibliche, Empfangende und Dunkle, für die Nacht und das lunare Prinzip. Yang dagegen versinnbildlicht das Männliche und Gebende, das Lichte, den Tag und das solare Prinzip. Aber das eine kann ohne das andere nicht sein. Der Mensch steht zwischen Himmel und Erde. Seine Aufgabe ist es, die Harmonie des Weltganzen zu fördern und zu erhalten. Er soll die inneren Zusammenhänge der Dinge erkennen und danach handeln.
Die Schöpfung folgt gewissen Gesetzen, die der Mensch erkennen und für sich und andere nutzen kann. Alles im Universum steht mit allem anderen in Verbindung. In vielen Völkern werden die Kinder nur nach genauer Überprüfung der Sternzeichen, der Herkunft, des Einkommens, der Schulbildung und des Aussehens verheiratet. Heirat aus Liebe ist ihnen fremd. Sie sind meist der Überzeugung, dass die Familie die richtige Entscheidung getroffen hat und dass die Liebe in der Ehe langsam wächst. Uns dagegen wird häufig vorgehalten: Ihr redet schon vorher viel von Liebe, und nach der Heirat wird die Liebe dann immer weniger. Hochzeiten werden im Himmel geschlossen, und wer sind wir, dass wir dazu ja oder nein sagen wollten?
Anima und Animus
Es gibt Paare, die wie füreinander geschaffen sind. Dafür hat es die unterschiedlichsten Erklärungsversuche gegeben. Platon zum Beispiel sprach von einer ursprünglichen Einheit, die zweigeteilt als Männliches und Weibliches danach strebt, wieder zur Einheit zu werden. Oder nehmen wir die Lehre von der Wiedergeburt oder von Yueh Lao Yeh, dem alten Mann im Mond, der die Füße der späteren Paare mit unsichtbaren Fäden zusammenbindet. Die Religionen haben in Bildern und Gleichnissen von der vorbestimmten Vereinigung eines bestimmten Mannes mit der für ihn bestimmten Frau gesprochen.
C.G. Jung prägte die Begriffe Anima und Animus. Er sprach in diesem Zusammenhang von archetypischen verinnerlichten Bildern.
Die Anima ist das Bild der Frau, das der Mann in sich trägt. Es ist nicht das Bild einer bestimmten Frau, sondern das vom Persönlichen gereinigte, abstrakte Bild, die Summe der Erfahrungen, die der Mann und seine Ahnen mit dem Weiblichen gemacht haben.
Die Anima verkörpert darüber hinaus alles Weibliche im Mann. Sie ist zuständig für seine Stimmungen, Gefühle und Ahnungen und für seine Empfänglichkeit für alles Irrationale. Als Wächterin öffnet oder schließt sie die Tür zu seinem Unbewussten. Denn der Zugang zum Unbewußten, oder auch zum Göttlichen, ist weiblich, deshalb gab es in vielen alten Kulturvölkern hauptsächlich Priesterinnen, die die Verbindung zur Götterwelt herstellten.
Die individuelle Ausprägung der Anima im Mann hat viel mit dem Charakter seiner Mutter zu tun und seinem Verhältnis zu ihr. War seine Mutter launisch oder depressiv, löst die Anima im Mann Gefühle wie Unzufriedenheit und Reizbarkeit aus. Eine negativ besetzte Anima erzeugt Angst, zum Beispiel vor Krankheiten, Unfällen oder Impotenz.
Solche negativen Anima-Aspekte sind in den griechischen Rachegöttinnen, den Erinnyen, thematisiert. Auch die Sirenen, die Odysseus und seine Mannschaft an der Heimreise hindern wollten, und die männervernichtende Lorelei enthalten solche Aspekte.
In vielen Märchen gibt es das Motiv der falschen Braut, von der sich der Königssohn freimachen muss, um die richtige Braut zu finden. Übersetzt könnte das heißen, dass die falsche Braut eine negativ besetzte Anima ist, die dem Königssohn, dem Mann, die Sicht auf seine wirkliche Partnerin verstellt. Um wirklich liebesfähig zu werden, muss er sich von ihr befreien.
Übrigens stellt auch die Sphinx einen Aspekt im Kanon der negativen Anima-Aspekte dar. Sie gibt dem Helden Ödipus ein Rätsel auf, und als er es scheinbar richtig beantwortet, fingiert sie einen Selbstmord. Ödipus, im festen Glauben, die Sphinx überwunden zu haben, gerät nun in die Falle der Anima-Mutter-Verwicklung, der er hatte entkommen wollen.
