Die schönsten Frühling Hochzeitsorte der Welt Frühlingshochzeiten bieten alles, was man sich wünschen kann: von gemäßigtem Wetter und herrlichem Sonnenschein […]
Hochzeits-Homepage Webseite erstellen - Hochzeitsvorbereitungen Ideen
Hochzeits-Homepage Webseite erstellen
Ich möchte gerne eine Hochzeits-Homepage!, verkündet Debora, als wir gerade beim Kochen sind. Also sie kocht - und ich verrichte niedrige Küchenhelferdienste.
Wie kommst du denn auf die Idee?
Steht in jedem Hochzeitsmagazin. Ich hätte es wissen müssen. Man sollte den Redakteurinnen - das sind bestimmt ausnahmslos Frauen - einmal eine Beschwerde-E-Mail schreiben, weil sie den Bräuten lauter Flausen in den Kopf setzen und den Bräutigamen damit das Leben schwermachen.
Was soll das bringen?
Wir stellen das Ablaufprogramm online, die Geschenk- Wünsche, den Anfahrtsplan,...
Ist doch alles doppelt gemoppelt. Das steht ohnehin auf den Einladungen.
Man könnte auch einen Blog einrichten und von den Hochzeitsvorbereitungen berichten.
Wenn du dafür auch noch Zeit hast...
Wäre das nicht etwas für dich? Diese Online-Geschichten sind doch eher dein Ding.
Ich schreib doch keinen Blog über dieses Thema! Glaube mir, mein Schatz, das willst du auch ganz sicher nicht. Und eine eigene Homepage finde ich total überflüssig.
Das ist aber gar nicht so viel Arbeit, wie es sich anhört. Es gibt Plattformen mit fix und fertigen Baukästen, die man nur mit den eigenen Daten befüllen muss.
Das ist mir nicht mal den minimalsten Aufwand wert. Da schaut doch sowieso kein Mensch rein!
Wie du meinst. Schäl die Kartoffeln! Während ich tue, wie mir geheißen wurde, geht Debora ins Vorzimmer, kramt in ihrer Handtasche, kommt mit einem kleinen Fläschchen wieder zurück und träufelt sich daraus einige Tropfen in den Mund.
Was ist denn das? Bist du etwa krank? Frage ich fürsorglich. Mir wäre bisher allerdings nichts dergleichen aufgefallen.
Ich bin nicht krank. Nur gestresst. Das sind Bachblüten und die sollen mir helfen, mich zu entspannen.
Soso. Ich weiß nicht, was ich mehr dazu sagen soll. Ich halte ja nichts von so esoterischem Zeugs.
Du hast doch gesagt, ich soll etwas tun, um gelassener zu bleiben.
Und für solche Fälle gibt es Hochzeitsvorbereitungsstressvermeidungstropfen oder was?
Natürlich nicht. Ich war bei einer Energetikerin, die hat ausgependelt, welche Blüten ich brauche und diese dann individuell für mich zusammengemischt.
Soso. Ausgependelt. Ich muss ein Lachen unterdrücken.
Mir ist egal, was du davon hältst. MIR hilft es. Energisch schließt sie die Tür vom Backrohr. Das Hühnchen muss in einer Stunde raus. Stell dir unbedingt einen Wecker, damit du es nicht vergisst! Ich habe jetzt einen Termin zum Probeschminken und weiß nicht genau, wie lange das dauert.
Probeschminken?
Ja, bei einer Stylistin, die mich am Hochzeitstag verschönern soll. Und damit ich am Tag der Tage keine böse Überraschung erlebe, wird heute der Look bestimmt.
Warum kannst du dich denn nicht selbst schminken wie sonst auch?
Debora rollt mit den Augen. Weil das Make-up den ganzen Tag halten soll. Und weil es tränenfest sein muss. Und weil man meine Stresspickel auf keinen Fall sehen darf. Und weil meine Haut nicht glänzen soll, damit ich auf den Fotos nicht aussehe wie eine Speckschwarte. Sie ist schon fast aus der Tür. Bis später. Und denk an das Hühnchen!
Also ich bin echt froh, ein Mann zu sein. An was die Damenwelt alles zu denken hat! Mir wäre das viel zu anstrengend.
Eineinhalb Stunden später sitzt mir beim Abendessen eine fremde Frau gegenüber. Sieh mich nicht so an, sagt die Unbekannte mit Deboras Stimme. Ich weiß, es ist etwas zu viel. Das habe ich der Stylistin auch gesagt. Am Hochzeitstag sehe ich natürlicher aus. Versprochen.
Na hoffentlich. Nicht, dass ich die Falsche heirate, weil ich dich nicht erkenne. Ich steh nicht auf so viel Farbe im Gesicht und verstehe nicht, dass man freiwillig Geld ausgibt, um danach unattraktiver auszusehen als vorher. Apropos Geld. Was kostet denn diese Verunstaltung?
Sei nicht gemein! Mir gefällt es ja auch nicht, aber wir haben das ganz genau besprochen und ich vertraue ihr.
Schon gut. Also, wie viel?
Dreihundert Euro.
Wie viel? Ich ersticke fast an meinem Hühnchen. Debora steht auf und klopft mir auf den Rücken.
