Dinge nur zu zweit machen - Eheleben nach der Hochzeit

Dinge nur zu zweit machen
Es gibt Dinge im Leben, die funktionieren nur zu zweit. Das allein ist kein Grund, um zu heiraten, stimmt. Aber es macht das Leben einfacher, wenn man die Dinge, die nur zu zweit funktionieren, nicht alle fünf, zehn oder alle zwei Jahre neu erklären muss. Das haben wechselnde Partnerschaften nämlich so an sich. Das ständige Erklären. Zum Beispiel, wie man gerne massiert wird. Man kann sich nicht alleine massieren, es entspannt einfach bei Weitem nicht so gut. Selbst eine Fußmassage, die man sich anatomisch betrachtet in aller Regel selbst verabreichen könnte, prickelt einfach nicht so soff wie eine Fußmassage, die von anderen Händen am eigenen Fuß durchgeführt wird. Ich mag es zum Beispiel total gerne, wenn nur Nacken und Schultergürtel massiert werden. Alles andere ist wurst. Und Massage bedeutet auch nicht streicheln. Massage bedeutet, verspannte Muskulatur so lange zu bearbeiten, bis sie weich ist.

Man kann sich auch nicht alleine kitzeln. Es funktioniert nicht. Und man kann sich nicht selbst überraschen. Zum Geburtstag etwa. Ich kann nicht losgehen und mir das Geschenk meiner Träume holen, es verpacken, im Schrank vergessen und es dann an meinem Geburtstag mir selbst voller Vorfreude auf den Geburtstagstisch legen. Was könnte da wohl drin sein? Den Überraschungseffekt haben nur spontane Sale-Einkäufe, die samt Etikett einfach in den Schrank geschmissen werden und die man dann im nächsten Sommer zufällig wiederfindet. Das ist dann aber Zufall, keine Überraschung. Ich kann mich auch nicht selbst zu einem Überraschungswochenende an die Ostsee einladen. Und ich würde nie alleine Valentinstag feiern. Da bin ich schon wirklich froh, einen Ehemann zu haben. Der weiß genau, was ich mir zum Geburtstag wünsche, und schafft es immer, mich zu überraschen. Er weiß auch, dass ich ein Überraschungswochenende in London einem Wellnesshotel in Brandenburg vorziehen würde, und am Valentinstag brauche ich keine Rosen oder Diamanten. Eine Einladung ins beste Steakhaus der Stadt reicht völlig. Wenn ich mir vorstelle, ich müsste das ständig aufs Neue erklären und beibringen, nicht auszudenken, wie viel Zeit dabei verloren ginge.