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Die Gästeliste zusammen bestimmen - Hochzeitsfeier interessante Ideen
Die Gästeliste zusammen bestimmen
Du weißt, dass ich ein großes Fest haben will, oder? Fragt mich Debora.
Ja klar weiß ich das. Du hast es oft genug artikuliert. So oft hatte ich auch wieder nicht die Gelegenheiten dafür. Umso schöner, dass du es dir gemerkt hast. Und mir trotzdem einen Heiratsantrag gemacht hast!
Für gewisse Dinge muss man eben Opfer bringen.
Sie lächelt mich an. Ihr ist sehr wohl bewusst, dass ich lieber im kleinen Kreis heiraten würde. Am besten nur wir beide. Ich brauche dieses ganze Brimborium nicht. Aber was tut man nicht alles aus Liebe!
Was ist denn deine Schmerzgrenze bei der Anzahl der Gäste? Will sie nun wissen.
Wie viele von deinen Leuten möchtest du denn einladen? Bei mir ist es überschaubar. Meine Familie ist winzig und mein Freundeskreis klein, aber fein.
Am besten schreibt jeder eine Liste von den Menschen, die unbedingt kommen sollen. Das machen wir.
Wenn es nur um die Leute ginge, die ich dabei haben will... aber diese blöden Pflichteinladungen!, murmelt Debora nach einiger Zeit vor sich hin. Das lässt mich aufhorchen.
Moment mal! Was denn für Pflichteinladungen?
Ich wollte eigentlich nur die Geschwister meiner Eltern einladen, aber meine Mutter meinte, ich müsse auch deren Kindern ,die Ehre geben‘, weil ich auch dort gewesen bin, als sie geheiratet haben. Das gehöre sich so und sei bei uns
so üblich und bla bla bla. Du kennst sie ja. Nicht dass ich meine Cousins und Cousinen nicht auch gerne wieder mal alle sehen würde, aber es sind halt zwanzig Personen.
Zwanzig?
Ja. Und zwar ohne Nachwuchs.
Dann lädst du eben genauso viele Freunde weniger ein und schon geht sich alles aus.
Du immer mit deinem Sarkasmus.
Was heißt Sarkasmus? 95 Gäste können an der Tafel sitzen - schon vergessen? Außerdem hast du behauptet, du hättest deine Mutter bereits darauf hingewiesen, dass es DEINE Hochzeit ist.
Habe ich ja auch.
Das scheint aber nicht angekommen zu sein. War auch klar. Jedenfalls musst du dich entscheiden - Cousins oder Freunde.
Aber das steht doch überhaupt nicht zur Diskussion. Die Frage ist nur, wie ich das meiner Mutter beibringen soll.
Ich hätte nichts dagegen, wenn Debora die eine oder andere Freundin weniger einladen würde. Vor allem eine. Nadine, die blöde Kuh. Wenn die kommt, werde ich sie geflissentlich ignorieren. Wir wenden uns wieder unseren Listen zu. Als wir fertig sind, hat Debora 68 Namen notiert; ich 33.
Na, das passt doch!, strahlt meine Liebste. Es werden sicher nicht alle kommen können, somit geht sich das schon aus.
Das stimmt nicht ganz. Wir waren uns doch einig, dass meine Band auf unserer Hochzeit spielen soll. Das sind weitere sieben Leute, mit Anhang sogar neun oder zehn.
Ach ja. Na, dann werden wir wohl ein paar streichen müssen.
Nicht WIR. DU!
OK, ich werde noch mal in Ruhe drüberschauen. Jedenfalls muss ich mit meiner Mutter reden. Sie schaut
ihren Zettel an und sinniert vor sich hin. Wir haben ein Problem!, ruft sie dann plötzlich unvermittelt.
Noch eins?
Allerdings! Sabine und Susanne!
Ach herrje, die SS. An die habe ich ja noch gar nicht gedacht. Susanne ist die Ex-Frau von Deboras Bruder Bobby. Gemeinsam haben sie eine 15-jährige Tochter, Margaret. Sabine ist seine jetzige Freundin und war der Trennungsgrund. Zumindest glaubt Susanne das. Fakt ist: Die beiden sind nicht gut aufeinander zu sprechen.
