Die schönsten Frühling Hochzeitsorte der Welt Frühlingshochzeiten bieten alles, was man sich wünschen kann: von gemäßigtem Wetter und herrlichem Sonnenschein […]
Der Tag nach der Hochzeit Teil 2 - Tipps Ideen und Beispiele
Der Tag nach der Hochzeit Teil 2
Am frühen Nachmittag bin dann auch ich in Action. Bei uns herrscht immer noch Chaos - zumindest nach Deboras Ermessen. Während ich mich um mein Musik-Zeug kümmere, versucht meine Frau, die Dekoration zu sortieren und zu verstauen. Im Haus sieht es aus wie in einem Blumenladen und am Gartentisch prangt ein riesiges Blumengesteck. Als wir fertig sind, machen wir’s uns auf der Terrasse gemütlich und öffnen die Geschenke. Die meisten der Reisegutscheine stecken in einfachen Kuverts, aber manche haben sie auch wirklich kreativ verpackt. Auch die eine oder andere Banknote ist dabei - und natürlich die obligatorischen Billets mit mehr oder weniger originellen Texten. Wir wollen herausfinden, wie viele Flittermeilen wir bekommen haben. Debora liest die Glückwünsche vor und teilt mir die Beträge mit, die ich anhand der Gästeliste notiere.
So, das war das letzte!, meint sie nach einer Weile und ich kann endlich zu addieren beginnen. Drei Mal rechne ich nach.
Warum schaust du so verzwickt? Will meine frisch Angetraute wissen. Soll ich dir einen Taschenrechner holen?
Ich nehme an, wir können nicht mehr umbuchen? Und ich nehme an, das war eine rhetorische Frage. Wie man’s nimmt. Mit diesen Flittermeilen kommen wir jedenfalls nicht bis zum Indischen Ozean. Höchstens an die Adria.
Es war ja von Anfang an klar, dass wir noch etwas dazuzahlen müssen.
Ja, schon. Nur dachte ich, dass wir den Löwenanteil geschenkt bekommen und ungefähr so viel drauflegen müssen, wie wir für einen normalen Urlaub auch bezahlt hätten. Doch es ist umgekehrt!
Debora nimmt mir die Liste aus der Hand und schweigt betreten. Wir brauchen erst mal eine Weile, um diese Tatsache zu verdauen. Bei genauer Betrachtung und logischem Denken ist alles sehr einleuchtend. Doch wer kalkuliert schon während der Hochzeitsvorbereitungen so rational? Die Männer, dachte ich bis jetzt. Doch nun bin offensichtlich selbst ich in die Falle getappt. Ich hatte einfach die Anzahl der Gäste mit dem Betrag multipliziert, den ich einem Freund zur Hochzeit schenken würde. Dabei hatte ich nicht bedacht, dass sich dieser Betrag bei Paaren nicht automatisch verdoppeln muss. Genauso wenig, dass die Kinder natürlich gar nichts schenken. Manche Personen waren sehr großzügig, so wie von mir vermutet, dafür andere wieder furchtbar knausrig. Wie auch immer - wir haben nicht nur unser Hochzeits-Budget über- zogen, sondern können uns eigentlich auch die Flitterwochen nicht wirklich leisten.
Wir machen jetzt aber sicher nicht den Fehler, irgendetwas zu bereuen!, sagt Debora bestimmt und fährt fort: Die Hochzeit war wundervoll, alles war perfekt, jeder hat sich wohlgefühlt und ich wüsste nicht, wo ich auch nur einen Euro einsparen hätte sollen. Und die Flitterwochen sind fixiert - basta. Wir werden höchstwahrscheinlich nie wieder auf die Malediven fliegen, also werden wir jede einzelne Minute genießen. Auch wenn wir uns dafür die nächsten drei Jahre keinen Urlaub leisten können!
Ja, so muss man das sehen, wenn man ein unverbesserlicher Optimist wie Debora ist. Ich hole mir erst mal ein Bier und komme nach und nach zu der Erkenntnis, dass es auch gar keine andere sinnvolle Sichtweise gibt. Die Hochzeit ist vorbei und die Reise gebucht. Punkt. Es wird sich schon alles ausgehen. War bis jetzt immer so.
Tags darauf ist der Schock verdaut und bis auf die vielen Blumen und den Ehering an meinem Finger alles wieder wie vorher. Debora ist meine Frau und endlich wieder sie selbst. Schluss mit Organisationen, Entscheidungen und ständigem Hochzeitsequatsche. Nun geht alles wieder seinen gewohnten Gang. Ich möchte mich nun bis zum Antritt unserer Hochzeitsreise ein wenig erholen. Doch ich habe die Rechnung ohne meine Frau gemacht.
Schnucki, wie möchtest du denn die Dankeskarten haben? Dankeskarten. Wer bitte braucht so etwas? Zeit, Aufwand und Geld für etwas, das nach einem Blick im Papierkorb landet. Ich mag nicht mehr. Ich bin müüde!
Mach sie einfach ganz so, wie es dir beliebt, mein Schatz!
Sie lacht. Du hast wohl viel gelernt in den letzten Monaten...
Debora:
Zuerst verpenne ich die Hochzeitsnacht und kaum habe ick mich dafür revanchiert, fange ich von meinem Ex zu reden an! Manchmal sollte ich einfach die Klappe halten. Aber die Kette schaut der von Paul wirklich zum Verwechseln ähnlich! Eigentlich heißt das ja nur, dass beide meinen Geschmack gut kennen. Trotzdem war's mir unangenehm. Die finanzielle Misere ist auch nickt gerade erfreulich. Ich will mir davon aber auf keinen Fall unsere Traumreise vermiesen lassen. Jetzt genießen wir unseren Honeymoon in vollen Zügen, und anschließend wird der Gürtel halt ein wenig enger geschnallt. Wie heißt es so schön: In guten wie in schlechten Zeiten!