Die schönsten Frühling Hochzeitsorte der Welt Frühlingshochzeiten bieten alles, was man sich wünschen kann: von gemäßigtem Wetter und herrlichem Sonnenschein […]
Der Tag nach der Hochzeit Teil 1 - Tipps Ideen und Beispiele
Der Tag nach der Hochzeit Teil 1
Als ich langsam zu mir komme, muss ich mir erst einmal vergegenwärtigen, wo ich bin. Ach ja, Hochzeitssuite! Leise höre ich es prasseln. Regen oder Dusche? Ich strecke die Hand aus und greife ins Leere. Also Dusche. Kurze Zeit später schmiegt sich eine herrlich duftende, nackte Debora an mich und gibt mir einen Kuss.
Guten Morgen, Ehemann.
Guten Morgen, Ehefrau.
Es tut mir so leid! Bist du sauer?
Weswegen denn?
Na, weil ich eingeschlafen bin, bevor ich meine ehelichen Pflichten erfüllen konnte.
Ach so das. Nö, sauer bin ich nicht. Aber schade war’s schon.
Vielleicht kann ich’s ja jetzt wiedergutmachen?, schnurrt sie und streichelt meinen Bauch.
Sehr gerne. Ich hüpfe nur noch schnell unter die Dusche!
Eine Stunde später liegen wir eng aneinander gekuschelt im Bett und dösen vor uns hin. Plötzlich reißt uns ein Schlagzeug-Solo aus unserem Dämmerschlaf, gefolgt von einem Gitarrenriff.
Oh nein!, stöhnt Debora. Brauchen die Jungs denn überhaupt keinen Schlaf? Die müssten doch eigentlich Kopfschmerzen haben!
Die werden sie gleich bekommen! Ich springe aus dem Bett und will mich anziehen. Bleib doch hier, Babe. Wir sind ja sowieso schon munter. Lass uns den Morgen danach
noch ein wenig genießen. Ich bin schnell überzeugt. Auf in die zweite Runde! Doch ich habe ihre Worte offenbar fehlinterpretiert, denn kaum liege ich wieder im Bett, steht Debora auf und holt ein Päckchen aus ihrer Tasche. Ich habe eine Kleinigkeit für dich. Ach ja, die Morgengabe! Jetzt ist sie mir zuvorgekommen. Zugegebenermaßen hätte ich aber vermutlich ohnehin darauf vergessen.
Ich wickle das Geschenk aus und zum Vorschein kommt eine Metalldose, auf der Liebeserinnerung steht. Darin finde ich zwei Stifte mit einem kitschigen Herz drauf sowie verschiedene Karten und Umschläge. Auf diese Karten schreiben wir unsere Gefühle vom Hochzeitstag, Wünsche für die Zukunft und eine persönliche Liebesbotschaft. Die schicken wir dann verschlossen an die Anbieter-Firma, die sie aufbewahrt und uns im verflixten siebten Ehejahr wieder zusendet. Erinnerungen aus der Konserve sozusagen.
Aha. Ich kann damit zwar nicht viel anfangen, lächle aber artig und ringe mich zu einem Süß! Danke, mein Schatz! durch.
Debora erstarrt plötzlich. Oh nein. Das darf doch wohl nicht wahr sein!
Was ist denn?
Ich habe den Brautstrauß nicht geworfen!
Jetzt, wo du es sagst...
So ein Mist. Das habe ich total vergessen. Ständig war irgendwas... und von meinen Mädels hat mich auch keine daran erinnert. Nicht mal Nici!
Die hatte aber auch wirklich viel um die Ohren. Und offensichtlich ist es niemandem aufgefallen, sonst hätte jemand etwas gesagt.
Das stimmt schon. Trotzdem ist es jammerschade. Die Chance habe ich nie wieder!
Wie ich dich kenne, organisierst du im Handumdrehen eine After-Wedding-Party und holst das nach. Debora muss lachen.
Außerdem habe ich auch etwas für dich. Vielleicht muntert dich das ein bisschen auf. Ich überreiche ihr meine Morgengabe in Form eines Mini-Päckchens. Jede Frau weiß, dass da nur Schmuck drin sein kann - die Frage ist nur, was für einer. Ich war bei einem Markenjuwelier, bei dem man alles individuell zusammenstellen kann. Meine Wahl fiel auf eine zarte Halskette aus Silber, auf die ein kleiner, mit Glitzersteinen besetzter Ring aufgefädelt ist, in den man mittels Karabiner kleine Symbole einhaken kann. Ich habe mich für eine rote Rose entschieden - Debora mag Blumen und Rot ist ihre Lieblingsfarbe. Außerdem kann ich ihr zu weiteren Anlässen neue Anhänger, die der Juwelier Charms nannte, kaufen. Das ist praktisch für mich, weil ich nicht immer nachdenken muss, und mein Schatz hat verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten. Ich war über eine halbe Stunde in dem Laden und bin mit meiner Entscheidung für dieses Geschenk sehr zufrieden.
