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Hochzeitskerzen Mantelkerze Kerzenmacher finden - Hochzeitsvorbereitungen Ideen

07/01/2020
2trauringe-gold
Hochzeitskerzen Mantelkerze Kerzenmacher finden - Hochzeitsvorbereitungen Ideen

Hochzeitskerzen Mantelkerze Kerzenmacher finden
Ich habe einen Typen entdeckt, der tolle Hochzeitskerzen macht. Jede ist ein Einzelstück, ganz nach den Wünschen der Kunden, informiert mich Debora.

So etwas braucht man doch nur, wenn man kirchlich heiratet, brumme ich unwillig.

Das hat doch damit nichts zu tun!, widerspricht mein Schatz. Wenn es mal dunkle Zeiten in unserer Ehe gibt, dann zünden wir ein Licht an als Symbol dafür, dass wir an eine hellere Zukunft glauben. Eine Friedenskerze für die Beziehung sozusagen.

Wie du meinst. Mir ist aber ziemlich egal, wie das Ding aussieht. Such einfach irgendeine aus.

Ich habe auf der Homepage jede Menge Beispiele gesehen. Am besten gefällt mir die Idee der Mantelkerze. Um den schmelzenden Teil der Kerze ist ein Wachsmantel gelegt, der beim Abbrennen erhalten bleibt. Die Form dieser Umhüllung wie auch die der Kerze kann man selbst bestimmen. Die Hochzeitskerze kann theoretisch täglich angezündet werden, und ist sie irgendwann weg, stellt man einfach eine neue in den Mantel. Klingt doch superpraktisch!

Nun werde ich hellhörig. Das ist ja ein Fake!

Wie meinst du das?

Du willst das Ding doch anzünden, wenn wir Schwierigkeiten haben.

Ja. Nach einem Streit oder wenn es uns aus irgendeinem Grund nicht gut miteinander geht. Vielleicht auch am Hochzeitstag. Und in Situationen, die wir jetzt vielleicht

noch gar nicht ahnen, in denen es uns aber als wichtig oder passend erscheint.

Nun gut. Nehmen wir an, wir streiten oft - heißt das, die Kerze wird dann einfach ersetzt, sobald sie abgebrannt ist?

Warum denn nicht?

Weil das eine Schummelei ist. Wenn wir schon so ein Teil haben, soll man auch sehen, wie die Kerze in unserer Ehe mitlebt. Ob wir sie schon oft angezündet haben. Wie sie nach zehn, zwanzig oder dreißig Jahren aussieht. Einfach austauschen gilt nicht!

Dann brauchen wir aber eine große Kerze, scherzt Debora. Andererseits zündet man die ja eh nicht bei jeder kleinen Meinungsverschiedenheit an.

Stimmt. Die hätte sonst, wenn wir schon verheiratet wären, in letzter Zeit oft brennen müssen.

Kann sein, schwächt Debora ab. Ich könnte für Samstag einen Termin mit dem Kerzenmacher vereinbaren. Typisch Debora. Immer gleich konkret werden. Und das Wochenende verplanen.

Wieso braucht man denn in einem Laden einen Termin? Weil das, glaube ich, kein richtiger Laden ist. Auf der Homepage steht Öffnungszeiten nach Vereinbarung.

Von mir aus. Ich gebe mich geschlagen. Immerhin habe ich mir das mit meiner Diskussion selbst eingebrockt.

Wir wachen ziemlich früh auf an diesem Samstag. Debora will schon seit längerer Zeit mit mir frühstücken gehen, also sammle ich gleich noch ein paar Pluspunkte, indem ich ihr auch diesen Wunsch erfülle. Um neun sitzen wir bereits bei Kaffee, Eiern und Gebäck. Ich bin um diese Zeit zwar noch nicht sehr gesprächig, aber wir haben eh die Münder voll. Sie hat mit dem Kerzen-Typen vereinbart, dass wir um zehn Uhr bei ihm sind. Pünktlich stehen wir vor einem Wohnhaus, an dem im Eingangsbereich ein Schild angebracht ist:

Kerzenmanufaktur im 2. Stock. Dort öffnet uns ein großer stämmiger Typ mit Glatze, Brille und Schnauzbart die Tür. Wir stehen in einem Raum, an dessen Wänden Regale angebracht sind, auf welchen Unmengen von Kerzen - was sonst - in allen möglichen Formen und Farben stehen: rund, eckig, mit einem Docht, mit zwei Dochten, kitschig, schlicht, schmal, breit, groß und klein. Ein anderes Zimmer dient dem Schnauzbart anscheinend als Werkstatt.

Während Debora mit dem Kerzenmacher über ihre Wünsche spricht, schaue ich mich um. Offensichtlich ist der Kerl ein Ein-Mann-Betrieb. Und ein sehr erfolgreicher noch dazu. Ich entdecke nämlich eine Urkunde, aus der hervorgeht, dass er einen Jungunternehmerpreis abgestaubt hat. Das imponiert gleich mal meinem Unternehmerherz. Mein Blick fällt auf eine Kerze in Weiß und Rot, die mir auf Anhieb gefällt. Sie ist relativ groß und ich frage den Chef, wie lange die so in etwa brennt. Rund zweihundert Stunden, lautet seine Antwort. Ich habe meine Wahl getroffen, informiere meine Verlobte darüber und wäre somit eigentlich fertig. Doch so schnell komme ich hier natürlich nicht weg. Ihr gefällt die Kerze zwar auch, sie schaut sich aber noch mindestens zwanzig andere an.

Diese da sieht super aus! Das ist auch so ein Rot, wie das, was dir so gut gefällt. Aber da ist auch noch Orange und Schwarz drin, das sieht dynamischer aus. So nach Feuer!

