Die schönsten Frühling Hochzeitsorte der Welt Frühlingshochzeiten bieten alles, was man sich wünschen kann: von gemäßigtem Wetter und herrlichem Sonnenschein […]
Mode für den Bräutigam - Hochzeitsfeier interessante Ideen
Ein alter Hut?
Frauen fielen in Ohn-macht, Kinder fingen an zu schreien, und Hunde fingen an zu bellen. Und dies alles nur, weil der Londoner Hutmacher John Hetherington im Jahre 1747 den ersten Zylinder kreiert hatte. Der ungewöhnliche An-blick des röhrenförmigen „top hat" aus schwarzer Seide sorgte für so viel allgemeine Verwirrung, dass der gute John sogar verhaftet wurde.
So schwer es der Zylinderhut am Anfang seiner Laufbahn hatte, so langlebig sollte er sich in seinem späteren Werdegang erweisen. Er gehört nicht nur zur Berufstracht von Schornsteinfegern, Kutschern und Dressurreitern, sondern wird noch heute gerne von vielen Hochzeitern getragen.
Da gibt es kein Pardon: was ER zur Hochzeit trägt, hängt von IHR ab. Wenn SIE sich für das „große Weiße" entschieden hat, sollte ER entsprechend auftreten.
Der schwarze Anzug genügt dann nicht, es sollte schon ein Cut, ein Stresemann oder ein Frack sein. Auch in den Accessoires sollte ER sich nach IHR richten: das Ein-stecktuch, die Schleife oder die Weste sollten auf jeden Fall mit IHREM Kleid und IHREM Brautstrauß eine harmonische Einheit bilden.
Die Kleiderordnungen von einst gehören im Alltagsleben längst der Vergangenheit an. Doch einmal im Leben, am großen Hochzeitstag, darf es heute auch für ihn der große feierliche Anzug sein. Zu welcher Tageszeit und mit welchen Accessoires aber werden Frack, Cut oder Stresemann getragen? Das Deutsche Institut für Herrenmode in Köln hat dazu Regeln aufgestellt.
Der Cut
Er ist für die Hochzeit im großen Stil - zum Beispiel auf einem Schloss - gedacht. Zum Cut gehören ein dunkelgraues, langes Jackett mit Gehrockschnitt, ergänzt von einer Weste in Perlgrau oder Beige, einer Hose mit Stresemannstreifen und einem weißen Hemd mit Normal- oder Kläppchenkragen. Die stilvolle Ergänzung zum Cut sind ein Zylinder und Glacehandschuhe in der Farbe der Weste. Der Cut wird durch eine weiße oder rote Nelke am linken Revers vervollkommnet.
Der Stresemann
Der englische Name „Morning Coat" (Morgenmantel) besagt es schon: der Stresemann ist das passende Outfit für die romantische Vormittagshochzeit. Seinen deutschen Namen hat er vom da-maligen Reichsaußenminister Gustav Stresemann, der ihn anlässlich der Locarno-Konferenz im Jahre 1925 trug. Der Stresemann ähnelt dem Cut, nur fehlen ihm die Schwalbenschwänze, und die dazugehörige Krawatte ist etwas schmaler. Die passenden Schuhe sind schlichte schwarze Schnürschuhe.
Der Frack
In puncto Festlichkeit ist der Frack unschlagbar. Das vornehme Stück wird als großer Gesellschaftsanzug tituliert und nur abends getragen. Um 1 740 soll er entstanden sein; damals gehörte er noch zur Tageskleidung. Für seine Jacke standen der Soldatenrock und der englische, bürgerliche Tuchrock Pate. Seit 1 850 präsentiert sich der Frack als reiner Abendanzug aus schwarzem Tuch. Der taillenkurze Frackrock mit seinen langen Schößchen ist vorne stets offen und mit trapezförmig angeordneten Knöpfen besetzt. Ein eleganter Seidenspiegel aus Satin schmückt die spitzen Revers. Die Frackhose ist immer ohne Umschlag gearbeitet, die Seitennaht zieren zwei Borten. Blütenweiß strahlen die Accessoires: die Weste aus Pikee mit schmalem, langgezogenem Revers, die Pikee- Schleife sowie das Frackhemd mit Kläppchenkragen. Das Schuhwerk sollte aus schwarzem Lack sein. Der Mann von Welt, der absolut perfekt sein will, trägt zum Frack keine Armbanduhr, sondern eine goldene Taschenuhr.
Der Smoking
Vor Hollywoods Glamour-Kulissen verliehen Clark Gable, Cary Grant, Frank Sinatra, Marlene Dietrich und Roger Moore dem Smoking die richtige Mischung aus erotischer Ausstrahlung und seriöser Abendeleganz. Sein Name kommt aus dem Englischen und bedeutet „Rauchjackett'': Als sich die Gentlemen nach dem Dinner zur Entspannung - und um ihre Damen nicht durch Tabakrauch zu belästigen - in den Rauchsalon zurückzogen, tauschten sie die Frackjacke gegen ein im Sakkoschnitt gehaltenes, aber dennoch offiziell wirkendes Kleidungsstück ein. Damals schrieb die Etikette vor, dass der Smoking niemals am Morgen, sondern erst am späten Nachmittag getragen werden soll. Etwas lockerer nimmt es die Regel zur Hochzeit: dort darf der Smoking auch schon am Morgen in der Kirche getragen werden.
