Budget Polterhochzeit Porzellan Festabend - Hochzeitsvorbereitung anfangen

Budget Polterhochzeit Porzellan Festabend
Bibbie und Tobias, beide 33 Jahre jung, er Marketingmanager, sie Prophylaxeassistentin, haben sich für eine klassische Berliner Maihochzeit mit einem Budget von rund 8.000 Euro entschieden. Weil mittlerweile sehr beliebt, soll es eine Polterhochzeit werden. Das heißt, der Polterabend in der Woche vor der Hochzeit fällt weg, stattdessen darf das gute Porzellan, Kloschüsseln und Co. direkt am Festabend der Hochzeit zertrümmert werden.

Getraut werden Bibbie und Tobias im Standesamt Uman-burg, einer äußerst charmanten Location im Westen von Berlin, auch für Nicht-Umanburger. Die spätklassizistische Villa aus hellem Sandstein verfügt über zauberhafte Trauräume, mit Holzvertäfelung und mittelalterlich anmutenden Dekors. Die Fenster sind riesig und gleichen denen in einem Schloss. Auf den Stufen vor dem Standesamt laden rote, gelbe und weiße Rosenblätter stets zu Familienfotos ein und ein Leierkastenmann mit einem Stofftieräffchen spielt seit Jahren romantische Lieder, wenn die Familienmitglieder auf den rosenbedeckten Stufen Zusammenkommen. Um das Standesamt herum stehen wundervolle Bäume und hinter der Villa gibt es einen kleinen Garten, ein grünes Setting für die Fotos nach der Zeremonie.

Nach der Trauung möchten Bibbie und Tobias in die Orangerie am Schloss Umanburg einladen. Das Essen wird ein Viergangmenü, und es gibt doch nichts Schöneres als das Testessen vor der Trauung. Denn Testessen bedeutet: Wir testen durch und erfreuen uns an ausgewählten Köstlichkeiten wie Jakobsmuscheln auf Fenchelspiegel, Kürbis-Kokos-Suppe, Lammfilet an sauren Äpfeln und geeiste Früchte mit heißer Schokolade zum Nachtisch.

Übrigens: Die Wahl eines Menüs anstelle von Buffet erleichtert vielen Brautpaaren die Festlichkeit. Denn alle Gäste bekommen ihr Essen zeitgleich. Serviert das Bankett-Team geschult und perfekt, wird das Ambiente so festlicher und edler, als beim Schlangestehen am Buffet. Und auch Vegetarier kommen beim Menü nicht zu kurz, denn diese können und sollen in der Regel vor der Hochzeit bekannt geben, welche Variante sie anstelle von Fleisch oder Fisch wählen möchten. Das Buffet ermöglicht den Gästen zwar, dass sich diese ihre Speisen selbst zusammenstellen können. Schmecken dem einen Gast die Prinzessbohnen nicht, nun gut, dann greift er eben zu einer anderen Beilage. Der Nachteil ist jedoch, dass das Essen vorgekocht und sodann nur noch warm gehalten wird. Oft leiden die Qualität und die Würze der Speisen darunter.

Das Testessen ermöglicht dem Brautpaar nicht nur eine sorg-fältige Auslese der Hochzeitsspeisen. Es ermöglicht Paaren wie Bibbie und Tobias Zweisamkeit während der doch recht stressigen Hochzeitsvorbereitungen. Natürlich wollten zahlreiche Verwandte beim Testessen dabei sein, um mit abzustimmen und abzuschmecken. Doch Bibbie und Tobias nutzen das Testessen im November für einen romantischen Augenblick zu zweit, beziehungsweise zu dritt, denn ich bin auch mit dabei, allerdings als stiller und heimlicher Beobachter. Die Orangerie wurde bereits weihnachtlich geschmückt und während das Paar über die Möglichkeiten beim Sektempfang berät, versuche ich mir die Location nächstes Jahr im Mai mit Hochzeitsdekoration vorzustellen. Draußen eilen dick eingepackte Touristen an den Fenstern vorbei, um schnell durch den Garten des Schlosses zu huschen, und sich danach einen Glühwein in der Orangerie zu gönnen. Der Caterer reicht den beiden gerade einen süffig roten Aperitif mit essbarer Hibiskusblüte im Glas, als Tobias Bibbies Hand ergreift und abermals seine Liebe beteuert. Der Caterer stößt einen Seufzer aus und das Paar stößt miteinander auf ihr Hochzeitsmenü an. Der Aperitif ist ein erstes Highlight, es folgen Kaviarhäppchen auf Röstis, Lachs-Spinat-Röllchen, Salatvariationen und blutrote Rinderfilets auf einem Püreebett. Das Paar genießt und schweigt. Der Caterer beteuert, solch ein harmonischer Ablauf eines Testessens sei nicht selbstverständlich. Tobias blickt Bibbie abermals tief in die Augen. Bibbie streicht sich über ihren satten Bauch und zwinkert ihrem Liebsten zu. Morgen steht ein weiteres Testessen an. Bei der Konkurrenz dieses Caterers. Vergleichen lohnt sich, findet das Brautpaar. Schließlich kommen Testessen für die eigene Hochzeit so schnell nicht wieder.