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Ehestreit Familienurlaub Diskussionen - Eheleben nach der Hochzeit

07/03/2020
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Ehestreit Familienurlaub Diskussionen - Eheleben nach der Hochzeit

Ehestreit Familienurlaub Diskussionen
Im Laufe dieses Projektes habe ich mittlerweile mit vielen, vielen, vielen Ehepaaren, Ex-Ehepaaren und auch Witwen gesprochen. In Sachen Ehestreit waren die Meinungen recht eindeutig: Ein Ehestreit ist ein anderer Streit als solch einer zwischen Lebensabschnittsgefährten, auch Partner genannt. Ein unverheiratetes Paar streitet häufig mit einem gewissen Unterton, der da Grenzen abstecken und den eigenen Kopf durchsetzen möchte. Oft werden solche Streitereien, bei denen es natürlich auch darum geht, sich als Paar gegenseitig kennenzulernen, mit erhobener Stimme, Tränenvergießen, Türenknallen, Einschließen im Badezimmer oder einem Rückzug in die eigene, noch vorhandene Singlewohnung begleitet. Ein unverheiratetes Paar, das streitet, überlegt während des Streits wohl noch: Kann ich mit diesem und jenem Verhalten meines Partners in der Zukunft umgehen? Möchte ich in Zukunft eine Frau an meiner Seite, die sich stundenlang im Bad einschließt und ihrer Mutter brühwarm den neuesten Beziehungsstreit mitteilt? Und sie fragt sich vielleicht: Möchte ich einen Mann an meiner Seite, der die Türen knallt, rot anläuft und nach dem Streit drei Tage nicht mit mir redet? Möchte ich mit jemandem mein Leben teilen, der im Streit unfair wird und unter die Gürtellinie schlägt? (Letzteres berichteten übrigens insbesondere Frauen, die mit Skorpion-Männern liiert sind oder waren.) Lebensabschnittsgefährten haben immer noch die Möglichkeit, abzuwägen. Sie können oben stehende Fragen mit Ja, ich kann und werde in Zukunft lernen, damit umzugehen oder mit Nein, das tue ich mir doch nicht für den Rest meines Lebens an! beantworten.

Das bereits vermählte Paar hingegen hat einen Lebensweg ein-geschlagen, bei welchem es dem System der Ehe wohl entsprechen dürfte, oben aufgeworfene Fragen mit Ja! zu beantworten. Ja, ich ertrage das. Ja, ich höre erst einmal zu, dann wird sie/er sich schon beruhigen. Ja, ich weiß, ich sollte den Klodeckel schließen. Aus einem Ehestreit wird noch keine Scheidung. Und Fetzereien rund um Themen wie: Wer räumt den Geschirrspüler aus? Warum verbringt er mehr Zeit beim Fitness als zu Hause? Wieso geht der nächste Familienurlaub schon wieder an die raue Küste Dänemarks? Muss sie 35 Euro für Bodylotion ausgeben? etc. werden begleitet von einer leisen Stimme im Hinterkopf, die ihr etwa zuflüstert: Bleibe ruhig, es geht hier doch nur um einen Geschirrspüler.

Räume ihn ein und aus, wahre den Ehefrieden, um einen schönen Abend mit deinem Mann zu haben. Und was schadet schon der vierte Dänemarkurlaub in Folge? Wir haben doch noch unser ganzes Leben Zeit, um miteinander zu verreisen. Auf den Malediven können wir uns auch im nächsten Jahr die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Es ist ihm wichtig, bei zugigen 15 Grad auf einem Surfbrett die Küste auf und ab zu fahren. Du hast deinen Standpunkt vertreten, aber ein Urlaub ist doch keine Ehekrise wert! Die Stimme flüstert ihm: Atme ein, atme aus! Sie verdient doch ihr eigenes Geld. Sie gibt ihre eigenen 35 Euro für Bodylotion aus. Und der neue Lippenstift für 50 Euro steht ihr doch ausgezeichnet. Sie ist deine Frau. Du möchtest doch eine Ehefrau mit weicher Haut und roten Lippen. Diese Gedanken beschwichtigen erhitzte Gemüter in lebhaften Diskussionen.

Nicht, dass eine Ehe etwa ohne dergleichen auskäme, nein. Doch das Ehepaar selbst beschwichtigt sich eher in einem Streit, findet danach wieder schneller zur Ruhe und geht nach einem Streit auch schneller wieder aufeinander zu, um Frieden im Haus zu haben. In einem B.Z.-Interview beantwortet das Ehepaar Schönbohm die Frage nach dem Erfolgsrezept ihrer nunmehr 54-jährigen Ehe wie folgt:

B.Z.: Was ist das Erfolgsrezept Ihrer Ehe?
Er: Dass wir uns nie streiten.
Sie: Ich kann Streit nicht leiden. Es geht höchstens mal um so etwas wie Spargel oder nicht.
B.Z.: Sonst keine Kontroversen?
Er: Ich würde gern noch eine Schiffsreise machen. Meine Frau nicht.
Sie: Mir ist das zu eng auf einem Schiff. Außerdem werde ich schnell seekrank.
Er: Wir machen das ja auch nicht. In den wichtigen Dingen waren wir uns jedenfalls einig. Etwa als wir 1994 dieses Haus gefunden haben. Oder bei den vielen Umzügen, die mein Beruf als Soldat mit sich brachte.
Sie: Das hatte er mir gleich gesagt, dass mir das blühen würde. Und das habe ich akzeptiert. Umgekehrt habe ich ihm erklärt, dass ich kein Heimchen am Herd bin. Nach meinem Pädagogik-Studium war ich fast durchgängig berufstätig, meistens als Grundschullehrerin. (...)
Er: Das ist der Maßstab unserer Ehe. Zu fragen: Was brauchst du für dein Glück?

Der ehemalige CDU-Politiker und Berliner Innensenator Jörg Schönbohm und seine Frau reduzieren ihre Kontroversen folglich auf das Minimum, wie etwa auf Diskussionen um das anstehende Mittagessen. Wie vielen anderen Paaren auch ist es ihnen wichtig, in den wesentlichen Fragen des Lebens einer Meinung zu sein. Bei Ehepaaren lässt sich insbesondere in Sachen Streit wohl folgender Grundsatz festhalten: Gleich und Gleich gesellt sich gern. Das bringt schneller wieder Ruhe rein. Bei kurzen Beziehungen ist es wohl eher das Gegensätze ziehen sich an, das die Würze und das Temperament in überschaubaren Lebensabschnittsbeziehungen bereithält.

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