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Flitterwochen oder Honeymoon tolle Ideen und schöne Locations

04/02/2020
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Flitterwochen oder Honeymoon tolle Ideen und schöne Locations

Flitterwochen oder Honeymoon tolle Ideen und schöne Locations

„Denk daran, dass eine gute Ehe von zwei Dingen abhängt: erstens, den richtigen Menschen zu finden und zweitens, der richtige Mensch zu sein!“ - Brown, Jackson

1. Wann sollten die Flitterwochen beginnen?

Flitterwochen sind dann echte Flitterwochen, wenn das Brautpaar spätestens zwei Tage nach der Heirat das Weite sucht! In den USA ist sehr beliebt, dass das Paar sich bereits während der Party, also nach der Trauung, umzieht. Dann verabschiedet sich nach und nach von seinen Gästen und startet direkt in die Flitterwochen. Die Gäste dürfen entspannt weiterfeiern und das Paar muss sich um nichts weiter kümmern als um die Flitterwochen.

Ist das nicht herrlich? Einfach abhauen, bevor die ersten Gäste die Feier verlassen. Die Koffer stehen schon gepackt, die Geschenke werden von den Trauzeugen in die eheliche Wohnung transportiert und das Trinkgeld für die Crew übernimmt der Schwiegervater.

Im Flugzeug heißt es dann: Abschalten! Während eines zwölfstündigen Fluges nach Südafrika oder auf die Malediven können wir in Gedanken, mit einem sanften Lächeln auf den Lippen, jeden einzelnen Moment noch einmal durchgehen. Wir können uns richtig viel Zeit dafür nehmen, die so schnell verflogenen Stunden unserer Hochzeit erneut Revue passieren zu lassen. Wir setzen unsere

Kopfhörer auf und streicheln mit dem Daumen sanft das Knie unseres Liebsten, der sich auf die nächsten zwölf Stunden mit einer geballten Ladung Actionfilme freut. Wir schauen aus dem Flugzeugfenster, die Sonne geht hinter den Wolken unter und unser Herz durchzieht ein freudiges Stechen, als wir vor unserem inneren Auge das Ja, ich will immer und immer wieder abspielen. Sanfte Loungemusik begleitet unsere Gedanken. Wir sehen unsere Familie strahlen, während Reis und Rosenblätter auf uns geworfen werden. Wir steigen zusammen durch ein aus-geschnittenes Bettlaken, zersägen einen Baumstamm (ach, daher stammt die kleine Schwiele unter dem rechten Mittelfinger), wir umarmen und küssen unzählige Gäste. Das Dauer-grinsen steht uns wunderbar, schmerzt irgendwann ganz sanft nahe den Ohren.

Wir essen einen Happen, trinken stückchenweise Sekt, schneiden eine d’orte an (warum weinen plötzlich alle wieder?), wir tanzen unseren Tanz (noch mehr Tränen) und lieben das Blitzlichtgewitter des Fotografen. Zwischendurch müssen auch Bräute auf die Toilette und wir lieben unser Kleid mit jedem Blick, den wir in den Spiegel über dem Waschbecken werfen. Was für ein Traum! Oje, die Zeit rinnt dahin, ist es tatsächlich schon an der Zeit, den Brautstrauß zu werfen? Die Mädels warten sicher schon auf die Braut. Noch einen Schluck Sekt. Der Fotograf steht bereit, die unverheirateten Mädels auch. Es folgen wieder zahlreiche Umarmungen.

Aber da war doch noch etwas? Ach ja, die zauberhafte Diashow des Junggesellenabschieds; Fotos, die der Liebste doch eigentlich nie zu Gesicht bekommen sollte. Die Mädels kreischen laut auf, als ein Foto der Braut erscheint, auf dem sie aus einem penisförmigen Glas eine cremige Flüssigkeit schlürft. Ach, was soll's. Die Gäste hatten ihren Spaß damit. Was für ein traumhafter Abend. Mittlerweile ist es dunkel geworden, hinter den Wolken. Das Kabinenlicht wurde gedimmt, unser Liebster lacht über eine Szene in seinem Film, den er schaut. Wir kuscheln uns in eine Ecke des Flugzeugsitzes, schließen wieder die Augen und genießen die letzten Tänze, Umarmungen, Fotoshootings und Dankesreden unserer Hochzeit.