Die traditionelle Farbe des Smokings ist Schwarz. Die mit Seidensatin besetzten Revers zeigen je nach Modetrend einen Schalkragen oder spitze Revers. Dazu bilden ein weißes Hemd mit verdeckter Leiste und Doppelmanschetten sowie eine schwarze Weste aus Satin
oder ein schwarzer Kummerbund mit schwarzer Schleife die klassische Ergänzung. Internationale Designer lancieren den „Klassiker der Nacht" immer öfter mit modernen Akzenten über den Laufsteg; dies können fantasievolle Kragengestaltungen oder elegante Muster und eine Prise Farbe in der Gestaltung der Accessoires sein.
Der Leibgurt armer Schlucker Der Kummerbund, dieses so wirkungsvolle Accessoire des Mannes, hat nur der Legende nach mit Kummer zu tun. Er war nicht „der Leibgurt armer Schlucker, die, wenn sie nichts zu essen hatten, die Binde fester zusammengezogen, dass sie der Hunger weniger plagte, ihnen also weniger Kummer machte" (Mode- Lexikon). Das Wort ist vermutlich auf das „kamarband" zurückzuführen, was soviel wie Lendengurt bedeutet. In orientalischen Ländern wurden Lendengurte bzw. Seidenschärpen meist über einer Tunika oder einer Hose getragen. Zu Zeiten der Kolonialherrschaft in Indien wollten nun die britischen Kolonialherren ihre gewohnten, vornehmen Anzüge mit Weste nicht aufgeben. Gleichzeitig aber litten sie fürchterlich unter der tropischen Hitze.
Kurzerhand übernahmen sie also von den Einheimischen deren Seidenschärpen und ersetzten ihre warmen Westen durch dieses Accessoire. Ende des 19. Jahrhunderts setzten sich die Schärpen dann soweit durch, dass sogar die Kolonial-Regimenter sie in ihre Kleidung aufnahmen. An der Farbe der Schärpe konnte man auf einen Blick erkennen, ob man es mit einem Gewehrschützen (grün), einem Artilleristen (blau) oder mit einem Mitglied des Kommandostabs (rot) zu tun hatte. Als nun die Kolonialherrschaft zu Ende war, nahmen die Engländer dieses nützliche und schöne Kleidungsstück mit nach Hause, und so kommt es, dass heute in unseren kühlen Gefilden so manch ein Bräutigam orientalisch gegürtet vor den Traualtar tritt.
Übrigens: die Falten des Kummerbundes sollten immer nach oben weisen.
Spenzer-und Partykombinationen
Sie sind die junge, umkomplizierte Variante der festlichen Mode und können sowohl vormittags als auch abends getragen werden. Der Legende nach ist der kurze Jackenschnitt des Spenzers durch einen kleinen Brand entstanden. Earl Spencer soll im Frack vor seinem Kamin eingeschlafen sein, als die Schwalbenschwänze seiner Frackjacke Feuer fingen. Weil er die verdorbene Jacke nicht wegwerfen wollte, schnitt er die im Rückenteil angesengten Stoffenden kurzerhand ab. Die Modegecken der damaligen Zeit, immer auf der Suche nach dem letzten Schrei, übernahmen die kurze, eng anliegende Jackenkreation. Modische Spenzerformen zeigen neue Knopfarrangements und fantasievolle Kragengestaltungen im Reversschnitt oder als Schalkragen. Wie zum Smoking gehört auch zum Spencer auf jeden Fall der sogenannte Kummerbund. Partyjacken werden mit Fantasie-westen und längeren Hemden, die ruhig unter der Weste hervorblitzen dürfen, kombiniert.
Dunkler Anzug
Ein Klassiker, der zu jeder Tageszeit und auch nach der Hochzeit noch getragen werden kann, ist der dunkle Anzug.
Dem Anlass entsprechend, sollte er bei der Hochzeit zum Beispiel in den Farben Anthrazit, Mitternachtsblau oder Schwarz sein. Korrekt wirkt ein weißes Hemd mit normalem Kragen und Umschlagmanschette. Die Jacke kann ein- oder zweireihig sein, den Einreiher sollte eine Weste aus gleichem oder dezent abweichendem Stoff begleiten. Ein schwarzer Gürtel, knielange schwarze Strümpfe und schlichte schwarze Schnürschuhe machen die festliche Anzugwahl perfekt.
Wie ER sich auf keinen Fall kleiden sollte Nur nicht...
... zum formellen Anzug ein bunt gemustertes Hemd oder ein kurzärmeliges Hemd tragen. Die Manschette sollte einen bis anderthalb Zentimeter unter dem Jackettärmel hervorragen.
... die Krawatte zu kurz oder zu lang binden. Bei einer korrekt gebundenen Krawatte endet die Krawattenspitze knapp oberhalb des Gürtels. Modisch up to date sind einfach geschlungene Krawattenknoten mit romantischer Falte.
... eine zu kurze Weste tragen. Der Gürtel darf nicht sichtbar sein. Bei klassischen Westen kann der letzte untere Knopf offen bleiben.
... kurze Socken zum Anzug tragen. Weiße, behaarte Männerwaden, die aus den Hosenbeinen hervorragen, würden den schicksten Frack zum Komiker-Outfit verkommen lassen. Lange Kniestrümpfe schaffen die wichtige optische Verbindung zwischen Schuh- und Beinkleid.