Die schönsten Hochzeitslocations der Welt Teil 1 - Checkliste und Ideen

Die schönsten Hochzeitslocations der Welt Teil 1
Hast du dir schon überlegt, wo du feiern willst?, möchte Debora von mir wissen.

Irgendwo, wo es gemütlich ist und auf keinen Fall steif. In einer Berghütte zum Beispiel. Da fällt dann gleich mal ein Drittel der Verwandtschaft aus, weil sie es nicht nach oben schafft.

Debora boxt mich auf den Arm. Ich hatte an etwas Stilvolleres gedacht. Zu einer Traumhochzeit gehört für mich ein Schloss.

Du hast wohl nicht oft genug Prinzessin gespielt, als du klein warst! Abgedroschener geht’s ja nun wirklich nicht. Ich bin mehr für etwas Individuelles.

Aha. Und was zum Beispiel?

Eine Unterwasserhochzeit! Debora schaut mich entsetzt an. Tauchen ist eines meiner liebsten Hobbys. Du sagst doch immer, eine Hochzeit soll die Persönlichkeit des Paares widerspiegeln.

Eines Paares, genau! Ich tauche nicht, falls du das vergessen haben solltest.

Das wäre doch ein toller Liebesbeweis, wenn du es für diesen Tag lernen würdest. Für die paar Minuten bräuchtest du ja auch nur einen Anfängerkurs zu machen. Meine Liebste ist sprachlos. Auf der Bahamas-Insel Blue Lagoon kann man sich die Ringe von zwei zahmen Delfinen überreichen lassen und danach eine Runde mit ihnen schwimmen. Klingt das nicht herrlich? Und wir brauchen danach nicht

in die Flitterwochen aufzubrechen - wir sind nämlich schon da!

Insel und Delfine klingen wirklich toll. Uns werden allerdings nicht viele Gäste begleiten.

Genial, oder? Man kann 150 Menschen einladen, weil ohnehin keiner kommen wird.

Debora wirft mir einen strafenden Blick zu. Stell dir vor, es gibt sogar Unterwasser-Hochzeits-Outfits! Treibe ich das Thema auf die Spitze. Ich fände das witzig.

Genau. Ich lach mich tot. Das kannst du so was von vergessen!

Schade. Aber ich habe ohnehin damit gerechnet, dass du deinen Traum vom Prinzessinnenkleid nicht aufgeben willst.

Debora schnaubt nur verächtlich. Du bist dran!, fordere ich sie auf, mir ihrerseits einen Vorschlag zu machen.

Okay. Stell dir vor: ein imperiales Schloss. Prachtvolles Ambiente in den Festsälen. Beeindruckende 15.000 Quadratmeter Gartenanlage. Historische Orangerie. Romantische Schlosskapelle. Stilvoller Arkadenhof. Zwei-Hauben-Küche.

Gähn. Das ist so was von langweilig! Aber auch dir war klar, dass dieser Vorschlag mich nicht vom Hocker reißen wird, oder?

Sicher, seufzt sie. Habe ich eine Chance, oder ist es vollkommen sinnlos, dafür zu kämpfen?

Reine Zeitverschwendung.

Ich verstehe. Nächster Vorschlag?

Ich bringe erneut die Berge ins Spiel. Wir wandern beide gerne, es gibt durchaus gepflegte, große Hütten, oft ist auch eine kleine Kapelle in der Nähe, dazu das Bergpanorama...

Von einem Extrem ins andere - zuerst unter Wasser, jetzt in der Höhe, meckert Debora.

Doch ich lasse mich nicht beirren. Außerdem gibt

es da immer so leckere Sachen wie Schweinebraten und Kaiserschmarren.

Tolles Hochzeitsmahl. Abgesehen davon klettere ich doch nicht an meinem Hochzeitstag auf einen Berg!

Dann suchen wir uns eben einen mit Seilbahn aus. Das wird sicher auch die Gäste freuen.

Wahrscheinlich soll ich auch noch ein Dirndlkleid anziehen?

Wieso nicht? Würde dir sicher fabelhaft stehen.

Debora fängt an zu kichern. Und du in einer knackigen Lederhose mit kariertem Hemd und Gamsbart am Hut!

