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Ehevertrag abschließen richtig oder falsch - Hochzeitsvorbereitungen Ideen
Ehevertrag abschließen richtig oder falsch
Wir sitzen gemütlich vor der Glotze und ziehen uns den Film Ein unmöglicher Härtefall rein. Debora hat ihn wegen George Clooney ausgesucht. Für ihn sieht sie sogar über die Tatsache hinweg, dass er einen Scheidungsanwalt spielt. Ich bin ganz froh, dass es ausnahmsweise einmal kein Hochzeitsfilm ist - ich hatte keine Ahnung, wie viele es davon gibt! Die Rahmenstory ist bei diesen Romantikschnulzen allerdings ohnehin Nebensache und der Inhalt immer der gleiche. In diesem Fall liefert sich Clooney einen mehr oder weniger amüsanten Geschlechterkampf mit Catherine Zeta-Jones und - welche Überraschung! - verliebt sich in sie. Ich bin irgendwann bei dem Begriff Ehevertrag hängen geblieben.
Sollen wir einen Ehevertrag abschließen? Frage ich daher kurz nach dem Happy End. Debora sieht mich überrascht an.
Einen Ehevertrag? Den brauchen doch nur Hollywood-Stars oder Millionäre.
Ganz so sehe ich das nicht. Es gibt sicher Fälle, wo das auch für Otto Normalverbraucher sinnvoll ist.
Möglich. Ich will jetzt aber ganz sicher nicht an das Ende unserer Ehe denken.
Wenn es schon um die Trennung geht und man total zerstritten ist, ist es zu spät dafür. Schlimm genug, dass die Beziehung vorbei ist, muss man sich dann auch noch um die Briefmarkensammlung streiten.
Nun hör aber auf. Du glaubst doch nicht wirklich, dass wir zu diesen Paaren gehören?
Das glaubt doch vorher keiner, und wenn’s dann so weit ist, schauen alle blöd aus der Wäsche.
Soll das heißen, dass du einen Ehevertrag willst?
Das soll heißen, dass wir uns zumindest darüber Gedanken machen sollten.
Für mich bedeutet das, dass du mir nicht vertraust! Nun ist Debora beleidigt.
Das Thema hatten wir doch schon bei diesem... wie hieß das noch gleich... Ehegelübde...
Eheversprechen, korrigiert sie mich.
Genau. Natürlich vertraue ich dir. Jetzt. Aber vielleicht haust du in zwanzig Jahren mit einem Clooney-Verschnitt ab und machst dir mit ihm und der Hälfte meines Geldes, das ich bis dahin hoffentlich gescheffelt habe, ein schönes Leben.
Vielleicht bekommst ja auch du eine Midlife-Crisis und bringst mit einer Tussi, die nur halb so alt ist wie ich, mein Erbe durch!
Wer weiß? Natürlich geht es auch um deinen Schutz. Du sitzt dann da mit drei Kindern und...
Du willst drei Kinder?!
Das war doch jetzt nur so daher gesagt.
Ich will jedenfalls nicht das Ende schon vorsorglich im Gepäck haben, wenn ich dir das Ja-Wort gebe! Die große Liebe und ein Ehevertrag - wie passt denn das zusammen?
Liebe und existenzielle Fragen muss man getrennt von- einander betrachten.
Doch sie hört mir gar nicht mehr zu. Wenn du eh nicht an uns glaubst, können wir die Hochzeit ja gleich bleiben lassen! Dann brauchst du auch keinen Vertrag mehr! Sprach’s, knallte die Tür zu und ward für den Rest des Abends nicht mehr gesehen.
Drei Tage später herrscht immer noch dicke Luft. Ich habe mit meinem Anwalt gesprochen, versuche ich, in die Konversation einzusteigen.
Lass mich mit diesem Thema in Ruhe! Meine Verlobte zeigt keine große Gesprächsbereitschaft.
