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Die ersten Hochzeitstage Teil 1 - Eheleben nach der Hochzeit

05/10/2019
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Die ersten Hochzeitstage Teil 1 - Eheleben nach der Hochzeit

Die ersten Hochzeitstage Teil 1
Marina Förster, Autorin, Mutter und Ehefrau, über ihren vierten Hochzeitstag. Marina ist seit 2019 verheiratet: Hochzeitstage sind was Tolles, sagte ich an einem schönen Frühlingsmorgen zu meinem Mann, als ich mich zum langsamen Wachwerden noch einmal ganz besonders dicht an ihn kuschelte. Und das schon zum vierten Mal, antwortete er nach einer kurzen Pause und streichelte meinen Oberarm.

Wir lagen im Bett eines Kreuzfahrtschiffes und hörten, dass wir gerade am Ziel des Tages ankamen: auf Santorin. Die traumhafte weiße Insel, mit dem ganz besonderen griechischen Flair. Nach einer gemeinsamen Dusche nahmen wir ein leichtes Frühstück und gingen an Land. Dort angekommen, waren wir erstaunt, dass die schöne, kleine Stadt doch so hoch über uns lag. Uns blieben nur drei Möglichkeiten, um dort hinaufzukommen. Erstens: Wir könnten die gefühlt 1000 Stufen zu Fuß hinaufsteigen. Fällt aus!, entschieden wir beide in einem Tenor. Wir sind zwar alles andere als unsportlich, aber wir hatten am Tag zuvor einen mehrstündigen Ausflug mit dem Rad in die griechischen Berge veranstaltet. Leichtsinnig hatten wir uns für den Fortgeschrittenen-Ausflug zu Rad angemeldet, ohne zu wissen, dass dieser eigentlich nur für die Teilnehmer der Tour de France zu schaffen war. Und das spürten wir an diesem nächsten Tag sehr deutlich in unseren Beinen. Und im Po.

Die zweite Möglichkeit wäre gewesen, uns einfach zurück ins Bett zu legen und dort den ganzen Tag aufeinander zu liegen. Aber dafür wäre dieser Tag definitiv zu schade gewesen, dafür wäre ein kalter Wintertag wohl besser geeignet. Also entschieden wir uns für die dritte Variante: Hoch zu Ross sollte es hoch in die Stadt gehen.

Wir stellten uns an der Stelle bereit, an der wir für ein paar Euro ein Pferd bekommen würden. Ein Einheimischer ließ mich auf ein stolzes Pferd steigen, welches einen kräftigen Eindruck auf mich machte. Ich saß ebenso stolz auf diesem Pferd und konnte mich vor Lachen kaum halten, als ich die folgenden Szenen beobachtete: Mein Mann - sehr groß und muskulös - bekam einen kleinen Esel, der ihm gerade mal bis zur Brust ging. Bei der Menge an Kreuzfahrtpassagieren waren wohl die Pferde ausgegangen, dachte ich. Oder sie wollten sich einen Scherz mit meinem Mann erlauben, wie auch immer. Lustig fand ich es allemal. Ich bekam einen richtigen Lachkrampf, während mein Pferd sich in Gang setzte. Denn da saß mein Mann schon auf dem Esel und wirkte wie Boris auf einem Kinderfahrrad.

Ob der dich überhaupt tragen kann?, rief ich von Lachanfällen geschüttelt. Er sah mich einfach nur verzweifelt an und konnte nicht anders, als ebenfalls loszulachen. Genauso erging es allen anderen Leuten, die diese Szenerie mit mir beobachteten.

Nach etwa 20 Minuten kamen wir oben an und ich wartete auf meinen Mann, der mit dem Esel seine große Mühe hatte. Während mein Pferd mich zügig und ohne Pause nach oben brachte, konnte ich immer wieder meinen Mann von unten fluchen hören. Sein Esel streikte immer wieder und blieb einfach stehen.

Irgendwann kam ein hechelnder Esel (ich hatte bis dahin gar nicht gewusst, dass diese Tiere überhaupt hecheln können!) mit meinem abgekämpften Mann oben an. Und ich hielt diesen Spaß für unser Urlaubsalbum fest. Das fängt ja schon gut an, sagte er und stieg von dem kleinen Esel ab, als würde er von einem Kinderstuhl aufstehen. Herrlich!

Den Tag verbrachten wir mit einem blauen Strandbuggy, den wir uns gemietet hatten. Wir erkundeten die schöne Insel, fuhren an abgelegene Buchten, bewunderten die Architektur und genossen die wärmende Sonne.

Am Abend waren wir am anderen Ende der Insel angekommen und landeten in einem kleinen Fischerdorf, welches einfach in die felsige Wand eingemeißelt zu sein schien. Ein kleiner Weg führte zu einem niedlichen Restaurant. Davor stand ein großes Aquarium mit frischem Fisch und großen Hummern. Die kleine Terrasse bot gerade Platz für fünf Tische, die kleinen Fischerboote lagen in der ganzen Bucht verteilt. Es war einfach der perfekte Ausblick für einen perfekte- Tag - einen perfekten Hochzeitstag.

Wir bestellten uns Rotwein, Brot, Zaziki, Schafskäse und Oliven, genossen den Blick in die weite Ferne und die Ruhe.
Ich bin dankbar für jeden Tag, den wir bisher gemeinsam verbracht haben, sagte er leise mit dem Rotweinglas an den Lippen. Da hatte ich nichts hinzuzufügen und küsste ihn einfach für die schönen Worte.

Dieser Hochzeitstag liegt schon einige Jahre zurück, wir feiern 2015 unseren Zehnten, kurz nach meinem 32. Geburtstag. Sie rechnen gerade richtig, ich war gerade mal 22 Jahre alt, als ich Ja gesagt habe.

Warum so früh Fragen Sie sich? Weil ich mir sicher war, dass es für mich erstrebenswerter ist, mit jemandem später Weißt du noch, als wir damals... sagen zu können, als viele Eroberungen und Abenteuer zu haben. Wobei eine Ehe Abenteuer ja nicht ausschließt.

Ich denke, dass viel zu viele Menschen eine Liebe zu schnell aufgeben, wenn mal ein Problem daherkommt. Sie trennen sich viel zu voreilig, anstatt einfach an einem Problem zu arbeiten. Gemeinsam schwierige Zeiten überstanden zu haben, schweißt doch intensiver zusammen, als es sonnige Zeiten jemals könnten. Ja, es ist der schwierigere Weg, aber auch der, der am Ende wirklich glücklich macht.

Viele Leute, die damals übrigens gesagt haben, dass wir viel zu jung zum Heiraten wären, unüberlegt und voreilig handeln würden, sind dieselben Leute, die heute zu uns sagen: Wir wussten es schon immer! Ihr zwei gehört einfach zusammen, und wir fanden es damals toll, dass ihr jung geheiratet habt. Ja ne, ist klar... Wichtig ist, was das Herz zu einem sagt. Und sonst keiner!

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