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Hochzeit in der Türkei und Islamischen Länder - traditionelle Hochzeitsbräuche

06/07/2018
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Hochzeit in der Türkei und Islamischen Länder - traditionelle Hochzeitsbräuche

Hochzeit in der Türkei und Islamischen Länder - traditionelle Hochzeitsbräuche
Hier wird die Hochzeit im Haus der Braut ausgerichtet. Während der Zeremonie werden die Hände des Brautpaares so aneinander gelegt, dass sich die Daumen berühren. Das Paar bleibt in dieser Haltung, während der Imam und die Hochzeitsgesellschaft das Anfangskapitel des Koran rezitieren. Je mehr Gäste anwesend sind, desto besser, denn je mehr Anwesende die Zeremonie bezeugen können, desto glücklicher wird die Verbindung sein. Beim anschließenden Festessen mit Tanz - oft ist auch eine Bauchtänzerin unter den Gästen - ist es üblich, der Braut Geldscheine als Hochzeitsgeschenk an ihr Kleid zu heften.

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Türkei
Geburt, Heirat und Tod bilden die drei wichtigsten Übergänge unseres Lebens. Die Riten für den Übergang vom Ledigen- in den Verheiratetenstand sind in der Türkei sehr ausgeprägt. Diese reiche Kultur ist durch viele geschichtliche Verbindungen und Einflüsse entstanden. Um die heutigen Hochzeitsbräuche und die Stellung der Frau zu verstehen, muss man die wichtigsten Traditionen der vorislamischen Turkvölker und des Islams berücksichtigen. Die Frau war bei den Turkvölkern sehr geachtet, und auch der Koran gibt den Frauen Rechte.

Dem Hochzeitsgeld fällt eine wichtige Rolle zu. Es besteht aus den Hochzeitsgeschenken, Land, Geld, Schmuck, und garantiert der Frau eine Entschädigung im Falle der Ehescheidung. Es ist nahezu unmöglich, eine früher vierzig Tage und Nächte währende Palasthochzeit zu beschreiben. Aber auch eine Dorfhochzeit dauerte drei Tage und drei Nächte. Heute noch unterscheiden sich Hochzeiten in Dörfern und Städten. Im Dorf kann jeder zur Hochzeitsfeier kommen. In der Stadt gibt es verschiedene Möglichkeiten. Alle Gäste werden in einen besonderen Hochzeitssaal, in ein Lokal oder ein Hotel eingeladen, oder man feiert im großen Kreis vor dem Standesamt und mit einem kleineren am gleichen oder folgenden Tag.

Bei der religiösen Eheschließung und Segnung vor dem Imam erscheinen nur das Brautpaar, die Eltern und zwei Trauzeugen. Am frühen Morgen geleiten zwei Verwandte das Brautpaar in die gemeinsame Wohnung. Bei den Feierlichkeiten wird gespeist und getrunken, und die zahlreichen Gäste vergnügen sich an Volks- und Gesellschaftstänzen.

Die Hochzeitsfeiern auf dem Dorf dauern wie früher meistens drei Tage. In aller Regel beginnen sie am Donnerstag. Am ersten Tag wird die türkische Fahne gehißt, die Männer tragen Wettkämpfe aus, und am Abend wird getanzt. Die Frauen feiern im Haus der Braut die Henna- Zeremonie und tanzen und singen unter sich. Am nächsten Tag kommt die ganze nähere Verwandtschaft des Bräutigams, um die Braut abzuholen. Sie wird aufwendig bewirtet, während die Frauen unter Gesang und Segnungen die Braut schmücken und den reichen Kopfschmuck arrangieren. Von diesem Zeitpunkt, bis zum Nachmittag, wenn sie ihren Bräutigam sieht, spricht die Braut mit niemandem mehr.

Bevor die Braut das Elternhaus verlässt, findet dort eine kurze, aber wichtige Zeremonie statt. Der Vater der Braut legt seiner Tochter einen Gürtel um die Taille und gibt ihr dabei einen Rat, der darin besteht, immer die Hand, die Taille und den Mund fest geschlossen zu halten. Dieser Gürtel wird über Generationen an die Töchter oder Schwiegertöchter weitergegeben.

Bevor das Mädchen sich auf den Weg macht, küßt sie ihren Verwandten die Hand und versucht mit kleinen Gaben, ihre Freundinnen und Verwandten zu bewegen, ihr den Weg freizugeben. Während ihres Auszugs aus dem Elternhaus sprechen ein oder zwei Imame Gebete, desgleichen beim Einzug in das Haus des Bräutigams. Im Auto oder auf dem Pferd mit Musikbegleitung und einem symbolischen Schutz von vorausfahrenden Männern und sie begleitenden Frauen fährt die Braut ihrem Bräutigam entgegen.

Auch der Bräutigam ist währenddessen von seinen Freunden rasiert und angekleidet worden. Einer der Freunde muss verheiratet sein, denn er hat die Aufgabe, dem Bräutigam zu erklären, wie er sich in der Hochzeitsnacht der Braut gegenüber verhalten soll. Vater und Sohn gehen der Braut entgegen. Sie erhält ein wertvolles Geschenk und verlässt daraufhin den Wagen oder steigt vom Pferd. Dann führt der Bräutigam seine Frau am Arm zu seinem Haus. Sobald sie die Schwelle des neuen Hauses überschritten hat, nimmt sie Butter und Honig in die mit Henna rot gefärbte rechte Hand. Dann drückt sie die Handfläche gegen die Tür und taucht sie dann in einen Sack Mehl. Diese Tradition soll künftigen Reichtum verheißen. Die Fruchtbarkeitssymbole Reis, Weizen, Nüsse und Bonbons werden dann in die Menge und über die Köpfe des Paares geworfen.

Das Paar betritt das Brautgemach in Begleitung von einigen Tanten. Hier lüftet der Bräutigam den Schleier der Braut, und sie erhält ein weiteres Geschenk. Jetzt darf die Braut wieder sprechen. Braut und Bräutigam trinken gemeinsam etwas Scherbett. Sie unterhalten sich kurz. Dann verlässt der Bräutigam den Raum. Draußen wirft er Münzen in die Menge. Mit den Vätern und den Trauzeugen geht er zum Abendgebet in die Moschee. Anschließend findet im Haus die religiöse Eheschließung mit dem Imam statt, bei der die Braut, anders als in der Stadt, nicht anwesend ist. Währenddessen bereitet eine Tante die Braut auf die bevorstehende Hochzeitsnacht vor. Oft geschieht dies auch am Vortag der Hochzeit, wenn die Braut mit ihren Schwestern und Tanten einen Tag im Bad zubringt. Während der Reinigung, der Haar- und Körperpflege und den Massagen reden die Frauen auch über Sexualität.

Nach dem Gebet des Imams wird getanzt und gegessen, und der Bräutigam wird von einer älteren Frau in das Schlafgemach geleitet. Auf dem Weg muss er schmerzhafte Hiebe von seinen Freunden einstecken. Sie sollen ihn ermahnen, mit seiner Frau in der Nacht sanft umzugehen. Das Paar spricht vor dem Zubettgehen ein Abendgebet. Am Morgen übergibt eine Tante der Mutter des Mannes ein Stück blutiges Laken als Beweis für die Jungfräulichkeit der Braut und bekommt dafür ein kleines Geschenk. Drei Tage später erhält die Braut von der Schwiegermutter den Kopfschmuck, den die verheirateten Frauen tragen.

 

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