Das ist das Deluxe-Paket inklusive Hairstyling und Nageldesign, erklärt sie mir, als ich mich wieder gefangen habe. Außerdem kommt sie ins Haus. Das finde ich nun wirklich superpraktisch. Ich bin immer noch sprachunfähig. Wenn man einen Besuch im Kosmetikstudio, beim Friseur und im Nagelstudio zusammenrechnet, kommt das Gleiche dabei raus, allerdings kostet es viel mehr Zeit, fährt meine Liebste erklärend fort. Das mit den Kosten kann ich nicht beurteilen, das mit der Zeit scheint mir plausibel.
Jedenfalls ist es sinnlos, darüber zu diskutieren - die Braut will gestylt werden. Punkt. Während wir den Tisch abräumen, versuche ich mich selbst auf andere Gedanken zu bringen.
Nachdem du heute ohnehin schon so anders ausschaust - wie wär’s mit einem Rollenspiel? Frage ich neckisch, während ich Debora einen Klaps auf den Po gebe. Sie wirft die Serviette nach mir.
An was du schon wieder denkst! Wir sollten uns lieber um die Menükarten kümmern. Nachdem wir das Essen bereits bestellt haben, können wir die nun drucken lassen. Zusammen mit den Namenskärtchen.
Ach komm, Baby, genug für heute. Ich ziehe sie an mich und schaue in ihre dick schwarz umrahmten Augen. Du musst auch mal abschalten. Ich lasse mich nur ungern von meinen Fantasien abbringen.
Wir trinken jetzt noch ein Glas Wein, plaudern über die Menükarten und dann... Dabei sieht mich Debora verheißungsvoll an und klimpert mit ihren falschen Wimpern.
Na gut, seufze ich, lasse sie unwillig los und steuere mit den Weingläsern auf die Couch zu. Ich will das so rasch wie möglich hinter mich bringen, damit ich mich dann angenehmeren Betätigungen zuwenden kann. Wir haben doch gar kein Menü, stelle ich einleitend fest.
Die Speisen, die es am Buffet gibt, kann man auch auf eine Karte drucken - und sie heißt trotzdem Menükarte, erklärt Debora altklug.
Die Leute sehen doch, was es gibt, wenn sie zum Buffet gehen. Wieso muss man das unbedingt vorab schon auf einer Karte lesen?
Damit man sich schon mal überlegen kann, was man will und dann nicht stundenlang unschlüssig am Buffet steht. Und die Weine stehen da auch drauf.
Du kommst heute mit lauter Sachen an, die ich nicht im Budget eingeplant hatte. Wir müssen uns schön langsam zusammenreißen, sonst muss ich meinen Hochzeitsanzug im Diskonter kaufen.
Die paar Karten kosten ja nicht die Welt. Und gleichzeitig bestellen wir die Namenskärtchen für die Sitzordnung.
Du willst doch nicht ernsthaft so eine spießige Sitzordnung machen? Die Leute sollen sich hinsetzen, wo sie wollen!
Dadurch ersparen wir aber den Gästen, dass sie sich fragen müssen, bei wem sie gerne sitzen würden und wie sie diesen Platz ergattern können. Außerdem können wir Sabine und Susanne möglichst weit voneinander weg platzieren.
Die werden sich auch ohne Kärtchen an verschiedene Tische setzen!
Da hast du wohl recht. Es kommen aber Leute, die sich überhaupt nicht kennen, die könnten wir ein bisschen durchmischen.
Kommt überhaupt nicht infrage. Warum soll denn mein Vater zum Beispiel neben deiner Tante sitzen, die er vorher noch nie gesehen hat und nachher nie wieder sehen wird, wenn er sich königlich mit seinem Bruder amüsieren würde, den er auch nur alle heiligen Zeiten trifft?
Debora nippt an ihrem Glas. Da ist was dran, gibt sie zu. Vielleicht helfen diese komischen Bachblüten ja doch? Eine Heidenarbeit ist so eine Tischordnung für hundert Personen schon... überhaupt, wenn du mir nicht hilfst. Außerdem kommt alles durcheinander, wenn jemand kurzfristig absagt.
Darum sparen wir uns Zeit, Arbeit und Nerven und pfeifen drauf!, sage ich energisch. Darf ich zusammenfassen, gnädige Frau? Menükarten ja, Sitzordnung nein! Ich musste einen Kompromiss vorschlagen, um diese Diskussion so schnell wie möglich zu beenden.
Einverstanden. Debora lächelt mich an. Und dann machen wir endlich da weiter, wo wir vorhin aufgehört hatten.
Debora:
Klar, dass sich Chris über meine Bachbluten lustig macht, Darum habe ich auch meine ganzen Nahrungsergänzungsmittel für schöne Haut, Haare und Nägel vor ihm versteckt. Auf die blöden Meldungen kann ich verzichten. Er hält ja von solchen Sachen nullkommanix. Männer sind ja von Natur aus schön, die brauchen nichts dafür zu tun — seiner Meinung nach zumindest. Man kann es allerdings auch übertreiben — wie die Stylistin. Die hat wirklich etwas zu dick aufgetragen. Zum Glück war das nur das Probeschminken! Andererseits hat es Larss Fantasie angeregt, was im Endeffekt auch sehr reizvoll war!