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Kommentar in der Familie und zusammen Kochen - Eheleben nach der Hochzeit

06/07/2019
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Kommentar in der Familie und zusammen Kochen - Eheleben nach der Hochzeit

Kommentar in der Familie und zusammen Kochen
Weil der Kommentar Wie ein altes Ehepaar ein Kompliment ist
Unsere Spaziergänge im Wald werden mittlerweile nur noch in sehr seltenen Fällen von meinen Schwestern belächelt. Denn nicht zuletzt hat uns meine Mutter darauf hingewiesen, dass die Bezeichnung Wie ein altes Ehepaar doch bitte als Kompliment zu bewerten sei. Denn auch sie hatte sich damals nicht vorgestellt, zweimal geschieden werden zu müssen. Sie ging bei jedem ihrer zwei Ehemänner davon aus, dass sie mit (zumindest) einem davon, alt werden würde.

Darüber hinaus weiß ich auch, dass meine Oma mit meinem Opa in jedem Falle noch verheiratet wäre, wäre er nicht so früh verstorben. Ich weiß nicht viel über die Ehe meiner Großeltern. Ich weiß nur, wenn ich an die Ehe denke, habe ich das Bild von Oma und Opa vor Augen. Es ist ein sehr stabiles Bild. Vielleicht nicht immer glücklich, nicht immer ohne Herausforderungen oder Schicksalsschläge. Aber es ist ein Bild voller Respekt und Fürsorge. Meine Oma spricht über meinen Opa, das ist für sie kein Problem. Aber das Thema Ehe ist ein anderes. Als ich meine Oma nach dem Geheimnis ihrer Ehe frage, lacht sie nur kurz und glaubt, mir dazu nicht viel sagen zu können. Das sei halt damals alles so gewesen, dass man zusammenblieb, egal was war, lautet ihre knappe Antwort zu diesem Thema.

Ja, aber was würdest du heute sagen, was macht deiner Meinung nach eine gute Ehe aus?, hake ich noch einmal nach, denn ich bin mir so sicher, dass meine Oma hierzu eine Meinung hat, die sie sich nur vielleicht nicht traut, zu sagen.

Naja, weißt du, Kleene, der Opa hat immer alles für uns in die Hand genommen und gemacht. Und wenn es mal Zank gab, dann haben wir darüber gesprochen. Und wir waren immer respektvoll miteinander. Immer. Es gab keine Ausdrücke und Beschimpfungen, wie man das heute aus dem Fernsehen kennt. Wir waren immer höflich zueinander und haben uns zugehört. Und alles andere war damals einfach so. Man hat sich nicht verlassen. Man ist zusammen durch dick und dünn gegangen.

Ich traue mich nicht, noch weiter nachzufassen, denn ich weiß, wie schwer es meiner Oma fällt, über ihre Ehe zu sprechen. Aber ich weiß, dass jedes Ehepaar sich nur gelobt fühlen kann, wenn es viele Jahre gemeinsam miteinander erlebt und durchlebt. Wenn sich das Paar nicht von unserer Schnelllebigkeit, den unzähligen Möglichkeiten und der Einfachheit der Selbstständigkeit überrennen lässt.

Sich zu trennen ist leicht. Miteinander alt zu werden viel schwerer. Wer immer den leichten Weg nimmt, wird in seinem Leben nicht über sich hinauswachsen. Auch nicht in einer Partnerschaft.

