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Beziehung mit der Mutter des Bräutigams vor der Hochzeit

25/08/2019
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Beziehung mit der Mutter des Bräutigams vor der Hochzeit

eziehung mit der Mutter des Bräutigams vor der Hochzeit
Es ist ein warmer, sonniger Tag und ich bin gerade mit Rocco im Garten, als Debora nach Hause kommt. Sie wirkt aufgebracht.

Was ist denn los? Will ich wissen.

Ich war mit deiner Mutter auf einen Kaffee. Sie hat mich fürchterlich aufgeregt! Meine Mutter regt auch mich manchmal fürchterlich auf, bei Debora ist das allerdings neu. Die beiden verstehen sich gut, es gab noch nie irgendwelche Differenzen. Und du regst mich auch auf!, fährt mein Schatz fort, denn diesen Blödsinn kann sie nur von dir haben!

Ich seufze. Hätte ja an ein Wunder gegrenzt, wenn ich ungeschoren davongekommen wäre. Um was geht es denn? Versuche ich herauszufinden.

Deine Mutter meint, ich steigere mich zu sehr in die Hochzeitsvorbereitungen hinein. Dabei habe ich bis heute kaum mir ihr darüber gesprochen! Das kann sie also nur von dir haben! Was hast du ihr erzählt?

Ich hab ihr gar nichts erzählt.

Das glaub ich nicht! Sonst könnte sie ja wohl kaum solche Behauptungen aufstellen!

Ich habe gesagt, du organisierst alles und hast damit viel um die Ohren. Und dass es zurzeit kein anderes Thema mehr bei uns gibt.

Das ist doch gar nicht wahr!, schnaubt sie. Außerdem weiß Monika doch gar nicht, wovon sie redet! Oder hat sie vielleicht schon mal ein Fest für hundert Leute organisiert?

Obwohl das natürlich nur eine rhetorische Frage war, schüttle ich den Kopf. Eben! Aber großartige Ratschläge geben: Ich verstehe ja nicht, warum es unbedingt ein Bauernhof sein muss. Wenn ihr alles in einem schönen Restaurant gemacht hättet, hättest du dir die Arbeit mit der Dekoration und dem Caterer sparen können, äfft Debora meine Mutter nach. Ja, hätten wir! Wollen wir aber nicht! Sie hat sich in Rage geredet. Ich ziehe es vor, zu schweigen. Außerdem wollte sie mir eine Haarverlängerung einreden! Weil eine Braut doch schließlich eine Hochsteckfrisur trägt! Ich glaube, ich spinne! Ich muss grinsen. Freut mich, dass du es lustig hast!, blafft sie mich an. Sie ist immer noch völlig außer sich. Ich glaube nicht, dass ich jetzt viel richtig machen kann. Darum lasse ich sie einfach den restlichen Dampf ablassen, sage ein paar beruhigende Worte, gebe ihr in allem recht und eine Viertelstunde später ist alles wieder gut.

Zwei Wochen später schneit Debora in meinen Proberaum.

Deine Mutter hat mich angerufen. Stell dir vor, sie hat mir angeboten, die Einfahrt zum Hof zu schmücken!

Aha, die wird geschmückt?

Anscheinend. Ich hätte es nicht gemacht, außer vielleicht ein paar Luftballons und ein Schild, damit man nicht vorbeifährt. Aber wie es scheint, will deine Mutter das unbedingt machen.

Soll sie doch - wenn es ihr Freude bereitet...

Ja, scheint so. Sie wollte weiße Rosen nehmen, aber ich habe ihr gesagt, dass du weiße Rosen nicht magst. Was mir übrigens auch beim Brautstrauß Kopfzerbrechen bereitet hat.

Dafür kannst du dich bei meiner Ex bedanken. Die hat mir nämlich eine weiße Rose geschenkt, als sie mit mir Schluss gemacht hat. Seither habe ich ein gestörtes Verhältnis zu dieser Blume.

Jedenfalls haben wir uns auf gelb geeinigt, fährt Debora ungerührt fort, dann passt die Farbe zu den Sonnenblumen. Natürlich wären die sowieso am schönsten, aber sie lassen gleich die Köpfe hängen, wenn sie nicht im Wasser stehen. Du bist doch mit den gelben Rosen einverstanden?

Wer? Ich? Aber sicher. Ich finde es total unnötig, daher ist es mir schnuppe, welche Blumen man für zehn Sekunden beim Durchfahren sieht.

Stimmt ja. Trotzdem finde ich es schön. Und vor allem total nett von ihr! Mir soll’s recht sein. Hauptsache, die beiden sind sich einig. Ich widme mich kopfschüttelnd wieder meinem Songbook.

