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Abnehmprogramm und Fitnesskurs von der Hochzeit - Hochzeitsvorbereitungen Ideen
Abnehmprogramm und Fitnesskurs von der Hochzeit
Es ist der Abend von Deboras Geburtstag. Eine der ersten Infos, die ich von ihrem Bruder bekam, als mich meine Verlobte ihrer Familie vorstellte, lautete: Du darfst auf keinen Fall jemals ihren Geburtstag vergessen! Da ist sie extrem empfindlich. Es wäre allerdings unmöglich, nicht daran zu denken, auch wenn ich ihn nicht im Timer eingetragen und von meinem Handy daran erinnert werden würde - weil meine Liebste schon Wochen vorher anfängt, darüber zu sprechen. Da müssen wir nämlich immer etwas besonders Tolles unternehmen. Am besten übers Wochenende verreisen. Dieses Jahr hat das Hochzeits-Tamtam allerdings die Geburtstags-Action etwas verblassen lassen.
Da wir zu Silvester verreist waren und ich mir darüber im Klaren bin, dass heuer aufgrund der Trauung noch enorme Kosten auf uns zukommen, konnte ich meine Feierkönigin dazu überreden, dieses Mal nur auszugehen. Da der große Tag in diesem Jahr auf einen Dienstag fällt, verlegen wir den öffentlichen Auftritt zu diesem Anlass auf das Wochenende und sitzen am Tag der Geburt meiner Prinzessin gemütlich zu Hause auf ein Glas Sekt zusammen. Ich habe Essen vom Chinesen besorgt, es sogar auf Teller gepackt, einen Strauß rote Rosen auf den Tisch gestellt, Kerzen angezündet und bin guter Dinge. Debora hängt an der Strippe und lässt sich zum achtundzwanzigsten Mal gratulieren. Sie strahlt, als sie endlich das Esszimmer betritt.
Wow! Da hast du dir ja ordentlich Mühe gegeben, lobt sie mich.
Als dein zukünftiger Ehemann muss ich mich schließlich ins Zeug legen, schmeichle ich. Sie grinst.
Wenn das so ist, warten wir noch ein Jahr mit der Hochzeit, dann habe ich länger etwas davon. Bloß nicht, denke ich, es reicht, wenn ich das Hochzeitsgetue noch ein halbes Jahr aushalten muss.
Ich reiche meinem Schatz ein Glas Sekt. Auf dich, Liebling!
Und auf unsere Hochzeit!, setzt sie nach, während wir miteinander anstoßen. Nach dem Essen überreiche ich ihr mein Geschenk. Ich habe lange überlegt, wie ich es verpacken soll. Ein Vertrag in einem Umschlag sieht nicht sehr glamourös aus. Ihn mit einer Schachtel Pralinen zu überreichen, wäre wohl eher ein Hohn. Also habe ich noch ein Fitness-T-Shirt gekauft und es mitsamt einem Flyer des Personal Trainers und dem Fit4Wedding-Vertrag in einer Schuhschachtel verpackt.
Das ist ja total leicht!, meint sie überrascht, als ich ihr das Paket in die Hand drücke. Da bin ich aber neugierig! Mit einem Ruck reißt sie das Geschenkpapier ab, schon hat sie den Prospekt in der Hand und liest ihn stirnrunzelnd. Ein Bridal Boot Camp? Sie sieht mich schockiert an. Du schenkst mir ein Abnehmprogramm?!
Noch ahne ich nichts Böses und erkläre stolz: Das habe ich auf der Hochzeitsmesse entdeckt, auf die du mich geschleppt hast, und wusste sofort: Das ist was für dich!
Deboras Augen füllen sich mit Tränen. Allerdings keine der Freude. Jetzt bemerke ich: Irgendetwas läuft hier fürchterlich schief.
Ich bin dir zu fett! Debora springt auf, schleudert die Schachtel in die Ecke und rennt aus dem Zimmer. Nach einer Schrecksekunde spurte ich hinterher. Meine Süße liegt im Schlafzimmer bäuchlings auf dem Bett und heult. Oh Mann, da bin ich ja mit Anlauf in einen riesigen Fettnapf gesprungen. Zögernd setze ich mich auf die Bettkante und lege ihr die Hand auf die Schulter.
Liebling... du bist mir doch nicht zu fett!, versuche ich sie zu trösten.
Ach nein?, schluchzt sie. Und warum soll ich dann in ein Trainingslager?
Aber Schnucki! Das ist doch kein Trainingslager, sondern ein sechswöchiges Fitness-Programm...