2. Die Geschichte vom roten T-Shirt

Vor Ort angekommen sind wir erschöpft und glücklich. Die Malediven empfangen uns mit einer süßen, warmen, von Feuchtigkeit durchtränkten Luft. Im Empfangsbereich wird uns eine erfrischende Kompresse gereicht, ein Glas Orangensaft mit Schirmchen ebenfalls zum Erfrischen. Wir erwähnen beim Check-in so beiläufig wie möglich unser Honeymoon und strahlen bei einem: „Oh really? Let me check out our most beautiful room for you!“ - mit der Rezeptionistin um die Wette. Wir warten dann doch etwas länger als gewünscht auf unsere Zimmerschlüssel, aber hey, was soll’s! Es sind doch Flitterwochen. Im Bungalow angekommen, genießen wir unsere erste gemeinsame Dusche als Ehepaar unter freiem Himmel, unter der ganz privaten und vor neugierigen Blicken abgeschirmten Gartendusche. Wir küssen uns leidenschaftlich, seifen uns gegenseitig ein und blicken hoch in den dunklen Nachthimmel des Süd-Male-Atolls. War das gerade eine riesige Fledermaus, die über uns hinwegflog? Wahnsinn!

Die nächsten Tage verbringen wir am Strand, wir entspannen, bis es nichts mehr zum Entspannen gibt. Wir kehren von einem Schnorchelausflug zurück in unseren Bungalow und freuen uns darüber, wie tadellos das Bett gemacht wurde. Doch, was hat denn unser Liebster? Er durchwühlt das Bett, rupft alles auseinander, geht schnurstracks auf den Schrank zu, blickt hektisch in den Koffer. Wir runzeln die Stirn und hoffen auf eine Erklärung für diesen plötzlichen Stressausbruch.
Es ist weg! - erklärt er plötzlich. Wir stutzen. Mein rotes Schlafshirt. Es ist nicht mehr da. Es lag die letzten Nächte immer hier, unter dem Kopfkissen. Jetzt ist es weg. Wir lächeln sanft und wohlwollend, können in dieser Sekunde noch nicht richtig erfassen, was es mit dem Shirt nun auf sich hat. Wir versuchen, die Situation als Belanglosigkeit dastehen zu lassen und unserem Ehemann dennoch die Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, die er verdient.

Liegt es draußen auf der Terrasse?
Nein.
Im Bad? Kopfschütteln.
Bestimmt hat das Zimmermädchen es mitgenommen.
Aus Versehen, meinst du.
Was weiß ich.
Schmollst du jetzt deswegen? Achselzucken. Wir atmen tief durch. Kein Grund, schlechte Stimmung aufkeimen zu lassen. Sicher gibt es eine Lösung. Denn hey, das sind unsere Flitterwochen!
Okay, ich rufe an der Rezeption an und bitte das Housekeeping, die Wäsche einmal durchzuschauen, ja? Ein rotes T-Shirt wird unter weißer Bettwäsche schon auffallen. Er brabbelt etwas vor sich hin und setzt sich vor dem Bungalow in einen Liegestuhl. Das Housekeeping kann nicht weiterhelfen. Es wurde nichts gefunden. Wir setzen unser Lächeln wieder auf, als wir vor den Bungalow treten.