Doch das war nur die Ruhe vor dem Sturm. Als ich am Abend gerade vor dem Kühlschrank stehe, stürmt Debora in die Küche.

Es ist einfach nicht zu fassen!, schimpft sie. Ich schließe die Kühlschranktür, ohne dem Gerät etwas entnommen zu haben. Scheint kein guter Zeitpunkt zum Essen zu sein.

Was ist denn los?

Ich habe gerade mit meiner Mutter telefoniert. Sie will unbedingt Kipferl backen.

Ja und? Ist es nicht egal, ob sie Kuchen oder Kipferl fürs Mehlspeisenbuffet zubereitet?

Nicht dafür. Sie hält es nicht aus, dass wir unseren Gästen bei der Ankunft am Hof nichts zu essen servieren. Das könnten wir ihrer Meinung nach nicht machen. Darum will sie Kipferl mit pikanter und mit süßer Füllung backen und den Gästen anbieten. Als ob die Leute gleich verhungern würden! Es gibt doch ohnehin unmittelbar nach der Zeremonie die Hochzeitstorte! Außerdem geht sie das doch überhaupt nichts an! Es ist unsere Hochzeit! Sie ist wirklich wütend.

Nichtsdestotrotz wage ich einen vorsichtigen Vorstoß. Vielleicht ist das ja gar kein so schlechter Einfall.

Wie bitte? Wir haben doch darüber gesprochen und waren uns einig!

Das stimmt. Wir wollten allerdings vor allem aus Kostengründen keine Häppchen anbieten. Wenn nun weder Kosten für die Brötchen...

Kipferl!

... oder Kipferl anfallen noch für den Kellner, der diese anrichten und herumtragen muss, dann ist doch dagegen eigentlich nichts einzuwenden. Deine Mutter hat eine Freude und ein paar der Gäste sicher auch. Debora schnaubt so laut wie ein verkühltes Walross. Außerdem wird sie sich ohnehin nicht davon abhalten lassen, argumentiere ich weiter, das wissen wir beide. Du kannst dich darüber aufregen und mit ihr streiten - oder eben nicht.

Mein Schatz läuft ein paarmal auf und ab, bleibt vor dem Kühlschrank stehen, schnappt sich ein Bier, öffnet es und stellt es so heftig auf die Bar, dass es überschwappt. Das ist ja noch nicht alles, verkündet sie unheilvoll. Ich weise sie jetzt lieber nicht darauf hin, dass ich auch gerne ein Bier gehabt hätte, sondern bediene mich selbst.

Was ist denn noch?
Deine zukünftige Schwiegermutter ist mit der freien Platzwahl ganz und gar nicht einverstanden. Ihre 75-jährige Schwester sei damit völlig überfordert - und zwar sicher nicht als Einzige. Sie selbst will auch wissen, wo sie sich hinsetzen soll. Und außerdem gehört es sich ihrer Meinung nach nicht, dass sich jeder selbst einen Platz suchen muss. Debora nimmt einen großen Schluck aus der Bierflasche. Wegen Sabine und Susanne macht sie sich natürlich auch Sorgen. Ich habe ihr gesagt, dass sich die beiden ganz ohne unsere Hilfe möglichst weit voneinander weg platzieren werden, aber sie hat mir gar nicht zugehört. Warum sind Mütter bloß so anstrengend?

Wart mal ab, bis du eine bist.

Sie wirft die Bierkapsel nach mir. Das hilft mir jetzt auch nicht weiter.

Okay, wie wär’s damit: Auf unseren Tisch kommen Namenskärtchen, dann wissen unsere Oldies, wo sie sich hinsetzen dürfen. Und den Rest der Meute überlassen wir ihrem Schicksal.

Debora überlegt eine Minute. Das klingt nicht schlecht. Sag ich doch.

Damit müsste sie zufrieden sein. Sie darf ihre Kipferl an den Mann bringen und hat ein Namensschild vor der Nase. Was bin ich doch für eine gute Tochter.

Ja, mein Schatz, das bist du. Mit einem Mann voller guter Ideen an deiner Seite. Können wir jetzt etwas essen? Ich hab riesigen Kohldampf!

Debora:
Dass einem Mütter ständig das Leben schwer machen müssen. Als ob meine nicht reichen würde, fängt jetzt auch noch Monika an, sich einzumischen. Keine Ahnung haben, aber groß mitreden wollen — das hab ich gern! Bin ja mal gespannt, was denen noch alles einfällt, womit sie mich nerven können.

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