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Jede Ehefrau will die erste sein - spannende Lebensgeschichten

27/12/2019
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Jede Ehefrau will die erste sein - spannende Lebensgeschichten

Jede Ehefrau will die erste sein
Sie weiß nicht mehr genau weshalb, aber irgendwie wollte sie die Erste in ihrem Bekannten- und Freundeskreis sein, die sich Ehefrau nennen darf. Sie nennt sich Mara Mond und schreibt mir in einer E-Mail, dass es ein gefühlter Wettkampf darum war, wer im Freundinnenkreis als Erste unter die Haube käme.

Wie geheuchelt. Wir fünf Mädels sind seit Jahren beste Freundinnen. Schon während des Abiturs waren wir unzertrennlich, sind gemeinsam durch dick und dünn gegangen. Nach dem Abi sind zwei von uns in andere Städte gezogen, zum Studieren. Wir haben uns allerdings nie aus den Augen verloren. Wir sind immer noch eine eingeschworene Gruppe, gehen zusammen feiern. Wenn wir es organisiert bekommen, verreisen wir zusammen. Wir nehmen teil am Leben der anderen, meine ich. Wir trauern gemeinsam um Verluste in den Familien, freuen uns über die Karriereerfolge der anderen. Aber es gibt ein Thema, bei dem sprühen wir uns gegenseitig das Gift entgegen, auch wenn es nie eines der anderen Mädels zugeben würde. Es ist das Thema Heirat. Wir sind alle fünf vergeben. Eine meiner Freundinnen hat mit ihrem Freund sogar schon ein Baby. Es ist jetzt zwei.

Aber bis zum letzten Jahr waren wir alle unverheiratet. Ich weiß, Kinder stehen bei mir und Luca noch nicht an. Wir brauchen noch etwas Zeit für uns und zum Sparen. Und ich kann es auch gar nicht richtig erklären, aber es war mir total wichtig, als Erste zu heiraten. Bekloppt, oder? Ich hätte es nicht ertragen, als zweite oder dritte meiner Freundinnen die fette Sause zu schmeißen. Bei der ersten Hochzeit im Freundeskreis sind doch alle noch total aufgeregt, geben sich Mühe mit den Geschenken und der Junggesellinnenparty, niemand kann einem vorwerfen, man hätte sich bei den anderen Hochzeiten etwas abgeschaut. Oh Gott, total kindisch! Aber wie gesagt, ich habe mich gefühlt wie bei einem inoffiziellen Wettbewerb. Letzten Sommer haben Luca und ich geheiratet. Als erstes Paar in unserem Freundeskreis. Es war eine mittelgroße Hochzeit im Umland von Berlin. Wir wurden in einer Dorfkirche getraut, auf einem Gutshof bei strahlendem Sonnenschein, umgeben von riesigen Sonnenblumenfeldern haben wir bis tief in die Nacht gefeiert. Um Mitternacht ließen wir mit unseren 50 Gästen Wunschlaternen in den Himmel steigen, es gab ein Span-ferkel, unsere Hochzeitstorte war dreistöckig, ein Traum aus heller Creme und Himbeermousse. Mein Kleid, ich könnte schon wieder heulen, wenn ich an mein Kleid denke. Elfenbeinfarben, schulterfrei, riesige Stoffrosen aus Seide säumten meine Taille, der Rock fiel gerade, weich, wie ein Wasserfall bis zum Boden. Ich ließ es extra für mich schneidern, kein Kleid von der Stange, hallo! Im Haar trug ich einen Blütenkranz aus weißen Rosen. Jetzt heule ich wirklich fast, ich war echt eine tolle Braut.

Ich weiß nicht, ob sich wirklich alle meiner Freundinnen bedingungslos für mich mitgefreut haben, keine Ahnung. Es könnte schon sein, dass sich die eine oder andere dachte, auch sie wäre gern die Erste gewesen. So etwas spürt man als Frau ja, finde ich. Trotzdem war es einfach traumhaft. Die nächste Hochzeit im Freundeskreis steht schon an. Gefeiert wird auf einem Boot (Kein Kommentar dazu. Was, wenn die Gäste seekrank werden?). Hochzeit Nummer zwei. Mal schauen, wann die anderen nachziehen. Will ja auch niemand die Letzte sein, oder? Wohl eine rhetorische Frage, die doch getrost unbeantwortet bleiben darf, oder?

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