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Das Brautkleid von Queen Elizabeth II: 10.000 Perlen und der Preis der Geschichte

23/06/2025
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Das Brautkleid von Queen Elizabeth II: 10.000 Perlen und der Preis der Geschichte

Die Hochzeit einer zukünftigen Königin – Perlen, Rationierung und stille Symbolik

Am 20. November 1947, in einer Zeit, in der Europa noch mit den Nachwirkungen des Zweiten Weltkriegs kämpfte, versammelte sich die britische Nation vor ihren Radiogeräten – um einem Ereignis zu lauschen, das so viele ersehnt hatten: Die Hochzeit von Prinzessin Elizabeth mit Prinz Philip von Griechenland und Dänemark, später bekannt als Herzog von Edinburgh.

Es war nicht nur die Vereinigung zweier Menschen. Es war auch ein Zeichen der Hoffnung für ein Land, das sich langsam aus der Dunkelheit der Kriegsjahre befreite. Und obwohl das britische Königshaus für seine Pracht und Traditionen bekannt war, zeigte sich in dieser Hochzeit ein ganz besonderer Balanceakt zwischen Glanz und Bescheidenheit – zwischen königlichem Protokoll und gesellschaftlicher Realität.

Heiraten unter Rationierung: Wenn selbst Prinzessinnen Marken sammeln

Die Nachkriegszeit in Großbritannien war geprägt von Mangelwirtschaft. Lebensmittel, Benzin, Textilien – alles war streng rationiert. Und diese Regeln galten auch für die zukünftige Königin. Für ihr Hochzeitskleid musste Elizabeth ganz offiziell Rationierungscoupons einlösen – genau wie Millionen anderer britischer Frauen.

Diese Geste machte sie der Bevölkerung noch näher. Viele Bürgerinnen schickten ihr freiwillig eigene Coupons per Post – eine liebevolle, fast rührende Solidaritätsbekundung. Die Regierung allerdings verbot die Annahme solcher Geschenke, um Fairness zu wahren. Doch allein der Versuch sagte alles: Diese Hochzeit war nicht nur ein royales Ereignis, sondern auch ein kollektiver Moment des Aufatmens.

Ein Kleid, das Geschichte schrieb – entworfen von Norman Hartnell

Für das Kleid wählte Elizabeth einen der renommiertesten britischen Modemacher jener Zeit: Norman Hartnell. Er war bekannt für seine opulenten, aber stets eleganten Entwürfe und hatte bereits für Königin Elizabeth, die Queen Mum, gearbeitet.

Hartnell präsentierte dem Palast zwölf verschiedene Skizzen, doch nur einer sollte es werden: ein Traum aus elfenbeinfarbenem Duchesse-Satin, gefertigt aus chinesischer Seide, bestickt mit floralen Symbolen – darunter Rosen, Jasminblüten und Weizenähren, die für Frieden, Hoffnung und Fruchtbarkeit standen. Die Stickereien wurden mit feinstem Silber- und Goldfaden umgesetzt.

Besonders spektakulär: Die Einbettung von 10.000 kleinen Perlen, die aus den USA importiert wurden. Der Transport war kein leichtes Unterfangen, denn internationale Lieferungen mussten deklariert und verzollt werden – sogar für das britische Königshaus. Der Materialwert allein belief sich auf damals rund 39.000 Euro – heute läge der Gegenwert bei etwa 1,5 Millionen Euro.

Die Details, die das Unsichtbare sichtbar machen

Doch das Kleid war nicht das einzige kunstvolle Element dieses Tages. Elizabeths Brautschuhe, gefertigt aus elfenbeinfarbenem Satin, waren mit silbernen Schnallen und winzigen Perlen verziert – perfekt abgestimmt auf das Kleid.

Ihr Schleier, aus zartem Seidentüll, maß ganze 13 Fuß – fast vier Meter – und wurde wie eine Wolke hinter ihr hergetragen. Es war eine klassische, fast überirdisch wirkende Silhouette, die zugleich nahbar blieb.

Vergessene Perlen und geerbte Juwelen

Ein weiterer Höhepunkt war der Schmuck. Elizabeth trug ein mehrreihiges Perlenhalsband, das einst Königin Anne und später Königin Caroline gehört hatte – ein Erbstück von unschätzbarem Wert. Dieses besondere Stück hatte ihr ihr Vater, König George VI., zur Hochzeit geschenkt. Kurioserweise vergaß die Braut es am Tag der Hochzeit im Palast – doch glücklicherweise wurde es ihr noch rechtzeitig von ihrem Privatsekretär nachgereicht.

Auch der restliche Schmuck hatte familiären Hintergrund: Die sogenannte George VI Victoria Suite, bestehend aus einem viktorianischen Collier und passenden Ohrringen, war ein weiteres Geschenk ihres Vaters. Dieser Satz zählt zu den wertvollsten Schmuckstücken im Besitz der späteren Königin und wurde mit einem heutigen Wert von rund 5,8 Millionen Euro geschätzt.

Ein Kleid als Zeichen des Neuanfangs

Die Hochzeitsgarderobe von Elizabeth II war nicht nur ein Meisterwerk der Schneiderei – sie war ein Symbol. Inmitten eines Landes, das sich langsam von Ruinen und Verlusten erholte, war dieses Kleid ein leuchtender Ausdruck von Zuversicht.

Die Stickereien, die Perlen, die sorgfältig ausgewählten Materialien – sie standen nicht für Luxus, sondern für Hoffnung. Für ein neues Kapitel – nicht nur für das junge Paar, sondern für ein ganzes Volk.

Ein Fest der Bescheidenheit – und der Liebe

Trotz des historischen Ausmaßes der Hochzeit blieb vieles zurückhaltend. Es gab keine übertriebenen Prunkgesten, keine goldenen Kutschenkolonnen durch ganz London. Stattdessen gab es das Gefühl: Wir feiern gemeinsam, mit Maß, aber mit Herz.

Diese Haltung – nah am Volk, tief verwurzelt in Pflicht und Würde – sollte auch später den Charakter von Königin Elizabeth II prägen. Ihre Hochzeit war der erste öffentliche Schritt in ein Leben voller Verantwortung, aber auch voller Menschlichkeit.

Fazit: Wenn ein Kleid mehr sagt als Worte

Elizabeths Hochzeitskleid ist bis heute ein Stück Zeitgeschichte. Es erzählt von einer jungen Frau, die bereit war, sich einer Rolle zu stellen, die größer war als sie selbst. Von einem Land, das trotz Mangelmut nicht den Glanz verlor. Und von einer Liebe, die selbst durch weltpolitische Umbrüche nicht an Strahlkraft verlor.

Die Hochzeit von 1947 war nicht nur eine royale Verbindung – sie war ein Moment des Aufbruchs. Und das Kleid, mit seinen Perlen, Stickereien und vergessenen Ketten, bleibt ein stilles Zeugnis jener Zeit.

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