Voller Vorfreude öffnet Debora das Kästchen und schaut das Schmuckstück an. Lange. Viel zu lange.
Gefällt’s dir nicht? Frage ich, als ich die Stille nicht mehr aushalte.
Doch doch, es ist sehr hübsch. Endlich nimmt sie die Kette aus der Schachtel. Entzückend sogar! Du hast dir so viel Mühe gegeben. Danke, mein Schatz! Sie drückt mir einen Kuss auf die Wange. Das Schauspiel nehme ich ihr nicht ab.
Es gefällt dir nicht. Ist okay. Du kannst es jederzeit umtauschen.
Ich tausche doch die Morgengabe nicht um!
Wieso nicht? Wenn dir die Kette nicht gefällt, wirst du sie ohnehin nie tragen. Da ist es doch gescheiter, du suchst dir etwas anderes aus. Morgengabe hin oder her.
Sie gefällt mir ja! Es ist nur...
Nun spuck’s schon aus!
So eine ähnliche habe ich mal von Paul bekommen. Paul ist ihr Ex.
Aha. Die kenne ich aber nicht.
Natürlich nicht, weil ich keinen Schmuck mehr von ihm trage, seit ich mit dir zusammen bin.
Umso besser. Diese Kette kannst du nun tragen. Wo ist das Problem?
Keine Ahnung. Es gibt eh keines...
Ich hab echt keine Lust, ausgerechnet heute über Paul zu reden. Du kannst sie behalten oder umtauschen, ganz wie du willst. Mir egal. Jedenfalls sollten wir uns schön langsam anziehen.
Nicht böse sein, Schnucki, nicht heute!, fleht sie mich an.
Ich bin dir nicht böse. Wir haben allerdings noch viel zu tun.
Schon, aber ich habe auch noch was für dich. Du glaubst doch nicht, dass diese Erinnerungs-Dose deine Morgengabe war? Sie drückt mir ein Geschenk in die Hand. Ich bin zwar jetzt nicht mehr in Stimmung, trotzdem öffne ich es. Zum Vorschein kommt ein Album mit Fotos meiner Frau. In Unterwäsche. Ich habe ein Boudoir-Shooting gemacht, erklärt sie stolz. So nennt man das, wenn sich die Braut in ihren Dessous ablichten lässt. Und da sind auch die Strümpfe drauf!, lacht sie. Mir ist allerdings gar nicht nach Lachen zumute.
Wer hat die gemacht?
Diana, unsere Hochzeitsfotografin. Mir fällt ein Stein vom Herzen. Du hattest Angst, dass es ein Mann war, stimmt’s? Sie stupst mich in die Rippen. Ich kenn dich doch. Ich posiere wohl kaum halbnackt vor einem fremden Typen im Glauben, du würdest dich darüber freuen. Das solltest du mittlerweile wissen.
Wer weiß, was dir einfällt im Hochzeitsvorbereitungswahn. Ich versuche, versöhnlich zu lächeln und blättere das Album durch. Jetzt kann ich mich auf die Fotos konzentrieren. Sie sind sehr erotisch, aber mit Stil. Was hab ich nur für ein Glück, mit so einer Sexbombe verheiratet zu sein. Ich küsse sie leidenschaftlich.
Ich dachte, wir müssen los?
Müssen wir auch. Ich habe allerdings auf etwas ganz anderes Lust als aufzuräumen.
Ich auch. Aber wir haben ja noch unser gesamtes Eheleben vor uns! Unwillig ziehen wir uns an. Schau du doch unten einmal nach dem Rechten. Ich packe inzwischen unsere Sachen hier zusammen. Wenn du mir deinen Autoschlüssel dalässt, pack ich sie nachher gleich in den Kofferraum. Ich werfe Debora den Schlüssel zu und mache mich auf den Weg nach unten.
Es kommt immer noch Musik aus dem Partyraum. Sam sitzt am Schlagzeug und Bastian zupft an seinem Bass herum. Ihr könnt euch wohl gar nicht von euren Instrumenten trennen, was?
Meine Drums sind besser als eine Frau. Ich kann mich ordentlich abreagieren und brauche nachher nicht anzurufen. Bastian kichert. Die beiden sind noch ordentlich bedient.
Habt ihr überhaupt geschlafen? Die beiden zucken nur mit den Schultern.
