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Die Familie können sich kennenlernen - Hochzeitsfeier gute Ideen
Die Familie können sich kennenlernen - Hochzeitsfeier gute Ideen
Die Familie können sich kennenlernen
Als Melissa Daniel geheiratet hat, kannten sich die Familien nicht. Beziehungsweise: die Familien konnten sich auch gar nicht kennen. Melissas polnische Familie lebt bis auf Mutter, Vater und zwei Tanten mütterlicherseits, in Polen. Daniel ist zwar in Deutschland geboren und aufgewachsen, seine Familie ist jedoch über das ganze Land verstreut. Da leben seine Brüder in Köln und Düsseldorf. Sein Vater ist mit seiner neuen Freundin nach Bayern gezogen, seine Tanten und Cousins leben seit jeher in der Nähe von Hamburg, während Daniels Mutter nach wie vor in Berlin-Steglitz zu Hause ist. Entsprechend groß war die Aufregung, als das Paar die Verlobung bekannt gab. Und relativ schnell war auch klar, dass die Hochzeit in Polen stattfinden würde. Daniels Familie könne einfacher rübergebracht werden, hieß es. Einfacher als Melissas Familie nach Deutschland. Denn Melissas Familie bestand zum damaligen Zeitpunkt aus rund 50 Familienmitgliedern.
Als Hochzeitslocation wählte das Paar ein mittelgroßes Wald-hotel. Neben einem Haupthaus verfügte dies auch über mehrere kleine Villen, in denen die Familienangehörigen untergebracht wurden. Neben der eigentlichen Aufregung, Hochzeit zu feiern, kam so für Melissa und Daniel noch die Aufregung hinzu, dass nunmehr ausgerechnet am Tag der Hochzeit der ein oder andere, nennen wir es ausgefallene, Charakter, auf wiederum andere, besondere Charaktere treffen würde.
Hauptsächlich dachte Melissa da an ihre Tante Petra, eine sehr unterhaltsame, ältere Lady, die das Lästern über alles und jeden, auch im Familienkreis, einfach nie bleiben lassen konnte. Melissa befürchtete, das könnte auf Daniels Familie einen schlechten Eindruck machen, aber was sollte sie tun? Sie konnte ihre Tante ja nicht ändern. Und ausladen auch nicht.
Daniel hingegen hatte mehr Sorge, sein Vater könne sich danebenbenehmen. Wenn dieser ein oder zwei Bierchen zu viel trank, wurde er gerne kuschelig. Er neigte dann dazu, seine Gesprächspartner lange zu umarmen, zu lange, wie Daniel fand. Jungen Frauen legte er gerne auch mal eine Hand aufs Knie oder küsste ihnen die Hand. Auch im Beisein seiner eigenen Freundin verhielt er sich so. Und dann war da noch Melissas Schwiegermutter. Die zog sich gerne in ihre Schmollecke zurück, wenn ihr das Gehabe ihres Exmannes einfach zu viel wurde. Und dessen neue Freundin hatte sie sowieso noch nie leiden können.
So sehr Melissa und Daniel sich auf die Feier freuten, umso über- forderter waren sie mit dem Umstand, so viele Familienmitglieder inklusive der besonderen Charaktere unter einen Hut kriegen zu müssen. Als Melissa und ich nach der Hochzeit miteinander mailten, war ich natürlich umso gespannter, ob sich die Familie zusammengerauft hatte.
Ach, das hättest du mal sehen müssen: Meine Schwiegermutter habe ich einfach an den Tisch von Lästertante Petra gesetzt. So war sie die ganze Zeit abgelenkt und hat nicht nur meinen Schwiegervater beäugt und beschattet. Zum anderen hat sie ja eh kein Wort von dem verstanden, was Petra von sich gegeben hat. Im Laufe des Abends bin ich einige Male zu den beiden an den Tisch gegangen und habe mich für eine Sekunde (wirklich, mehr Zeit war es nie!) zu ihnen setzen können. Meine Tante hat geplappert und geplappert, natürlich auf Polnisch, und hat aber darauf bestanden, dass alle in ihrer Nähe ihr zuhören. Inklusive deutschsprachiger Schwiegermutter. Ach und Daniels Vater war total lieb. Klar war der am Ende des Abends so betrunken, meine Cousins haben ihn gestützt und zu seiner Villa gebracht. Aber das kennen wir doch von unseren polnischen Hochzeiten! Niemand ist erschrocken über einen Absturz im Vollsuff. Wir haben uns vorher viel zu viele Gedanken gemacht und Stunden hin und her überlegt, wer mit wem an welchem Tisch sitzt, damit es keine Grüppchenbildung gibt. Am Ende haben alle miteinander getanzt, alle haben sich gedrückt und geküsst und wirklich die ganze Familie hat sich kennengelernt. Darauf kommt es doch an. Und selbst wenn es Knatsch gegeben hätte, wäre das auch egal gewesen. Die sehen sich doch eh alle erst in geraumer Zeit wieder. Vermutlich zur Taufe unseres Kindes 😉 Bis dahin hat jeder die Hochzeit verdaut und die Macken der anderen Familie sind vergessen. Aber dann haben wir dieses erste jeder lernt jeden kennen wenigstens vom Tisch, Hochzeit sei Dank.