Hochzeitsrede – ein Kollege des Bräutigams

Ich darf - das heißt ich wurde ausgewählt und ich mache es sehr gern - dir, lieber Jochen, im Namen deiner Kolleginnen und Kollegen, und auch dir liebe Olga, ganz herzlich gratulieren.

Wünsche, Träume und Sehnsüchte, wir haben sie alle. Ich wollte immer eine große Reise zu meiner Hochzeit machen, wenn mich endlich eine will, doch nachdem ich heute diese - eure - Trauung erleben konnte, werde ich noch einmal nachdenken müssen. Eine klassische Hochzeit, das Jawort in der Kirche, dies hat mir gefallen, und jetzt diese Feier... schön!

Liebe Olga, seitdem es dich gibt, ist der gute Jochen richtig zuver­lässig geworden, das heißt, er kommt fast nicht mehr zu spät und vergisst auch plötzlich viele Kleinigkeiten nicht mehr; irgendetwas muss das mit dir zu tun haben. Jedenfalls vermuteten dies sofort, nachdem es auffiel, Susanne, Petra und Gesine, sie vermuteten richtig, wie wir heute wissen. Tja, die drei haben ja jetzt Pech gehabt, deshalb tragen sie heute auch einen kleinen Trauerflor. Nein, Olga, kein Grund zur Eifersucht, alle sind in festen Händen, aber der Jochen, der war ein Heißbegehrter, jedenfalls sind immer alle Frauen viel netter zu ihm gewesen als zu uns restlichen Män­nern. Er gab uns gute Tipps, damit ist dann jetzt wohl auch Schluss - aber Jochen, du musst uns allen noch verraten, wie du Olga gefunden hast. Er hat ein Geheimnis daraus gemacht, aber ich habe es gelüftet, lieber Jochen. Ich war letzte Woche mit deiner Frau Kaffee trinken, und sie hat mir erlaubt, es zu erzählen. Liebe Freunde, unser ehemaliger Draufgänger ließ sich aufreißen. Toll, dass Frauen so etwas machen, damit habe ich wieder Hoffnung und viele andere hier vielleicht auch. Noch toller ist natürlich, dass

Derartiges auch Männern wie Jochen widerfährt, unser Jochen bekam einen Heiratsantrag von seinem Superweib; und er hat ihn gerührt angenommen, wie mir Olga schilderte.

Ihr seid klasse, ihr beiden! Euer Mut, schon nach einem halben Jahr in den Hafen der Ehe einzulaufen, lässt uns alle hoffen, dass man es merkt, wenn man die Richtige oder den Richtigen gefunden hat.

Liebe Gäste, ich bitte Sie, gemeinsam mit mir das Glas zu erheben und auf unser Brautpaar anzustoßen.Glück auf!

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