Schluss jetzt, verkünde ich resolut, wir müssen aufräumen. Franz kommt in einer Stunde, um seine Anlage abzuholen.
Eine halbe Stunde später tauchen Bobby und Sabine auf. Während er uns bei den sperrigen Sachen unterstützt, hilft sie Debora und Helga, die Deko wegzuräumen. Da keiner von uns so richtig fit ist, dauert alles etwas länger. Nach über zwei Stunden sind sämtliche Autos voll beladen mit Instrumenten, Blumen, Geschenken, Mehlspeisen, Deko- Artikeln und Klamotten. Allein das Brautkleid benötigt enorm viel Platz. Wir haben zum Glück vier Fahrzeuge zur Verfügung: Das Brautauto, das Bobby gestern stehen ließ, sowie die Autos von Sabine, Sam und mir. Es gibt nur ein Problem.
Sam und Bastian dürfen wir auf keinen Fall hinters Steuer lassen, meint Debora - womit sie vollkommen recht hat. Also fahre ich mit Sams Auto die beiden Jungs nach Hause und Debora mit meinem Auto hinten nach, um mich bei Sam aufzusammeln. Bobby treffen wir bei uns zu Hause, wo er unsere Sachen bereits ausgeladen hat. Er schlägt Deboras Kaffee-Angebot aus und macht sich mit den Worten Ich muss unbedingt auf meine Couch sofort wieder aus dem Staub.
Ich brauche allerdings auf jeden Fall einen Kaffee, meint Debora, als er weg ist. Du auch? Ich nicke zustimmend und lasse mich auf einen Gartensessel fallen. Schon wieder so heiß heute. Gut, dass jetzt alles vorbei ist. War alles toll und wunderschön, aber auch anstrengend. Wirklich, wirklich anstrengend! Debora kommt mit dem Kaffee. Doch kaum sitzt sie, springt sie auch schon wieder auf. Ach du meine Güte! Die Blumen sind ja noch im Auto! Die muss ich sofort ins Wasser stellen! Sollten wir nicht überhaupt das Auto ausräumen?
Keine Lust. Ich bin fix und fertig.
Das verstehe ich ja, aber die Kerzen schmelzen, die Mehlspeisen verderben und deinen Instrumenten wird die Hitze auch nicht gerade guttun.
Ich weiß, antworte ich seufzend, raffe mich auf und räume den Wagen aus.
Bei diesen Temperaturen wird wenigstens der Kaffee nicht so schnell kalt, lacht Debora, als wir endlich wieder sitzen. Manchmal geht mir ihr fröhliches Gemüt echt auf den Wecker.
Ich gehe ins Haus. Hier ist es mir zu heiß und zu hell. Außerdem habe ich Hunger.
Tja, außer den übrig gebliebenen Kuchen von gestern haben wir nichts im Haus. Pizza oder Chinese?
Chinese.
Nachdem ich uns was zu futtern bestellt habe, liege ich auf der Couch, während Debora ständig irgendwelche Sachen herumräumt. Wo sie immer diese Energie hernimmt... Was bin ich froh, dass wir nicht morgen schon wieder am Flughafen stehen und diese elendslange Reise antreten müssen. Debora unterbricht meine Gedanken und hält mir ihren Brautstrauß vor die Nase.
Weißt du, wo ich den gefunden habe? Ich schüttle den Kopf. Der lag einsam und verlassen auf meinem Platz an der Tafel. Dort bin ich nach dem Essen nie wieder gesessen. Wenn ich ihn gesehen hätte, wäre mir auch sicher eingefallen, dass ich ihn werfen soll.
Dafür hast du ihn als Erinnerung.
Na, ich weiß nicht. Schaut schon etwas mitgenommen aus.
Als das Essen geliefert wird, machen wir es uns damit vor dem Fernseher gemütlich. Mit vollen Mägen kuscheln wir uns auf der Couch zusammen und sind eingeschlafen, noch bevor im Tatort jemand ermordet wurde.
Als ich am nächsten Tag aufwache, bin ich allein. Debora muss irgendwann ins Bett gegangen sein. Macht sie immer, wenn sie im Wohnzimmer einschlummert. Ich hingegen schlafe hier wunderbar.
Selbstredend werkt sie schon vor sich hin und steht summend in der Küche. Guten Morgen, mein Schatz! Ich war schon beim Bäcker. Ich nehme an, wir warten noch ein wenig mit dem Frühstück? Ich brumme zustimmend. Zu dieser Tageszeit ist mit mir weder gut Kirschen noch Frühstück essen. Ich gehe mit Rocco in den Garten. Der ist noch besser drauf als Debora. Immer diese gute Laune am Morgen!