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Finanzielle Sicherheit Absicherung Perspektive - Eheleben nach der Hochzeit

27/01/2020
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Finanzielle Sicherheit Absicherung Perspektive - Eheleben nach der Hochzeit

Finanzielle Sicherheit Absicherung Perspektive
Konsequent, finde ich. Sie hat den Schritt gewagt, relativ jung und in einer sehr frischen Beziehung die Ehe einzugehen. Das war mutig und sicher hatte sie insgeheim auch Lust, dieses Abenteuer anzugehen. Doch ihren Namen musste sie hierfür nicht ablegen. Warum hätte sie das tun sollen?
Wenn du über die Ehe allgemein nachdenkst, was denkst du über die Ehe? Würdest du noch mal heiraten?

Ja, ich würde noch mal heiraten. Meine jetzige Partnerin ist der Mensch, mit dem ich gerne alt werden möchte. Und man möchte sich natürlich auch absichern, erklärt sie mir. Ich weiß, dass sie seit einigen Jahren in einer stabilen, glücklichen Beziehung lebt. Die beiden sind ein modernes lesbisches Paar. Sie reisen viel, sind gesellig, glauben an ihre eigene Familie, an ihre Werte und auch an Sicherheit. Aber was genau versteht sie unter Absicherung? Finanzielle Sicherheiten, oder emotionale? Ich frage nach.

Was meinst du mit Absicherung?
Der Liebe wegen würde ich eher weniger heiraten. Die Liebe braucht die Ehe nicht. Aber wenn mal etwas passieren sollte, wir haben doch gar keine Rechte aneinander. Wir haben das vor einiger Zeit im Bekanntenkreis erlebt, bei einem anderen lesbischen Paar. Die beiden waren nicht verheiratet, die eine Partnerin kam ins Krankenhaus und musste operiert werden. Ihre Freundin hatte keinerlei Rechte, die Ärzte haben ihr keine Informationen gegeben. Wie viele Menschen nehmen dich denn ernst, wenn du sagst, die Frau, die da liegt, ist deine Partnerin? Deine Frau! Viele Menschen können heutzutage mit der gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaft nichts anfangen. Der Begriff allein ist ja auch schon affig. Aber der Gedanke der Absicherung ist auch für mich und meine jetzige Freundin sehr wichtig. Ich nicke bestätigend und danke ihr für ihre Aufrichtigkeit.

Ich kenne D. schon seit vielen Jahren, rund acht müssten es mittlerweile sein. D. hat mir während des Studiums zu Hause bei mir die Haare geschnitten und gefärbt. Nachdem wir bei mir in der Küche gesessen haben und D. sich um meine Haare gekümmert hat, waren wir gemeinsam auf einigen Partys, haben gefeiert, gelacht, Mädchenkram besprochen und hierbei auch das ein oder andere ernsthaftere Gespräch geführt. Aber so antastbar wie heute habe ich sie noch nie erlebt. Die Ehe, Liebe und Familie sind zerbrechliche Geschöpfe. Nicht viele Menschen mögen darüber sprechen und sich tief in Herz und Seele schauen lassen. Wir lernen sie kennen, diese sensiblen Gebilde, lernen mit ihnen zu leben, sie zu lieben, oder auch nicht. Manchmal ändert sich die Perspektive. Es ändern sich Beweggründe und Motive. Das Schöne ist, dass die Ehe nicht nach Motiven fragt. Ein jeder hat sein eigenes Motiv. Der eine offenbart es, der andere nicht.

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