Nun hör mir doch bitte mal zu. Er meint, dass ein Ehevertrag nur sinnvoll ist, wenn die Ehepartner ein größeres Vermögen aufweisen. Und das ist bei uns ja nicht der Fall.
Das ändert aber nichts daran, dass du grundsätzlich einen wolltest! Du stehst damit ziemlich allein da. Ich habe nämlich auch recherchiert. Nur fünf von hundert verheirateten Paaren haben einen Ehevertrag abgeschlossen.
Weil die restlichen 95 ebenso wenig Kohle haben wie wir. Und weil die meisten davon ausgehen, dass ein Gericht im Fall des Falles alles regeln wird.
Das wird ja auch so sein.
Schon, ist aber kompliziert. Jedenfalls sagt mein Anwalt, dass laut Gesetz in der Ehe grundsätzlich Gütertrennung herrscht, was bedeutet, dass eine generelle Trennung der Vermögen der Ehepartner besteht. Man kann nicht über das Vermögen des anderen verfügen und haftet auch nicht für die Schulden, die der andere eingeht.
Klingt vernünftig.
Bei einer Aufteilung wird es allerdings knifflig. Ich ziehe das Fax meines Anwalts zurate und lese vor: Bei einem Aufteilungsverfahren sind das eheliche Gebrauchsvermögen, die ehelichen Ersparnisse und die ehelichen Verbindlichkeiten aufzuteilen, wobei es im Ehegesetz einen Negativkatalog für diejenigen Sachen gibt, die nicht zu verteilen sind. Dazu zählen beispielsweise eingebrachte, geschenkte oder im Erbweg erworbene Sachen, Sachen des persönlichen Gebrauches eines Ehegatten oder Unternehmen beziehungsweise Unternehmensanteile eines Ehegatten.... bla bla bla... Ach ja, hier steht’s: Hierbei ist zu beachten, dass im Aufteilungsverfahren nicht nur die Aktiva, sondern auch die Verbindlichkeiten der Ehegatten als Aufteilungsmasse gewertet werden. Und dann steht hier noch jede Menge schwer verständlicher juristischer Kauderwelsch.
Mir ist sowieso egal, was da steht. Ich finde es eine Ungeheuerlichkeit, dass du überhaupt daran denkst. Als ob du ein reicher Geldsack wärst, der weiß Gott was zu verlieren hätte!
Nun beruhig dich doch wieder, Liebling. Es wird doch wohl noch erlaubt sein, darüber nachzudenken! Stefania und Erik haben nicht darüber nachgedacht. Und Martina und Sascha auch nicht. Klarerweise hat sie schon wieder mit sämtlichen Freundinnen darüber gesprochen.
Bei uns ist es jetzt auch kein Thema mehr. Können wir die Sache vergessen?
Nein. Ich bin immer noch sauer. Und enttäuscht.
Ich muss irgendwie die Kurve kriegen. Wir hatten seit vier Tagen keinen Sex mehr. Was hältst du davon, wenn wir am Wochenende Ringe kaufen gehen? Debora sieht mich überrascht an.
Eheringe?
Nein, Verzeihe-mir-dass-ich-über-einen-Ehevertragnachgedacht-habe-Ring. Natürlich Eheringe! Der Anflug eines Lächelns zeigt sich auf ihrem Gesicht.
Gerne. Wird eh höchste Zeit. Glaub aber ja nicht, dass deswegen jetzt wieder alles im Lot ist! Mist. Na ja, einen Versuch war’s wert.
Debora:
Dieses Gerede über einen Ehevertrag bat mich echt wütend gemacht. Und traurig. Was sind denn das für Vorzeichen, wenn man bereits während der Hochzeitsvorbereitungen vom Scheitern der Ehe spricht? Das ist ja wie ein Zeitzünder zur Scheidung! Und dann glaubt dieser unsensible Idiot doch tatsächlich, dass ich sofort alles vergesse und in Begeisterungsstürme ausbreche, nur weil er mit mir zum Juwelier geht. Da hat er sich aber ordentlich verrechnet!