Hochzeitsrede – ein Freund des Bräutigams

Liebe Hochzeitsgäste!
Wir hatten einen Traum, Falk und ich: der Traum hieß Sahara. Nach dem Ende unserer Ausbildung hatten wir so viel zusammenge­spart, dass es losgehen konnte. - Wir kamen in Nairobi an, dem Ziel schon ein ganzes Stück näher. Wir suchten ein Hotel, um vor Ort zu entscheiden, wie es weitergehen sollte. Als Restauratoren haben wir eine relativ große Affinität zu Museen, so besuchten wir das ethnologische Nationalmuseum und da passierte es. Wir schlenderten umher und auf einem der Bewacherstühle saß Mo. Falk lief an ihr vorbei, schaute nur kurz, im angrenzenden Raum blieb er wie angewurzelt stehen, fragte mich: Hast du die Frau gesehen? Ich hatte sie nicht gesehen, Falk völlig entsetzt: Dann geh zurück und schau sie an! Obwohl man so etwas eigentlich nicht tut, tat ich es und kam zurück. Ja, schön, antwortete ich. Falk schüttelte ungläubig den Kopf.

Wir verließen das Museum und kauften die Utensilien, die wir für unsere Wüstentour brauchten. Dann begann unser Abenteuer: Ich war sehr aufgeregt. Falk schien von einer merkwürdigen Unruhe befallen und wirkte immer irgendwie abwesend. Immer wieder fing er an, von der Frau zu sprechen... Nach 14 Tagen war ich ziemlich gestresst auf das Thema, ich hatte mir diese lange zusammenge­sparten Ferien anders vorgestellt. Um es etwas abzukürzen: Kaum waren wir wieder in Nairobi, stürzte Falk in das Museum. Die Frau, die Mo heißt, war nicht mehr da! Eine Odyssee begann ... Noch ein­mal eine Abkürzung, wir fanden die Frau...

Zurück in Deutschland traten wir beide unseren Job an. Nach kur­zer Zeit erzählte mir Falk, dass er sich an ein Museum nach Nairo­bi beworben hätte; ich dachte: Okay, jetzt ist er durchgeknallt.

Das Nächste, was ich hörte, besser las, war eine Ansichtskarte aus Nairobi. Ich hatte Falk versprochen, mit niemandem darüber zu reden, das heißt, keinem den eigentlichen Grund seiner Afrikabe­sessenheit zu erzählen. Jetzt begann auch ich mich zu wundern!

Ich freue mich, das ich jetzt das Geheimnis ein kleines bisschen lüften kann. Aber, liebe Freunde, auch ich bin überrascht, wie schnell wir auf der FHochzeit dieses tollen Paares tanzen. Eine echte Traumhochzeit! Und, wenn es wahre Liebe ist, ja dann spielt wenig anderes noch eine Rolle.

Ich wünsche euch von Herzen, dass ihr alle Probleme mit eurer Liebe meistern könnt.
Auf Mo und Falk!

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