Magst du einen Eistee? Du, leider wurde das Shirt nicht gefunden, aber wenn du magst, kaufe ich dir morgen im Souvenirshop ein neues? Schon okay, antwortet er unerwartet freundlich. Erstaunen. Was kommt jetzt? Hey, es sind unsere Flitterwochen! Und du hast ja auch mal Urlaub, meint er. Will heißen: Wir müssen nicht jetzt ein Beschwerdeschreiben an unsere Reiseleitung aufsetzen. Flitterwochen sei Dank. Das machen wir erst, wenn wir wieder zu Hause sind.

Gut zu wissen:
Ob Sie es glauben oder nicht, der Reiseveranstalter ließ sich doch tatsächlich dazu herab, einen ansehnlichen Entschuldigungs-Scheck auszustellen, weil während der Flitterwochen ein rotes T-Shirt abhandengekommen war. Bräute dürfen eben auch nach der Hochzeit noch mal auf die Tränendrüsen drücken!

3. Reiseorten, Reiserouten andere Länder

Urlaube sind doch immer etwas Besonderes. Wochen zuvor gehen wir Reiserouten durch, erkundigen uns nach dem Wetter vor Ort, installieren Reise-Apps und fragen Bekannte, die bereits dort waren, nach Insidertipps. Wir lassen den Alltag hinter uns, atmen auf und atmen durch.

Flitterwochen setzen dem Ganzen noch ein Krönchen auf. Beschwingt und betrunken voll Freude über die Hochzeitsfeier, kann das Abenteuer Ehe endlich starten. Jedes Foto wird in dem Bewusstsein geschossen, dass es sich hierbei um ein Foto aus den Flitterwochen handelt. Wir halten beim Abendessen in diesem kleinen Fischrestaurant stundenlang Händchen, während am Horizont die Sonne dick und schwer wie eine saftige Blutorange im Meer versinkt. Wir streicheln unsere Finger und meinen, ein Zischen zu hören, als die Sonne ihre letzten Strahlen dieses Tages über das Meer gleiten lässt. Das Dauer-grinsen bringt unsere Augen mehr denn je zum Strahlen und wir finden: Ja, so kann es für immer weitergehen mit uns beiden. Du und ich. Sonne, ein gut gegrillter Fisch, Sand an unseren Füßen und eine rosarote Wolke über unseren Köpfen. Jedes Lächeln, jeder Kuss, jede Sehenswürdigkeit wird besonders wahrgenommen und tief im Bewusstsein abgespeichert. Und wir nehmen uns heute schon vor, dass wir in 40 oder 50 Jahren gemeinsam wieder hier sein werden. In diesem kleinen Fischrestaurant.

4. Sex während der Flitterwochen

Natürlich plant die Braut nicht nur die Festlichkeiten daheim bis ins kleinste Detail. Auch unsere Flitterwochen und insbesondere der Sexfaktor während dieser besonderen Zeit werden akribisch vorbereitet. Wir verbringen Stunden in den feinsten Wäscheabteilungen unserer Stadt, lassen uns Vor- und Nachteile von Korsagen, Strumpfhaltern, Hemdchen, Seide, Baumwolle und Spitze erklären.

Vom Balconette-BH, über die Triangelform, alles wird anprobiert, bis wir ein paar besonders schöne Stücke beisammen haben. Da gibt es etwa das Wäsche-Set, das wir in der ersten Nacht vor Ort tragen möchten. Zum Abendessen haben wir es natürlich auch schon an, durch unser schwarzes, bodenlanges Sommerkleid zeichnet sich ganz zart die feine Spitze der knallroten Wäsche ab. Nach dem Essen zurück in unserer Suite, müssen wir das schwarze Kleid nur fallen lassen und – BOOOM! Stehen wir da. In roter Spitze. An unserem BH baumelt eine kleine Feder, die für neckische Spielchen abgenommen und im Bett zum Einsatz gebracht werden kann. Und auch unsere normale Nachtwäsche strahlt in neuem Glanz. Das leichte Seidenhemdchen mit passendem Schlüppi schmiegt sich wunderbar an und kann von ihm nach Belieben rauf und runter geschoben werden, je nachdem, nach welcher Körperstelle er unter der Bettdecke fasst. Um diesen besonderen Nächten Ehre zu erweisen, wird er sicher seinen nötigen Teil dazu beitragen. Auch, damit das Paar eindeutig mehr Sex hat als daheim. Ob unter der Dusche, in der Whirlpoolwanne, vor dem Bett, hinter einer Palme oder im Mietwagen, in den Flitterwochen ist irgendwie alles wurscht und alles erlaubt.

