Hochzeitsrede – Freunde der Familie

Beispiel I
Liebe Hochzeitsgäste! Es wurde Zeit! Oliver, dass dir Katy nicht davon gelaufen ist, ist ein Wunder, deine Unentschlossenheit war schon immer bei­spiellos. Immer wieder habe ich dir gesagt - gute Freunde dürfen dies: Mach ihr einen Antrag, sonst ist sie auf und davon! - Ja, mache ich, wenn ... Es gab immer ein Wenn! Heute gab es zum Glück ein sehr lautes, ein sehr nachdrückliches, und ich meinte zu hören, ein sehr glückliches Ja.

Du, liebe Katharina hast ihn eingefangen, wunderbar. Du kriegst einen sensiblen Jungen, einen Aufschneider, aber einen netten Mann, wie du weißt. Seine Untaten sind seit wirklich einiger Zeit vorbei, glaube mir. Du wirst keine so großen Mühen mehr mit ihm haben. Er hat tatsächlich etwas gelernt, der gute Tak. Tak, ich freue mich, dass du endlich den Mut hattest, sie zu fragen, und noch mehr freue ich mich, dass sie ja gesagt hat. Ein langer Kampf, meine Freunde, ist heute zu Ende gegangen. Ein Weg der tränen­reich auf beiden Seiten war, aber letztlich ein glücklicher. Zum Ende gebe ich euch ein Rätsel auf. Es stammt aus Olivers und meiner Heimat; ich spreche es in Plattdeutsch:

Junten up unse Wäs geht ener mit ner langen Näs het rode Stäweln an, spazeert as n Eddelmann.

Na, die Lösung heißt: Storch!
Ich wünsche euch eine glückliche Ehe und viele Kinder!

Beispiel II
Ich möchte eine kleine Geschichte erzählen. Jonas und ich sind Sandkastenfreunde. Frü­her haben wir unheimlich oft Hochzeit ge­spielt. Wir stellten uns vor der Sandkastenbrüstung auf, Jonas imitierte das Glockengeläut, dann schauten wir uns ehrfurchtsvoll an, warteten einen Augenblick und sagten dann beide nacheinander Ja! Bevor wir zu einem anderen Spiel übergingen, gaben wir uns flüchtig einen Kuss.

Als wir älter wurden und klar war, dass wir einander nicht heiraten würden, sagte Jonas immer zu mir: Nele, ich möchte, dass du irgendwann mal meine Trauzeugin wirst. Ich hatte die Hoffnung wirklich schon aufgegeben, lieber Jonas. Sieben Jahre lebt ihr bereits zusammen, genau heute kennt ihr euch acht Jahre. Ihr habt also das verflixte siebte Jahr überlebt, nun seit ihr bereit.

Gern erfüllte ich dir, das heißt, euch den Wunsch, eure Ehe zu bezeugen, denn ich bin davon überzeugt, dass ihr zusammen alt werdet, dass eure Liebe halten wird.

Schließlich war ich es ja auch, die dir, lieber Jonas, sagte: die da - Kerstin, entschuldige diese Umschreibung - hat ein Auge auf dich geworfen; zum Glück hast du mir dies geglaubt.

Ihr Süßen, ich bin ein großer Fan eurer Partnerschaft und wünsche euch, dass ihr weiterhin so gut miteinander auskommt.

Liebe Freunde, auf das Wunder-Paar, das sich heute endlich getraut hat.
Zum Wohl!

Beispiel III
Nicht in der Erkenntnis liegt das Glück, son­dern im Erwerben der Erkenntnis. Edgar Allan Poe wusste, was er sagt; ich hoffe nun, dass ihr wisst, was ihr tut, besser, was ihr getan habt. - Für euch beide ist es die zweite Ehe, eure ersten Ehen scheiterten, weil ihr beide nicht bereit wart, Erkenntnis zu erwer­ben; ihr gingt beide davon aus, sie schon erworben zu haben. Ja, meine Lieben, harte Worte, aber wir alle wollen, dass ihr es diesmal schafft, dass diese Ehe gut geht.

Eine ganze Zeit der Prüfung habt ihr euch auferlegt. Ihr lebt in getrennten Wohnungen und seid bedacht darauf, dass ihr euch in euren Freiheiten nicht einschränkt. Wie ich erfahren konnte, habt ihr viele Gemeinsamkeiten und Hobbys, das heißt, ihr könnt euch mit Verständnis begegnen, wenn es um eure Leidenschaften geht; dies ist sicher viel wert.

Ich wünsche euch auf alle Fälle, dass es mit dem Erwerben der Erkenntnis klappt und ihr einem langen Glück entgegenseht.

Auf euren Mut und eure Liebe möchte ich mit euch anstoßen und euch hochleben lassen!

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