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Der Hochzeitstag richtig stundenweise planen – Ideen und Tipps

08/11/2019
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Der Hochzeitstag richtig stundenweise planen – Ideen und Tipps

Der Hochzeitstag richtig stundenweise planen
Das ist nicht der Titel einer neuen Doku-Soap, sondern das Gefühl, das mich schön langsam beschleicht. Alles, wirklich ALLES, will Debora planen. Wenn es nach ihr ginge, wäre dieser Tag durchgestylt von der ersten bis zur letzten Minute. Sie hat mehrere Checklisten. Für Planungsfreaks gibt es die im Internet zum Download.

08:00 Uhr: aufstehen
08:05 Uhr: aufs Klo gehen (okay, das steht nicht drauf) 08:15 Uhr: duschen
09:00 Uhr: Frühstück vorbereiten
09:30 Uhr: Eintreffen der Trauzeugin
10:00 Uhr: Eintreffen der restlichen Mädels
anschl. gemeinsames Frühstück
12:00 Uhr: Eintreffen der Stylistin
14:00 Uhr: anziehen
14:30 Uhr: Eintreffen von Bobby
15:30 Uhr: Abfahrt

zwischendurch jemanden zum Blumenladen schicken Nicht stressen lassen!!! (Kein Witz. Das steht da wirklich.)

Das ist mir ja alles noch egal. Für mich wird’s dann eng, wenn es unsere gemeinsame Zeit betrifft. Und die sieht momentan wie folgt aus:

15:30 Uhr Eintreffen der Gäste
16:00 Uhr Trauung
17:00 Uhr Sektempfang
18:00 Uhr Fotos
19:00 Uhr Vorspeise
19:30 Uhr Reden
20:00 Uhr Hauptspeise
22:00 Uhr Hochzeitstanz anschl. Party
24:00 Uhr Anschneiden der Hochzeitstorte anschl. Party

Mir wird schlecht. Zum ersten Mal werde ich echt wütend.

Das kann doch nicht dein Ernst sein! Du weißt doch, dass ich es locker und ungezwungen mag!

Wieso regst du dich so auf?

Weil ich nicht von einem Termin zum anderen hetzen will!

Aber es muss doch klar sein, was wann passiert! Die Lieferanten, die Gäste, wir - jeder will doch wissen, was als Nächstes kommt.

Ich nicht! Natürlich muss es Fixpunkte geben. Aber dazwischen doch auch mal Platz für Spontanität! Und Kreativität! Verdammt noch mal, ich bin Musiker, kein Projektmanager! Ich lasse mich sicher nicht an meinem eigenen Hochzeitstag in ein Korsett pressen, in dem ich kaum atmen kann!

Ich will aber nicht im Chaos versinken, weil keiner weiß, was Sache ist.

Zwischen deinem Plan und Chaos liegen doch Welten! Was soll überhaupt dieser Fototermin? Die Fotografin ist doch sowieso da, die soll einfach abdrücken!

Das macht sie ja auch. Aber ein paar richtig schöne Hochzeitsfotos möchte ich schon haben.

Ich aber nicht! Die natürlichen sind doch viel authentischer als diese gestellten, auf denen wir dann gekünstelt in die Kamera lächeln! Brauch ich nicht!

Dieser Tag kommt nie wieder! Ich will ein Hochzeitsalbum, dass ich auch noch unseren Enkelkindern zeigen kann!

Das kannst du eh haben - nur keines mit gekünstelten Aufnahmen.

Es ist doch nicht zu viel verlangt, wenn du dich für ein paar Bilder in die eine oder andere Pose schmeißt und dabei ein nettes Lächeln aufsetzt!

Doch! Weil ich das einfach bescheuert finde!

Du bist der größte Sturkopf Mitteleuropas! Debora verlässt das Zimmer. Ich zünde mir eine Zigarette an, während ich auf den Ablaufplan starre.

Hochzeitstanz. Was soll denn das bitte sein? Frage ich, als Debora mit einer Tasse Kaffee in der Hand zurückkommt.

Der Tanz, mit dem wir die Party eröffnen.

Ich eröffne doch mit meiner Band, das heißt ich stehe auf der Bühne. Wie soll ich bitteschön gleichzeitig mit dir tanzen?

Können die nicht mal ohne ihren Bandleader spielen?

Ja schon, aber doch nicht den Opener! Später werde ich die Jungs natürlich auch allein spielen lassen, ich kann ja schlecht den ganzen Abend auf der Bühne verbringen.

Und mit wem soll ich dann eröffnen?

Schnapp dir deine Freundinnen und ab auf die Tanzfläche! Es muss doch nicht so super spießig sein! Sie stellt die Tasse so heftig auf den Tisch, dass der Kaffee überschwappt.

War ja klar, dass das mit dem Hochzeitstanz nix wird! Ich kommentiere das nicht weiter - bin ja auch schon mit dem nächsten Punkt beschäftigt.

Ist es nicht ein bisschen spät, wenn wir erst um 22:00 Uhr mit der Musik beginnen?

Recht viel früher wird sich das kaum ausgehen.

Kein Wunder bei deinem Programm! Ich hole mir erst mal ein Bier, bevor ich erneut dieses Horror-Szenario durchgehe. Die Torte um Mitternacht? Wer hat denn um diese Zeit Appetit auf eine Zuckerbombe? Ein Gulasch fände ich da sinnvoller.

Die Hochzeitstorte wird um Mitternacht angeschnitten. Das ist so Brauch.