Wussten Sie, dass Sex am Strand, also in der Öffentlichkeit, in den meisten Ländern dieser Welt verboten ist und mit hohen Strafen geahndet wird.

In Florida zum Beispiel gibt es sehr wenige Oben-ohne-Strände, in Miami Beach oder Key West dürfen nackte Haut zeigen, ansonsten müssen 80 Prozent von Po und Busen mit Badebekleidung verdeckt sein. Dass Sex am Strand mit einer Nacht auf der Polizeistation und einer satten Geldstrafe enden kann, dürfte sich demnach von selbst erklären.

Wenn Sie Lust auf Verwoehnungen in Dubei haben, seien Sie bitte sehr vorsichtig, da gelten Küsse und Berührungen in der Öffentlichkeit bereits als absoluter Tabubruch. Zwischen gleichgeschlechtlichen Paaren können solche Handlungen sogar mit einer Nacht im Gefängnis enden.

Die Malediven sind auch ein islamischer Inselstaat. Die lebenslange Haftstrafe sowie Prügelstrafe stehen hier auf dem Programm, wenn beim Sex die Öffentlichkeit Zusehen darf.

Jamaika und Bulgarien
Lässt es beim Sex am Strand mit einer Verwarnung bleiben, was allerdings nicht für homosexuelle Handlungen gilt. Auch in Bulgarien gibt es lediglich eine Verwarnung.

In Deutschland fällt Sex am Strand unter Erregung öffentlichen Ärgernisses, was in § 183a StGB normiert ist, und wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe geahndet. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass jemand oder mehrere Personen sexuelle Handlungen vornehmen und dadurch absichtlich oder wissentlich das Ärgernis anderer Menschen erregen. Es reicht auch schon aus, wenn sich nur eine Person durch das Verhalten gestört fühlt. Wenn ein Paar in Deutschland sich also am Strand, in einer sonst menschenleeren Gegend, hinter einer Düne versteckt oder sich hinter einer Strandmuschel verschanzt, darf man wohl davon ausgehen, dass das Paar eigentlich nicht gesehen werden wollte. Eine Strafbarkeit würde demnach bei guter Argumentation ausscheiden. Ist das Paar hingegen der Meinung, am helllichten Tag in einem bekannten, gut besuchten Sylter Strandrestaurant einander am oder unter dem Tisch begrabbeln zu müssen, dann ist das Paar vermutlich ganz bewusst das Risiko eingegangen, Zuschauer für die Grabbelaktion zu finden. Eine Strafbarkeit wäre anzunehmen.

Sex während der Flitterwochen ist besonders lustvoll und romantisch und noch dazu befreit er vom Alltag. Nicht zu vernachlässigen ist natürlich auch die Erwägung, in den Flitterwochen ein Baby zu zeugen. Das Ehepaar kann dann wieder daheim nicht nur spannende Fotos von Unterwasserschildkröten oder dem Schiefen Turm von Pisa präsentieren, sondern auch das erste Ultraschallbild vom Würmchen. Oder Pünktchen.

Die Wahl der richtigen Flitterlocation hängt offensichtlich auch damit zusammen, wie offen sich ein Paar zeigen und seine Gefühle in der Öffentlichkeit darstellen mag.