Anima, das ist auch das zu Weibliche im Mann, das ihn daran hindert, erwachsen zu werden und sich aus seinem früheren Leben zu lösen. Es ist auch das Verführerische, das ihn auf einer niederen Ebene festhält, ihn nicht nach Hause kommen lassen will. Werden die negativen Elemente der Anima nach außen projiziert, dann treten sie dort als Dämoninnen und neidische Hexen auf, die das Glück der Menschen verhindern.
Soweit zu den negativen Aspekten der Anima, denn die positiven Aspekte sind auch nicht von der Hand zu weisen. Indem sie die Empfänglichkeit des Mannes für sein Unterbewusstes besetzt, kann die Anima für ihn zu einer inneren Stimme werden, die ihn zu den Ursprüngen seiner Kreativität und zu seinen Fähigkeiten führt. Die Anima ist dann eine Vermittlerin zwischen dem Ich und dem Selbst.
Aber was bedeutet die Rolle der Anima als Führerin nach innen? Ihre positive Funktion entwickelt sich dann, wenn der Mann anfängt, seine Gefühle und Phantasien ernst zu nehmen. Dann werden ihm durch seine Anima immer neue Inhalte offenbart, und sein Individuationsprozess führt ihn Schritt für Schritt in seine eigene Wirklichkeit.
In Wolfram von Eschenbachs Parzival, einem Entwicklungs- und Einweihungsroman aus dem Mittelalter, irrt der Held Parzival durch das Tal des Zweifels, bis es ihm nach vielen Abenteuern gelingt, den Gral zu gewinnen und König zu werden, König seines Selbst. Die Trägerin des Grals heißt Conduiramour, was man mit Führerin in die Liebe übersetzen könnte.
Ein mittelalterlicher Text lässt die Anima sprechen: Ich bin die Blume des Feldes und die Lilie in den Tälern; ich bin die Mutter der schönen Liebe, der Erkenntnis und heiligen Hoffnung ... ganz schön bin ich und ohne Makel ... Ich bin die Mittlerin zwischen den Elementen, die eines mit dem ändern versöhnt; was warm ist, kühle ich ab; was trocken ist, mache ich feucht; was hart ist, weiche ich auf und umgekehrt ... Ich bin das Gesetz im Priester und das Wort im Propheten und der Rat im Weisen. Ich kann töten und lebendig machen, und da ist niemand, der aus meiner Hand errette.
In der Zeit, in der dieser Text geschrieben wurde, erlebten Phantasie, Religion und Dichtkunst einen großen Aufschwung. Es war die Zeit der Ritter und der Minne. Die Dame, der der Ritter seine Dienste weihte, war natürlich niemand anderes als die personifizierte Anima in ihrem positiven Aspekt.
Es gibt vier verschiedene Stufen oder Stadien, in denen sich solche positiven Anima-Aspekte verkörpern. Das ist zum einen Eva. Sie verkörpert die Anima auf der ersten, rein biologischen Stufe. Ein Beispiel für eine Anima-Verkörperung der zweiten Stufe ist die griechische Helena, denn bei ihr verbinden sich romantische und ästhetische Inhalte mit erotischen. Die Jungfrau Maria ist die Verkörperung der Anima auf der nächsthöheren Stufe, und die Sulamith des Hohenliedes verkörpert das höchste Stadium, die vierte Stufe.
Anima-Verkörperungen in anderen Kulturen sind die indische Schakti, die chinesische Mondfee Kuan-Yin und bei den Moslems Fatima, die Tochter Mohammeds. Wie die Anima des Mannes so hat auch der Animus, der innere Mann in der Frau, positive und negative Seiten. Der Animus äußerst sich aber weniger als erotische Phantasie. Er macht sich bemerkbar als innere Stimme, die die Gestalt einer heiligen Überzeugung angenommen hat.
Der negativ besetzte Animus suggeriert der Frau ein Weltbild, in dem es nur ein Entweder-Oder der unerfreulichen Möglichkeiten gibt. Sein Tenor ist, dass jedes Bemühen um Liebe und Verständnis von vorne herein zum Scheitern verurteilt ist.