Pfeif drauf! Als Musiker sage ich dir, dass das der totale Stimmungskiller ist. Eine Party, die endlich in Gang gekommen ist, geplanterweise zu unterbrechen, damit sich die Menschen vollstopfen und danach keine Lust mehr zum Tanzen haben, ist ein Verbrechen! Und als dein zukünftiger Ehemann sage ich dir, dass ich keine, aber wirklich überhaupt keine Lust habe, um Mitternacht noch einen Pflichtpunkt auf der Tagesordnung zu haben. Irgendwann muss doch mal Schluss sein mit dem Wahnsinn! Offensichtlich bin ich ziemlich laut geworden, denn Debora schweigt betreten - und das macht sie nur, wenn ich schreie. Ich versuche mich wieder runterzuholen, denn ich weiß, wie das sonst endet: mit Tränen und ohne Lösung.

Vielleicht hast du ja gar nicht so unrecht mit der Torte, lenkt Debora ein. Eigentlich ist ja am Nachmittag Kaffee- und Kuchen-Zeit. Wir können die Gäste ohnehin nicht bis zum Abendessen hungern lassen und auf diese Weise bekämen sie was in den Magen.

Genau. Und wir sparen uns das Geld für irgendwelche Häppchen, die wir sonst anbieten müssten. Na bitte. Geht doch. Doch die Organisatorin ist noch nicht zufrieden.

Was machen wir mit dem Sektempfang? Der ist doch dazu da, damit uns alle Gäste gratulieren können.

Den machen wir direkt nach der Trauung. Und wenn uns alle beglückwünscht haben, schneiden wir die Torte an. Dann sind die Leute beschäftigt und wir haben mal Zeit zum Durchschnaufen.

Oder zum Fotos machen...

Fang nicht schon wieder damit an!, herrsche ich sie an. Doch da sie so zerknirscht schaut, sage ich etwas versöhnlicher: Wir verdrücken uns zwischendurch mal für ein halbes Stündchen mit der Fotografin. Das muss ja nun wirklich nicht auf die Minute geplant sein.

Sie seufzt. Na gut.

Doch kaum scheint die eine Katastrophe abgewendet, entdecke ich bereits eine neue. Extra eingeplante Reden. Wer um Himmels willen soll denn eine Ansprache halten?

Meine Mutter, dein Vater, die Trauzeugen...

Mein Vater hält ganz bestimmt keine Rede, das kann ich dir schriftlich geben. Und der Andi sowieso nicht. Wozu auch? Um irgendwelche Jugendsünden zu erzählen? Das ist doch völlig unnötig.

Und was ist mit uns? Sollten wir nicht irgendwann offiziell das Wort an unsere Gäste richten?

Das machen wir spontan.

Spontan. Soso. Dieses Wort hat bei Debora die gleiche Wirkung wie bei mir das Wort geplant. Wir sind da wie Tag und Nacht.

Du kannst ja schlecht den Gästen verbieten, sich nach der Vorspeise eine Hauptspeise am Buffet zu holen. Oder bekommt jeder einen Ablaufplan in die Hand gedrückt, damit wir nicht alle im Chaos versinken? Wenn Blicke töten könnten, hätte ich soeben das Zeitliche gesegnet.

Zwei Stunden, drei Bier und eine halbe Schachtel Zigaretten später haben wir uns endlich geeinigt.

15:30 Uhr Eintreffen der Gäste
16:00 Uhr Trauung
17:00 Uhr Sektempfang anschl. Anschneiden der Hochzeitstorte
19:30 Uhr Abendessen anschl. Party

Ich bin zufrieden. Debora trauert dem Hochzeitstanz nach, das weiß ich, auch wenn sie jetzt nichts mehr sagt. Mir reicht’s für heute - genug geplant und diskutiert!

Debora:
Keine Torte um Mitternacht. Kein Eröffnungstanz. Keine Reden. Bei diesem Mann kann nichts so sein, wie es normalerweise üblich ist. Hauptsache anders. Man könnte ja sonst in den Verruf kommen, spießig zu sein! Die Fotos lasse ich mir aber sicher nicht nehmen. Alles, was recht ist.

Unser Hochzeitsratgeber Tipp
Manchmal sind gerade die Eigenschaften, in die man sich eigentlich verliebt hat, extrem nervig. Am Anfang ihrer Beziehung bewunderte Debora Lars dafür, dass er anders ist, sich von der Masse abhebt und seine Prinzipien hat. Sie wollte immer einen Mann mit Ecken und Kanten - genau daran stößt sie sich nun.

Lars fand es anziehend, dass Debora eine selbstständige, zielstrebige Frau ist, die weiß, was sie will und ihre Pläne verwirklicht. Jetzt findet er sie unflexibel und rechthaberisch.

Die meisten Menschen haben eine sehr romantische Vorstellung von der Liebe. Nach der Verliebtheitsphase treten jedoch egoistische Motive in den Vordergrund: Wir lieben den Menschen nicht nur um seiner selbst willen, sondern auch, weil er bestimmte Bedürfnisse erfüllt. Ist das nicht der Fall, sind wir enttäuscht. Eine Beziehung funktioniert nur, wenn beide fähig sind, zu geben und Kompromisse einzugehen!

Gerade in der Zeit der Hochzeitsvorbereitungen gibt es so manche enttäuschte Erwartungshaltung. Der eine verhält sich nicht so, wie es der andere gerne hätte. Es ist ganz normal, sich dann und wann über Ihren Partner zu ärgern. Rufen Sie sich immer wieder in Erinnerung, warum Sie Ihr Gegenüber heiraten wollen!

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