5. Weil die Flitterwochen eine schöne Zeit ist

Das Besondere an den Flitterwochen ist wohl auch, dass wir besonders nett, liebevoll und verständnisvoll miteinander sind. Im Normalfall regt es uns vielleicht auf, wenn er seine Socken einfach auszieht und im Bad liegen lässt. In den Flitterwochen würden wir es nie wagen, hieraus einen Streit entstehen zu lassen. Und ihn ekelt es für üblich an, unseren Nassrasierer in der Dusche liegen zu sehen. In den Flitterwochen hingegen ist der Ladyshaver ein Indiz für samtweiche Haut an ganz besonderen Stellen. Im echten Leben mögen wir es nicht, wenn er uns Essen vom Teller pikt? In unseren Flitterwochen füttern wir uns gegenseitig mit all den Köstlichkeiten, die das fremde Land zu bieten hat. Er findet es zu Hause schade, wenn sie ungeschminkt durch die Gegend läuft und keine Zeit findet, um sich die Finger- und Fußnägel zu lackieren? In den Flitterwochen sind ihre ungeschminkten Augen echte Juwelen, die durch ihre zart gebräunte Haut noch schöner strahlen. Und eines Abends, das Paar genießt gerade das Rauschen des Meeres auf dem Balkon ihrer Flitterwochen-Suite, greift er selbst zum Fläschchen und lackiert seiner Liebsten die Fußnägel. Ganz akkurat trägt er die rote Farbe auf und achtet darauf, dass sein Kunstwerk nirgendwo anstößt. Flitterwochen sollten vielleicht auch in dem Bewusstsein erlebt werden, dem frisch angetrauten Ehepartner nur die besten Seiten von sich zu zeigen. Denn der Alltag, wie etwa unrasierte Beine und schmutzige Socken im Badezimmer, der holt das Paar sowieso ein.

Ich selbst erinnere mich sehr gut an eine Szene während meiner Flitterwochen, während der ich mir immer wieder gut zugeredet habe: Reg dich nicht auf, das sind deine Flitterwochen. Ein Streit könnte jetzt alles versauen. Folgendes hatte sich zugetragen: Mein Liebster und ich fuhren im gemieteten Jeep circa 100 Kilometer von Miami Beach in Floridas Landesinnere, um eines der größten Outlet-Center der USA zu besuchen, die Sawgrass Mills. Unser Mietwagen hatte kein Navi, allerdings hatte ich schon von Deutschland aus über Google Maps die Route zum Ziel ausgedruckt. Wir fuhren zwar geschlagene zehn Kilometer weiter als nötig, weil wir einfach an der Mall vorbeigefahren sind, aber das war noch nicht mein Reizpunkt des Tages. Auf dem Rückweg, wir waren gerade auf dem Highway angelangt und hatten circa 1,5 Stunden Fahrweg vor uns, ereilte das Land plötzlich und ganz typisch für Florida ein unfassbar schwerer Regenfall. Es fing wie aus dem Nichts derart heftig zu regnen an, die Sichtweite betrug gleich null Meter. Das an sich ist auch noch nichts, was mich aus der Fassung bringen könnte. Ich war bereits vor meinen Flitterwochen in Florida gewesen und kenne die Wassermengen, die da plötzlich vom Himmel fallen können. Was ich zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht wusste, war, dass mein heiß geliebter Ehemann es fertigbringt, in einem fremden Land, mit Mietwagen unterm Hintern, null Metern Sichtweite und schleppendem Verkehr inklusive unsicherer Straßenverkehrsteilnehmer, dem Vordermann derart dich aufzufahren, sodass ich jeden Augenblick dachte, jetzt knallts. Und dann stell dich mal hin mit deinem Unfallpartner. Mitten auf dem Highway im Starkregen, um einen Unfall für die Versicherung aufnehmen zu lassen. Ein Szenario, das ich um jeden Preis vermeiden wollte. Um meiner Flitterwochen willen biss ich mir jedoch auf die Zunge. Immer wieder, auch wenn das Bremslicht unseres Vordermannes schon aufleuchtete und mein Liebster dennoch der Meinung war, selbst nicht bremsen zu müssen, spannte sich mein Unterkiefer an. Ich fragte zwischenzeitlich mal nach, ob es einen Grund habe, weshalb er keinen Abstand halten wolle. Er erklärte, dass unser Hintermann uns selbst so dicht auffuhr. Ich warf einen Blick in den Rückspiegel und erblickte einen weißen Ford-Lieferwagen. In ihm ein schmieriger, schwitzender Typ im Karohemd. Ich schaltete die Warnblinkanlage ein. Mein Liebster schaltete sie wieder aus. Ich warf ihm einen fragenden Blick zu.

