Heirat der Inuit Eskimo in Westgrönland - alte traditionelle Hochzeitsbräuche

Heirat der Inuit Eskimo in Westgrönland - alte traditionelle Hochzeitsbräuche
Die Frau gilt den Inuit als das kostbarste Gut, das ein Mann haben kann. Ein künstlich geschaffener Mangel machte sie für den Mann besonders begehrenswert. Da es nur in der kurzen Sommerzeit möglich war, Beeren und Früchte zu sammeln, lebten die Inuit fast ausschließlich von der Jagd. Die für die Jagd untauglichen Mädchen wurden daher häufig auf Anordnung des Vaters nach der Geburt getötet. Sie galten als unnütze Esser, und man fürchtete eine mögliche Überbevölkerung.

Verlobungen im frühesten Kindesalter sollten Mädchen die Zukunft sichern. Die Ehen wurden von den Eltern arrangiert und ohne Zeremonie geschlossen. Mit dem Wohnungswechsel der Braut zum Bräutigam galt die Heirat als besiegelt. Mann und Frau konnten mehrere Gatten oder Gattinnen haben. Auch der rituelle Gattentausch als Form außerehelicher sexueller Beziehung, zum Beispiel als Abschluß einer Seance des Schamanen, war bekannt. Er konnte aber auch unter Freunden oder Geschäftspartnern stattfinden. Meist wurde die Initiative von den Männern ergriffen, die Frauen hatten sich zu fügen.

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