Weil wir uns um kulinarische Vielfalt bemühen
Meine Singlewohnung. Gerne denke ich an diese vier Jahre in meinem Steglitzer 40-Quadratmeter-Apartment zurück. Damals gab es noch keine Nespresso-Kapselmaschine, schmunzele ich und lege eine Kapsel ein. Es ist ein Freitagabend und ich bin pünktlich zu Hause, sogar vor meinem Liebsten. Ich stehe für das Wochenende in den Startlöchern, meine Bürokluft liegt neben dem Wäschekorb, ich trage ein bodenlanges gelbes Sommerkleid und weiße Espadrilles. Mein Espresso soll mich wachrütteln, während ich in Erinnerungen schwelge und mich frage, was wir heute Abend kochen sollen. In meiner Studentenwohnung hatte ich einen kleinen Mokkakocher und Milchmädchen aus der Tube. Es gab am Abend kein Abendessen mit Salat oder Suppe als Vorspeise, gefolgt von frischer Pasta mit gehobeltem Parmesan. Es gab asiatische Instantnudelsuppe, Gurkenscheiben mit Salz und Wasser aus dem Wasserhahn. Außer-dem fanden sich als Notfallrationen wie in jeder Singlewohnung auch Knäckebrot, Butter und Wasser aus dem Wasserhahn in der meinigen. Es waren gute Zeiten. Es war okay, sich von gesalzenen Gurkenscheiben zu ernähren, Biss zum Morgengrauen bis weit nach Mitternacht zum 1000. Mal zu lesen und sich zwischendurch die Fingernägel zu lackieren.

Nun, diese Zeiten sind vorbei. Die Ehe verlangt nicht nur danach, dass man sich den Popo nicht mehr mit Taschentüchern abwischt, sondern mit Toilettenpapier, sondern auch danach, dass der Ehegatte spät am Abend, wenn er sich erschöpft von der Arbeit durch die Wohnungstür schleppt, nicht lediglich mit Instantsuppe und Knäckebrot abgefertigt wird. Mit der Eheschließung wird automatisch ein Schalter im Hirn der Ehefrau umgelegt. Es ist wie ein pawlowscher Reflex: Ehering am Finger = Frau muss kochen. Frisch kochen. Nahrhaft. Vielfältig. Gesund. Mit Vorspeise, Hauptgang, Nachspeise. Und wir tun es gerne, wir Ehefrauen. Es macht uns plötzlich Spaß, nach der Arbeit, kurz vor Ladenschluss noch schnell im Supermarkt herumzuspringen, Trennkost von Bioware, Hartweizennudeln gegen Vollkornnudeln abzuwägen. Wann hatten wir zuletzt Würzspinat mit Lachsfilet und Rosmarinkartoffeln? Vor zwei Wochen? Dann geht das nicht schon wieder. Tortellini mit Ricottafüllung? Und vorneweg einen Rucolasalat mit Kirschtomaten? Lässt sich hören.

Ich schließe den Kühlschrank und nippe an meinem Nespresso. Essen zubereiten. Für den Ehemann und das gemeinsame Abendessen. Allein der Gedanke daran fühlt sich irgendwie gut an. Es fühlt sich bedeutungsvoller an, ein gemeinsames Mahl zu bereiten, jetzt, da wir verheiratet sind. Es muss gesundes Essen sein, denn immerhin möchte ich, dass es meinem Ehemann möglichst lange körperlich und seelisch gut geht. Sind das Muttergefühle Frage ich mich und stelle die Espressotasse ab. Ja, eine Art von Beschützerinstinkt bahnt sich in mir durch, als ich darüber nachdenke, welche Speisen ich uns beiden zubereiten könnte. Chickenwings mit Pommes? Nie im Leben! Fertigpizza? Höchstens einmal im Monat. Weißbrot, Remoulade, künstliche Fette? Himmel, wer soll den Mann denn pflegen, wenn er nach Herzinfarkt oder Schlaganfall nicht mehr ganz beieinander ist? Die Ehefrau natürlich! Dem lässt sich durch eine sorgfältige Auswahl erlesener Nahrungsmittel entgegenwirken. Mein Mann ist Italiener. Klar, bei uns kommt nur bestes Olivenöl auf den Tisch, und wenn ich das sage, dann meine ich, dass meine Schwiegermutter das Öl extra aus der Toscana einfliegen lässt. Ich hoffe, das gute Olivenöl gleicht den Cola-Konsum meines Liebsten wieder aus. Cannelloni mit Lachs- und Schafskäse-Füllung auf Blattspinat, sage ich laut zu mir selbst und mache mich auf den Weg zum Supermarkt.

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