... bei dem ich abnehmen soll! Das heißt, du schämst dich mit so einer unförmigen Braut wie mir!
Das ist doch kompletter Schwachsinn! Ich muss mich zusammenreißen, um nicht ärgerlich zu werden. Frauen scheinen wirklich eine Wahrnehmungsstörung zu haben, was ihre Figur betrifft. Debora ist weder fett noch unförmig. Sie ist auch nicht dünn, sondern hat eine frauliche Figur mit Rundungen an den richtigen Stellen. Du jammerst doch seit Silvester, dass du abnehmen willst und es dir schwerfällt. Ich dachte, mithilfe eines Trainers und in Gesellschaft von anderen Bräuten wäre es vielleicht einfacher für dich. Langsam hebt sie den Kopf und sieht mich mit verquollenen Augen an. Ich liebe doch jedes Kilo an dir, Baby, sage ich zuckersüß und versuche vorsichtig, sie in den Arm zu nehmen. Sie lässt es geschehen.
Das heißt, du wolltest mich eigentlich nur unterstützen? Fragt sie immer noch unsicher, nachdem sie sich wieder aus der Umarmung gelöst hat.
Genau das wollte ich. DU musst dich wohlfühlen. Wegen MIR brauchst du weder fasten noch sporteln. Du weißt doch, wie sexy ich deine Kurven finde. Ich küsse sie erst zärtlich, und als sie meinen Kuss erwidert, immer leidenschaftlicher. Was folgt, ist herrlichster Versöhnungssex!
Mittlerweile ist Sonntag und wir haben einen wahren Feier- Marathon hinter uns. Am Freitagabend sind wir fein essen gegangen und haben uns anschließend bis zu später Stunde in einer Cocktailbar amüsiert. Am Samstag waren wir zum Mittagessen bei Deboras Familie eingeladen und heute sind meine Ekern dran. Ich finde solche Wochenenden extrem anstrengend und mache das nur meinem Schatz zuliebe. Nach dem Essen rauchen mein Vater und ich eine Zigarre, während sich die Ladys auf der Couch das Hochzeitsalbum meiner Eltern reinziehen.
Du hast tatsächlich genauso ausgesehen wie Lars jetzt, meint Debora zu meinem Vater. Ein echt schneidiger Bräutigam, fährt sie anerkennend fort. Dann wendet sie sich wieder an meine Mutter. Wie lang deine Haare damals waren, Monika! Das Kleid ist sehr hübsch. Und der Hut - ziemlich extravagant.
Ja, nicht wahr? Damals der letzte Schrei. Meine Mutter war alles andere als glücklich damit. Sie hätte mich lieber traditionell mit einem Schleier gesehen. Aber da ließ ich nicht mit mir reden.
Also ich finde dein Outfit sehr schick.
Willst du es einmal in natura sehen? Fragt meine Mutter hoffnungsvoll.
Du hast es noch? Debora ist sichtlich überrascht. Was denkst du denn? Mum verschwindet im Schlafzimmer und kommt mit einem vergilbten Kleidersack wieder.
25 Jahre ist das nun bald her... Also ich finde es ja besonders schön, dass ihr ausgerechnet in dem Jahr heiratet, in dem wir unsere Silberhochzeit feiern. Nicht wahr, Peter?
Dass ich es schon so lange mit dir aushalte, ist wirklich ein Grund zum Feiern, gibt mein Vater trocken zurück. Während mir Debora vielsagende Blicke zuwirft, reagiert meine Mutter mit einem Lachen. Sie ist an Dads Humor gewöhnt.
Wow, meint Debora, als meine Mutter endlich ihr Hochzeitsoutfit ausgepackt hat.
Die Zeit hat zwar die eine oder andere Spur hinterlassen, aber im Großen und Ganzen ist es doch noch ganz gut erhalten!, findet Mum. Meine Braut nickt zustimmend und befühlt den Stoff. Ich hatte ungefähr deine Größe damals. Das würde dir sicher auch gut stehen! Bevor Debora etwas dazu sagen kann, fängt meine Mutter plötzlich zu strahlen an. Zieh es doch auf eurer Hochzeit an!, schlägt sie Debora verzückt vor. Diese wird kalkweiß im Gesicht. Eine Reinigung, ein paar Ausbesserungen und schon ist es wieder wie neu! Und das im Jahr unserer silbernen Hochzeit! Das wäre doch etwas ganz Besonderes, nicht wahr Peter?
Lass das Mädl doch mit dem alten Fetzen in Ruhe!