Mmmhh.

Willst du wirklich eine eckige nehmen? Rund wär doch auch ganz schön.

Mir gefällt die, so wie sie da steht.

Aber da sind ja gar keine Konturen.

Die ist noch nicht ganz fertig, mischt sich der Schnauzbart ein.

Aha, okay. Also ich möchte schon Konturen, glaub ich. Zumindest teilweise. Nach unten könnte die Farbe allerdings auch auslaufen. Was meinst du?

Wie du willst.

Die meisten Kerzen haben Glitzersteinchen drauf. Wir wollen aber keine Glitzersteinchen, oder?

Nein.

Und den Mantel gibt es anscheinend in glatt oder gewellt. Und mit Löchern oder ohne. Was gefällt dir denn besser?

Mir gefällt die, so wie sie da steht.

Okay, also wir nehmen diese Form, das Rot möchte ich allerdings eher so haben wie auf der Kerze dort. Also mit dem Feuercharakter, aber ein wenig mehr Orangetöne, damit die Farbe nicht ganz so dunkel ist. Und die Schrift in Silber.

Mir würde Schwarz gut gefallen. So wie auf der da. Bei der gefällt mir auch die Schrift am besten.

Bei der passt das Schwarz ja auch dazu. Aber auf unserer nicht. Ich bin für Silber. Die Schrift finde ich auch schön. Können Sie uns damit mal unsere Namen zeigen?

Der Chef nimmt uns mit in sein Arbeitszimmer, tippt Debora & Lars in den Computer und klickt die besagte Schrift an.

NEIN! Schreit Debora auf. Mein Name sieht ja schrecklich aus! Ich verdrehe die Augen. Meine Geduld neigt sich dem Ende zu. Ich versuche ruhig zu bleiben.

Also mir gefällt Debora in dieser Schrift sehr gut.

Lars gefallt mir auch. Aber Debora... nein. Das geht gar nicht.

Der Chef versucht zu beschwichtigen. Ich kann Ihnen jede Schrift eingravieren, die Sie wollen.

Was hast du denn gegen diese Schrift? Die ist doch wirklich schön!, versuche ich, den Deal endlich zu einem Abschluss zu bringen.

Du hast gut reden. DEIN Name sieht ja auch toll aus. MEIN Name hingegen gefällt mir überhaupt nicht! Das S! Und das f! Immerhin muss ich mir das die nächsten fünfzig Jahre anschauen!

Wenn ich nicht bald hier rauskomme, werfe ich mit einer Kerze nach ihr. Wir einigen uns schließlich darauf, dass sich Debora zu Hause in Ruhe eine Schrift aussucht und ihre Entscheidung dem Kerzenmacher per E-Mail mitteilt. Sie gibt noch unsere Daten an und dann können wir endlich gehen. Dieses Teil kostet vielleicht Nerven! Und 145 Euro.

So, nun haben wir unsere Kerze also auch bestellt, meint Debora zufrieden, als wir zum Auto gehen.

Du meinst wohl Deine Kerze, brumme ich, von Unserer kann man ja wohl kaum sprechen! Sie sieht mich fragend an. Ich habe keine Ahnung, warum du wolltest, dass ich mitkomme, ergänze ich zum besseren Verständnis für meine Verlobte.

Weil es mir ein Anliegen war, dass wir gemeinsam unsere Hochzeitskerze aussuchen.

Davon kann doch keine Rede sein! Du hast ausgesucht und bestellt, was DU wolltest! Wie immer.

Das ist doch gar nicht wahr!

Ach komm. Es war dir doch völlig gleichgültig, was ich davon halte.

Aber...

Lass es. Es ist mir echt nicht wichtig, wie diese doofe Kerze aussieht. Aber tu nicht so, als ob du auf meine Meinung Wert legen würdest. Wir steigen ins Auto. Und ich habe keine Lust mehr, darüber zu reden. Erstaunlicherweise hält Debora tatsächlich den Mund.

Einige Wochen später, als wir ohnehin in der Stadt unterwegs sind, holen wir die Kerze ab und sitzen anschließend in einem Café. Gefällt dir die Hochzeitskerze? Will Debora wissen.

Ja, sieht toll aus. Das habe ich doch bereits gesagt.

Ist dir etwas aufgefallen?

Nein. Sie nimmt den Deckel von der Schachtel, die neben ihr auf der Sitzbank liegt.

Schau doch noch mal genau. Ich schaue genau... und habe keine Ahnung, auf was sie hinaus will.

Ich habe mir gedacht, dass du das nicht bemerkst. Wie du dich sicher erinnern kannst, fiel es mir nicht leicht, eine Schrift auszusuchen.

Allerdings.

Ich habe letztendlich beschlossen, die zu nehmen, die du wolltest. Nachdem ich bestimmt habe, wie die Kerze aussieht, dachte ich mir, das wäre nur fair.

Das finde ich süß von dir, lächle ich sie an.

Die Schrift ist ja wirklich schön lächelt sie zurück. Auch wenn ich Lars nach wie vor schöner finde als Debora.

Debora:
Nie hätte ich damit gerechnet, dass Lars sich über die Kerze Gedanken macht. Da bringt er sich einmal ein und dann ignoriere ich ihn. Das ist mir überhaupt nicht aufgefallen — erst als sich Chris darüber aufgeregt hat und ich den Kerzenkauf Revue passieren ließ. Darum habe ich auch als kleine Wiedergutmachung seine Schrift genommen, Das hätte ich mir allerdings sparen können — ihm fällt so etwas ja nicht einmal auf!

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