So wie die Anima des Mannes durch seine Mutter geprägt wurde, so auch der Animus der Frau durch ihren Vater. Im negativen Fall erhält er die spezielle Färbung der Aussichtslosigkeit und der undiskutierbaren Ansichten, die mit der Wirklichkeit oft nichts zu tun haben. Das ist der tödliche Aspekt des Animus, der die Frau am Leben hindert. Er hält die Frau von allen wirklich lebendigen Beziehungen ab und verwickelt sie stattdessen in ein Netz aus unrealistischen Wünschen und Urteilen. Auch die Selbstunsicherheit ist oft das Werk eines negativ besetzten Animus. Aber der innere Mann der Frau hat auch positive Aspekte. Viele Märchen erzählen vom Königssohn, der durch eine Verwünschung in ein Tier verwandelt wurde und der nur von einer Frau, die ihn liebt, erlöst werden kann. Das ist eine symbolische Darstellung des Animus.
In diesen Märchen darf die Heldin ihren geheimnisvollen Liebhaber nur im Dunkeln treffen, und sie darf ihm keine Fragen stellen. Nur durch Geduld und blindes Vertrauen soll sie ihn erlösen. Aber es gelingt ihr nie. Sie ist immer zu neugierig, oder sie wird durch ihre Mutter oder ihre Schwestern verführt, das Verbot zu brechen. Daraufhin muss sie meist sieben Jahre herumirren und ihn suchen. Oder sie ist eingeschlossen, und es bleibt ihr nichts anderes übrig, als auf einen Erlöser zu warten. Dämon und Erlöser sind übrigens die zwei Aspekte der gleichen inneren Macht.
Auch im wirklichen Leben verlangt die Bewusstmachung des Animus von der Frau viel Zeit. Wenn es ihr aber gelingt, sich von der Besessenheit durch den Animus zu befreien, verwandelt er sich in einen Helfer, der ihr männliche Eigenschaften wie Mut, Klarheit und Entscheidungskraft verleiht.
Auch der Animus verkörpert sich auf vier verschiedenen Stufen. Auf der untersten Ebene ist er der Sportheld, die personifizierte physische Kraft. Auf der zweiten Stufe kommen zur physischen Kraft Initiative, Mut und Tatkraft hinzu. Auf der dritten Stufe herrscht der Animus durch das Wort.
C. G. Jung schreibt dazu:
Nicht jeder Mann von wirklichem Geist kann Animus sein, denn er muss weniger gute Ideen als vielmehr gute Worte haben, bedeutungsschwere Worte, in die man noch viel Unausgesprochenes hineindeuten kann. Er muss auch etwas unverstanden sein, oder wenigstens in irgendeiner Weise im Gegensatz zu seiner Umwelt stehen, damit die Idee der Aufopferung mit hineinkommen kann. Er muss ein zweideutiger Heros sein, einer mit Möglichkeiten, wobei es keineswegs sicher ist, dass eine Animusprojektion nicht schon öfters einen wirklichen Helden viel früher herausgefunden hat als der langsame Verstand des sogenannten intelligenten Durchschnitts- Menschen.
Auf der vierten Ebene wird der Animus zum Vermittler zwischen dem Ich und dem Selbst und gewährt den Zugang zu schöpferischen und religiösen Kräften. Er kompensiert dann die Weichheit der Frau durch Festigkeit und Willensstärke und bewirkt in ihr den Mut, Anschluß an den Zeitgeist zu finden und neue Ideen zu entwickeln. Oft haben in der Geschichte die Frauen den Wert neuer geistiger Inhalte und Haltungen früher erkannt als die gefühlsmäßig eher konservativen Männer.
Der innere Mann in der Seele der Frau kann, wenn er sich projiziert, zu Schwierigkeiten in der Ehe führen. Besonders fatal wird es, wenn Anima und Animus sich gegenseitig provozieren, denn dadurch sinkt jede Auseinandersetzung auf ein niedriges Niveau herab, was jedem, der einmal Zeuge eines Ehestreits geworden ist, bekannt sein dürfte.
Aber wie erwähnt kann der Animus der Frau zu Mut, Unternehmungsgeist und Klarheit verhelfen, dies jedoch nur, wenn sie vorher die Objektivität aufbringt, ihre eigenen heiligen Überzeugungen in Frage zu stellen und auch die zu ihrem Weltbild scheinbar nicht passenden Bilder aus ihren Träumen wahrzunehmen. Dann kann das Selbst als eine innerseelische Erfahrung des Göttlichen zu ihr durchdringen und ihrem Leben Sinn verleihen.
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