Müssen wir die denn beide einladen? Will ich wissen.
Na hör mal. Ich kann doch meinem Bruder nicht verbieten, seine Partnerin mitzunehmen. Und Susanne ist die Mutter meiner Nichte. Außerdem verstehen wir uns gut.
Ich weiß. Es ist allerdings keine gute Idee, die SS aufeinandertreffen zu lassen.
Nenn sie nicht immer SS.
Wieso? Bei den beiden gibt’s ständig Spitzeleien und Spitzzüngigkeiten. Und wenn sich die beiden länger als zehn Minuten im selben Raum aufhalten, beispielsweise bei unserer Hochzeit, vermutlich auch Tote. Ich sehe die Schlagzeile schon vor mir.
Hör auf, ich finde das nicht witzig! Wir müssen eine Lösung finden.
Ganz einfach - eine S muss zu Hause bleiben.
Das stiftet doch erst recht Unfrieden. Ich werde mit den beiden ein Gespräch führen und sie bitten, sich für diesen einen Tag zusammenzureißen, ihnen erklären, dass wir beide gerne dabei haben würden, dass es um uns geht und nicht um irgendwelche Streitereien.
Typisch. Eine rosarote Wolke aus Harmonie. Alle sind froh und haben sich lieb. So stellt sich die kleine Debora ihren großen Hochzeitstag vor.
Und du glaubst, damit erreichst du etwas?, wage ich zu fragen.
Klar!, antwortet sie bestimmt. Du kennst mich doch. Ich glaube immer an das Positive.
Darf der Realist einen Gegenvorschlag machen, falls dem doch nicht so sein sollte?
Aber sicher doch.
Wir könnten ja eine S zur Trauung einladen und die andere zur Feier am Abend. Dazwischen planen wir einen Zeitpuffer ein, damit sich die beiden nicht über den Weg laufen.
Gar keine so schlechte Idee. Ich befürchte aber, dass Bobby da auch ein Wörtchen wird mitreden wollen.
Großer Gott, das wird ja immer komplizierter. Vielleicht sollten wir einen Aufpasser engagieren, der die beiden im Auge behält. Und im Zweifelsfall beide rausschmeißt, oder was? Genau. Bevor es zu einer Eskalation kommt, werden beide unauffällig und unbemerkt entfernt.
Debora grinst. Ich versuche es erst mal auf die sanfte Tour und dann sehen wir weiter. In jedem Fall müssen wir die beiden möglichst weit weg voneinander platzieren.
Debora:
Eh klar, dass wieder alles an mir hängen bleibt: Ich soll meiner Matter beibringen, dass ich nicht meine gesamte Verwandtschaft samt Anhang einladen kann, weil nickt genug Platz für alle ist. Und ich muss auch das SS-Problem lösen und womöglich eine der beiden Frauen, oder beide, und im schlimmsten Fall auch noch meinen Bruder vor den Kopf stoßen. Chris hält sich natürlich wieder raus. Mich wundert nur, dass er in diesem Zusammenhang nicht nach Nadine gefragt hat. Die mag er nämlich gar nicht, was mich aber nicht daran hindert, sie einzuladen. Ich hoffe nur, er reißt sich zusammen und redet sie nicht blöd an. Das kann man nämlich durchaus von ihm haben. Und ich hätte dock so gerne ein harmonisches Fest!
Nun waren wir mit der Gästeliste für die Zweibeiner schon genug gefordert - nie im Leben hätte ich damit gerechnet, dass ich mich auch noch mit Vierbeinern auseinandersetzen muss.
Ich habe heute mit deiner Mutter geredet, eröffnet Debora das Gespräch. Aufgrund ihrer Stimmlage bin ich sofort in Alarmbereitschaft.
Sie hat so nebenbei erwähnt, dass sie Lucky mit auf die Hochzeit nehmen will! Lucky ist ein sehr aufgeweckter, sehr junger Terrier.