Möchtest du fahren? Fragte er noch. Über uns zuckte ein Blitz durch den schwarzen Himmel Floridas. Irgendwo in der Ferne konnte ich jedoch erahnen, dass das Gewitter abzog. Und da mein Liebster tatsächlich bis heute noch nie einen Autounfall hatte, biss ich mir wieder auf die Zunge und ging zur Ablenkung und Beruhigung im Kopf ein Mantra zu meinen neu erworbenen Kleidungsstücken durch. Schwarze Guess Wedges. Ein pinkfarbener Ralph-Lauren-Pullover. Calvin-Klein-Unterwäsche. Schwarze Guess Wedges. Manchmal tut Frau gut daran, sich auf die Zunge zu beißen und an Schuhe zu denken. Insbesondere dann, wenn es um den weiteren Verlauf der Flitterwochen geht.

6.Budget und Preise während der Flitterwochen

Ein Cocktail für 20 Dollar, nur um direkt am Ocean Drive zu sitzen, mit schönem Blick auf das Getümmel vor Ort? - Kein Problem!
Eine Schnorcheltour für lächerliche 95 Dollar pro Person, obwohl er gar nicht schnorchelt und nur seiner Frau zuliebe mit zum Ausflug fährt?-Natürlich!

Pancakes und Obstsalat dank Zimmerservice auf dem Balkon genießen? Na klar, kostet doch nur 35 Dollar für drei winzige, bei Ankunft kalte Pancakes und einen Miniobstsalat. Das sind die Flitterwochen. In den Flitterwochen kann es äußerst befreiend sein,einfach mal nicht an das Kreditkartenlimit denken zu müssen. Denn hey, was macht es schon, ob nun 35 Dollar mehr oder weniger auf der Hotelrechnung stehen? Aber es macht sehr wohl etwas aus, ob wir einen romantischen Abend auf dem Balkon bei einer Flasche bestem Weißwein genießen, oder nicht. Und es macht etwas aus, ob wir uns zwei Wochen lang von Pommes und Burgern ernähren, nur um Geld zu sparen, oder ob wir neben Fast Food auch die landestypische Küche des Reisezieles kennenlernen. Und es macht etwas aus, ob wir unseren Cappuccino direkt am Markusplatz im weltberühmten Caffe Florian trinken oder etwa in einer dunklen Seitengasse. Während eines regulären Sommerurlaubs lässt sich die eine oder andere Ausgabe noch einmal überdenken. Brauchen wir wirklich das hundertste Strandlaken aus Malle? Müssen wir gefälschte Portemonnaies aus der Türkei mitbringen? Vermutlich nicht. Aber ein Strandlaken aus den Flitterwochen ist ein Must-have! Und eine gefälschte Uhr aus den Flitterwochen in Thailand ein lustiges Mitbringsel für den Brautvater. Es gibt unzählige Gründe, um in den Flitterwochen Geld auszugeben. Selbst wenn wir unsere Flitterwochen auf einer einsamen Berghütte im tiefsten Kärnten auf einer Alm verbringen, selbst dann wäre es eine Berghütte mit Wasserbett, offenem Kamin und beheizbarem Holzwhirlpool vor der Hütte. Versprochen!

Bilder: unsplash . com

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