Genau. Und auf die Einladungen schreiben wir als Dress Code Tracht.

Wir könnten ja überhaupt eine Motto-Hochzeit draus machen. Dann ziehen wir das Thema durch - von den Einladungen über die Deko bis zum Essen. Das heißt aber auch, dass nur Volksmusik gespielt werden darf!

Debora grinst mich triumphierend an. Natürlich weiß sie, dass das nie und nimmer infrage kommt. Aber von der Musik mal abgesehen - wenn es regnet, sind wir geliefert.

Hmm, da hast du wohl recht.

Die Idee an sich finde ich ja gar nicht so schlecht - bis auf das Essen, das Dirndl und die Wetterabhängigkeit. Magst du dir noch einen Vorschlag von mir anhören?

Gern, schwindle ich. Was bleibt mir auch anderes übrig?

Auf einem Schaufelraddampfer. Mit Sonnendeck, Salon und Wintergarten. Wir schippern über die Donau, während wir uns an Bord verwöhnen lassen.

Cool, da können meine Jungs gleich über die Reling kotzen, wenn sie voll sind.

Kannst du mal einen Moment ernst bleiben?

Ich dachte, heiraten soll Spaß machen. War allerdings vorauszusehen, dass das nichts wird. Wie auch immer - auf

so einem Pott ist man doch total gefangen. Was ist, wenn jemand gehen will?

Man kann den Dampfer auch stehend buchen.

Dann brauche ich aber erst recht kein Schiff. Auf dem Sonnendeck mag es ja ganz nett sein, aber wenn es regnet...

... gibt es drinnen Platz für dreihundert Personen.

Und wenn es stürmt? Mit Seegang stelle ich mir das nicht sehr gemütlich vor. Wir könnten es uns doch wenigstens mal ansehen.

Ich glaube, das ist nichts für mich. Außer wir kombinieren deinen Dampfer mit meiner Unterwasserhochzeit.

Abgelehnt! Wir werden nie etwas finden, das uns beiden gefällt, jammert Debora. Ich brauche eine Pause. Willst du auch einen Kaffee?

Ja gern. Oh Mann, ist das anstrengend. Ich sollte da dringend ein wenig Struktur reinbringen.

Lass uns doch mal die wichtigsten drei Punkte aufschreiben, die wir unbedingt haben wollen, schlage ich vor, als Debora mit zwei dampfenden Tassen zurückkommt.

Gute Idee, meint sie und drückt mir einen Kugelschreiber in die Hand. Nach einigen Minuten haben wir Folgendes zu Papier gebracht:

Debora: Platz für mindestens hundert Personen in einem Raum, Möglichkeit für Sektempfang im Freien und professionelle Hochzeitsfotos.

Lars: Bühne oder anderer geeigneter Platz für die Band, Übernachtungsmöglichkeit für das Brautpaar vor Ort und Spanferkel.

Ein Spanferkel? Fragt Debora erstaunt.

Ja, ein Spanferkel! Im Ganzen, vor Ort gegrillt. Mmmh, mir läuft jetzt schon das Wasser im Mund zusammen!

Von mir aus. Solange ich nichts davon essen muss.

Auf den kleinsten gemeinsamen Nenner gebracht sind unsere Ansprüche gar nicht so hoch. Da müsste sich doch etwas finden lassen, das uns beiden gefällt.

Wir lassen die Gedanken schweifen.

Mein Kumpel Manuel hat doch seinen Dreißiger auf einem Bauernhof gefeiert, fällt mir ein.

Stimmt, aber da war alles sehr einfach, um es mal positiv auszudrücken.

Es gibt doch aber sicher Höfe, die zu einer Veranstaltungslokalität umgebaut wurden. Möglich. Aber wieso ausgerechnet ein Bauernhof?

Weil mein Spanferkel gut hinpasst.

Scherzkeks.

Weil auf einem Hof draußen und drinnen genügend Platz ist, es gemütlich und trotzdem schick sein kann, wir niemanden mit lauter Musik stören und das Ganze vermutlich nicht allzu teuer sein wird.

Na gut, lenkt meine Liebste ein, ich werde mal recherchieren.