Von wegen alter Fetzen. Vintage ist doch total in! Steht in jeder Frauenzeitschrift. Meine Mutter ist nicht mehr zu bremsen. Was glaubst du, wie Oma da staunen würde! Setz doch mal den Hut auf, Debora! Unwillig lässt sich meine Verlobte das alte Teil auf den Kopf stülpen. Schick! Du hast ein richtiges Hutgesicht. Mit den Haaren musst du natürlich noch etwas machen. Debora schaut mich Hilfe suchend an. Bevor meine Mutter sie jetzt noch dazu zwingt, das Kleid anzuprobieren, muss ich einschreiten.
Mum...
Daraus können wir eine richtige Familientradition machen. Wenn ihr eine Tochter bekommt, kann die bei ihrer Hochzeit auch mein Kleid anziehen!
Mum! Das ist lieb gemeint und das Kleid ist auch schön, aber...
Aber was? Dann ist doch alles wunderbar!
... aber ich glaube, das ist nicht Deboras Stil.
Quatsch. Zieh es doch mal an, Deboralein, dann zeigen wir deinem Bräutigam, wie gut es dir steht! Deboralein steht stocksteif mitten im Raum und wirft mir flehende Blicke zu.
Außerdem wäre mir lieber, wenn sie in einem neuen Kleid heiraten würde. Ich finde das irgendwie unheimlich, wenn meine Frau das Kleid meiner Mutter trägt. Als ob ich einen Teil von dir heiraten würde. Das passt irgendwie nicht zusammen.
So ein Unsinn, nicht wahr, Debora? Mein armes Baby ist sich nicht sicher, ob sie sich freuen oder fürchten soll, weil sie nun endlich nach ihrer Meinung gefragt wird.
Weißt du, Monika, nicht böse sein, aber ich würde mir auch lieber ein neues Kleid kaufen.
Soso. Das Brautkleid deiner Schwiegermutter ist dir wohl nicht gut genug, meint meine Mutter beleidigt.
Nun lass die armen Kinder doch endlich in Ruhe!, schimpft mein Vater. Außerdem..., fährt Debora, um Besänftigung der Schwiegermutter bemüht, fort:... wäre meine Mama sicher zu Tode beleidigt, wenn ich dein Kleid tragen würde. Du bringst mich da in einen Gewissenskonflikt.
Ach so, daher weht der Wind! Das möchte ich natürlich auf keinen Fall, sieht meine Mutter ein. Debora ist sichtlich erleichtert. Doch dieser Zustand hält nicht lange an. Möchtest du es nicht trotzdem einmal anziehen?
Wir müssen jetzt aufbrechen, sage ich schnell. Rocco ist schon seit Stunden allein zu Hause. Der muss raus.
Das war knapp, meint meine Zukünftige, als wir endlich im Auto sitzen. Allerdings. Zum Glück ist dir das mit dem Gewissenskonflikt eingefallen.
Ja, das war wirklich eine Bombenidee. Ich wollte anfangs nur nett sein - dass das dann so eine Eigendynamik entwickelt... Offenbar ticken nicht nur Bräute, sondern alle involvierten Menschen weiblichen Geschlechts bei einer Hochzeit auf die eine oder andere Weise aus. Ich war soeben Zeuge!
Danke, Liebling, dass du mich bei der Abwehr dieser schrägen Idee unterstützt hast. Das finde ich echt süß von dir. 'Debora beugt sich vom Beifahrersitz aus zu mir und gibt mir ein Küsschen auf die Wange. Sieh an, ich konnte doch glatt in dieser kuriosen Situation Pluspunkte sammeln!
Debora:
Dieser Geburtstag war ein Albtraum! Zuerst schickt mich Chris in einen Abspeck-Kurs und dann will mich seine Mutter ernsthaft in einem fünfundzwanzig Jahre alten Outfit vor den Altar schicken. Was ist bloß mit dieser Familie los? Zu Larss Verteidigung muss ich sagen, dass er mir beigestanden hat. Das rechne ich ihm hoch an!
Unser Hochzeitsratgeber Tipp
Was lernen wir aus dieser Geschichte? Geben Sie Ihrer Braut niemals, auf keinen Fall, nicht um alles in der Welt auf irgendeine Art und Weise auch nur ansatzweise das Gefühl, mit ihrer Figur unzufrieden zu sein!
Bei einem Konflikt zwischen Ihrer Liebsten und Ihrer Mutter stellen Sie sich immer auf die Seite Ihrer Frau!