Das war zu befürchten, murmle ich. Wir haben selber einen zweijährigen Labrador, der selbstverständlich das besagte Wochenende in einer Hundepension verbringen wird. Ich bin mit Hunden aufgewachsen und hatte 13 Jahre lang eine Mischlingshündin, die ich als Welpe aus dem Tierheim geholt hatte. Als ich mit Debora zusammenkam, war meine Caro bereits II Jahre alt. Meine Liebste war keine große Hundefreundin, um es einmal positiv auszudrücken, und hoffte, dass nach Caros Tod das Thema Hund erledigt sein würde. Als es dann jedoch so weit war, bin ich so unglücklich gewesen, dass sich Debora nach nächtelangen Diskussionen dazu bereit erklärte, einen Labrador-Welpen zu uns zu holen. Wir tauften ihn Rocco. Sie hat den Kleinen sogar selbst ausgesucht. Wenn ich die beiden heute zusammen sehe, ist es kaum noch vorstellbar, dass sie sich so dagegen gewehrt hat. Ich weiß allerdings, wie viel Überwindung sie diese Entscheidung damals gekostet hat, und kann ihr gar nicht genug danken. Doch sie ist immer noch keine Hundefreundin. Nur eine Rocco-Freundin. Jedenfalls hätte ich kein Problem damit, wenn meine Eltern ihren Hund mitnehmen würden, kann mir aber denken, dass Debora nicht glücklich darüber wäre.
Wenn du keine Hunde auf der Hochzeit haben willst, dann sag ihnen das.
Und du bist einverstanden? Es sind ja DEINE Eltern.
Mir ist das total egal.
Ich will mich aber nicht mit ihnen anlegen.
Das ist allerdings DEIN Problem.
Ein paar Tage später schneidet Debora das Thema erneut an. Ich habe nachgedacht. Weißt du eigentlich, wie viele Hunde auf der Hochzeit wären, wenn alle Gäste, die einen haben, ihren Mitbringen würden? Ich zucke mit den Schultern. Elf!!! Und zwar ohne Rocco. Da kann ich dir ja gleich im Tierheim das Ja-Wort geben.
So viele?
So viele. Und es gibt kein Argument dafür, warum deine Eltern ihren mitnehmen dürfen und die anderen nicht.
Stimmt. Alle oder keiner.
Keiner! Wobei die anderen das anscheinend ohnehin nicht tun würden. Ich habe Stefania, Margaret und Michael gefragt - keiner der drei wäre auf diese Idee gekommen! Deine Eltern glauben nur, es sei überhaupt kein Problem, weil wir auf einem Bauernhof heiraten. Aufs Standesamt oder ins Restaurant hätten sie Lucky doch auch nicht einfach mitgeschleppt!
Ich verstehe, dass sie aufgebracht ist. Folgende Szene spielt sich vor meinem geistigen Auge ab: Bei der Trauung bekommen wir von der Musik nichts mit, weil der anwesende Hundechor sich entschlossen hat, mitzujaulen. Nachdem sich die Vierbeiner endlich beruhigt haben, suchen die beiden Golden Retriever Barney und Cina Abkühlung im Teich, schütteln sich anschließend ausgiebig direkt vor Deboras Trauzeugin ab, bevor sie mit Jerry, dem Border Colli, ein Wettrennen veranstalten. Unglücklicherweise steht ihnen der Tisch im Weg, auf dem Gläser und Getränke für den Sektempfang vorbereitet wurden. Währenddessen macht der zweijährige Menschenjunge Bobby unfreiwillig Bekanntschaft mit Barbara, der Berner Sennenhündin, die zwar ungeheuer gutmütig, aber dreimal so groß ist wie er. Als Debora gerade versucht, ihren rechten High Heels aus
einem Hundehaufen zu befreien, wird sie von Tobi, dem Labrador, freudig begrüßt, indem er sie anspringt und dabei seine Pfotenabdrücke auf ihrem Brautkleid hinterlässt woraufhin sie einen Nervenzusammenbruch bekommt und die Hochzeit abgeblasen werden muss.
Ich rede mit meinen Eltern.
Ehrlich? Danke! Meine Liebste fällt mir um den Hals und schnappt sich ihr Handy.
Ich ruf die anderen Hundebesitzer an. Sicherheitshalber!
Debora:
biese Hundegeschichte lag mir echt im Magen. Dass ausgerechnet ICH in die Situation komme, mir über Haustiere bei meiner Hochzeit Gedanken machen zu müssen! Ich bin so froh, dass mein Schatz mir das Gespräch mit seinen Eltern abgenommen hat!